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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Computerausdrucke durch die Treppenhaustür kam.
    »Die Reisedatei des Forbes-Zentrums aufzuspüren war kein Problem«, sagte sie und drückte Sean den Stapel in die Hand. »Was immer das zu bedeuten hat, Dr. Deborah Levy ist jedenfalls viel unterwegs, allerdings in der Hauptsache zwischen hier und Key West.«
    Sean warf einen Blick auf die Ausdrucke. »Ständig auf Achse, die Gute«, meinte er. »Aber guck dir mal all die anderen Städte hier an. Genau, wie ich erwartet hatte. Und was ist mit Margaret Richmond?«
    »Keine Reisen nach Key West«, sagte Janet. »Aber dafür durchs ganze restliche Land, wenn auch nur gelegentlich. Sie fliegt etwa einmal im Monat in eine andere Stadt.«
    »Und was ist mit dem automatisch durchlaufenden Programm, das wir gesehen haben?« fragte Sean.
    »Was das angeht, hattest du recht«, sagte Janet. »Es lief gerade, als ich oben war, also habe ich mir zwei Nummern aufgeschrieben, von denen ich dachte, daß sie Telefonnummern sein könnten. Ich habe versucht, direkt anzurufen, aber es waren die Anschlüsse einer Datenleitung, also habe ich mit Hilfe des Hauptrechners und seines Modems eine Verbindung hergestellt. In beiden Fällen handelt es sich um Krankenversicherungen: Die eine war die Medi-First, die andere die Healthnet.«
    »Bingo«, sagte Sean. »Es paßt alles zusammen.«
    »Wie wär’s, wenn du mich an deiner Erleuchtung teilhaben läßt?« meinte Janet.
    »Ich würde wetten, der Computer geht die Kostenvoranschlagsdateien der Krankenversicherungen nach ganz bestimmten Sozialversicherungsnummern durch. In der Woche läuft das Programm immer nur nachts, an Wochenenden auch nachmittags.«
    »Du meinst Kostenvoranschläge für Operationen?« fragte Janet.
    »Genau das meine ich«, sagte er. »Weil man aus Kostendämpfungsgründen überflüssige operative Eingriffe vermeiden will, verlangen die meisten, wenn nicht alle Krankenversicherer, daß der Arzt oder das Krankenhaus sie im voraus über geplante Operationen informieren. Im Normalfall ist das reine Formsache und wird ziemlich leger gehandhabt. Ich glaube nicht, daß sich die Versicherungen große Sorgen über die Vertraulichkeit der Daten machen. Der Computer da oben druckt die geplanten Wahleingriffe von Patienten mit einer ganz bestimmten Sozialversicherungsnummer aus.«
    »Das sind die Nummern, die permanent über den Bildschirm laufen«, sagte Janet.
    »Das muß es sein«, erwiderte Sean.
    »Aber warum?« fragte Janet.
    »Darauf mußt du selbst kommen«, sagte Sean. »Während ich weiter versuchen werde, diese Proben zu hybridisieren, wirst du einen Blick auf die Überweisungsgeschichte der dreiunddreißig Patienten werfen, deren Akten wir kopiert haben. Ich wette, in den meisten wirst du einen Hinweis darauf finden, daß sich der Patient relativ kurz vor der Medulloblastom-Diagnose einem Wahleingriff unterzogen hat. Dann sollst du die Daten der Operationen mit den Reiseplänen von Dr. Levy vergleichen.«
    Janet starrte Sean an. Trotz ihrer Erschöpfung begann sie, die Tatsachen mit Seans Augen zu sehen, und begriff langsam, worauf er hinauswollte. Wortlos setzte sie sich mit den Akten und den Computerausdrucken, die sie aus dem siebten Stock mitgebracht hatte, an einen leeren Tisch.
    Auch Sean wandte sich wieder seiner Arbeit zu und gab entsprechende Sonden in weitere Vertiefungen. Er war noch nicht weit gekommen, als Dr. Mason ihn erneut unterbrach.
    »Meine Frau hat Hunger«, erklärte er.
    In seinem Zustand totaler Anspannung lagen Seans Nerven blank. Nach den Ereignissen der letzten achtundvierzig Stunden waren die Masons, vor allem Ms. Mason, einfach zuviel für ihn. Daß sie es wagten, ihn mit ihrem Hunger zu behelligen, ließ Jähzorn in ihm aufwallen. Er legte die Pipette zur Seite und ging entschlossenen Schrittes auf den Glaskasten zu.
    Dr. Mason sah ihn kommen und erkannte schnell, in welchem Gemütszustand er sich befand. Er wich zurück.
    Sean stieß die Tür zum Glaskasten so heftig auf, daß sie gegen den Türstopper krachte, kam hereingestürmt, schnappte sich den Erlenmeyerkolben aus dem Eisbad und schüttelte ihn. Ein Teil des Inhalts war bereits in festen Zustand übergegangen, und winzige Eisklümpchen klimperten gegen das Glas.
    Dr. Mason wurde leichenblaß und zuckte in Erwartung der Explosion unwillkürlich zusammen. Ms. Mason vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    »Wenn ich noch einen Mucks höre, komme ich und schmeiß den Kolben an die Wand«, brüllte Sean.
    Als die erwartete Explosion

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