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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auf«, sagte Janet. Besorgt musterte sie Sean, bevor sie fortfuhr. Sie begriff langsam, daß es ein Fehler war, ihn zu irgendwelchen Schlüssen zu drängen, bevor er bereit war, sie selbst zu ziehen. Aber jetzt konnte sie nicht anders. »Das heißt, du bist weiter mit von der Partie?« fragte sie. »Du bleibst? Selbst wenn du dann diesen Auftrag mit den Proteinen erledigen mußt und trotz des Japaners?«
    Sean beugte sich mit gesenktem Kopf vor und stützte seine Ellenbogen auf die Knie, während er seinen Hinterkopf rieb. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Die ganze Situation ist absurd. Was für eine Art, Forschung zu betreiben!« Er blickte zu Janet auf. »Ich frage mich, ob irgend jemand in Washington eine Ahnung hat, was die Kürzung der Fördermittel für die betroffenen Forschungseinrichtungen bedeutet. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in dem das Land die Forschung dringender braucht denn je.«
    »Um so mehr Grund für uns zu versuchen, etwas dagegen zu tun«, sagte Janet.
    »Und das ist wirklich dein Ernst?« fragte Sean.
    »Absolut«, erwiderte Janet.
    »Du weißt, daß wir äußerst raffiniert vorgehen müssen«, sagte Sean.
    »Ich weiß.«
    »Und wir werden auch einige Regeln und Vorschriften brechen müssen«, fügte er hinzu. »Bist du sicher, daß du das kannst?«
    »Ich glaube schon«, sagte Janet.
    »Und wenn wir erst einmal angefangen haben, gibt es kein Zurück mehr«, sagte Sean.
    Janet wollte etwas antworten, aber das Klingeln des Telefons ließ sie beide zusammenfahren.
    »Wer, zum Teufel, kann das sein?« fragte sich Sean. Er ließ es klingeln.
    »Willst du nicht rangehen?« fragte Janet.
    »Ich überlege noch«, sagte Sean. Was er nicht erwähnte, war seine Befürchtung, es könne erneut Sarah Forbes sein. Sie hatte heute schon einmal angerufen, aber trotz der Verlockung, damit Harris ärgern zu können, wollte Sean mit dieser Frau nichts zu tun haben.
    »Ich finde, du solltest abheben«, sagte Janet.
    »Geh du doch dran«, schlug Sean vor.
    Janet sprang auf und griff nach dem Hörer. Sean beobachtete ihren Gesichtsausdruck, während sie fragte, wer dran sei. Sie zeigte keine besonders heftige Reaktion, sondern reichte ihm nur den Hörer weiter.
    »Es ist dein Bruder«, sagte sie.
    »Was zum Teufel?« murmelte Sean, während er sich von der Couch erhob. Das sah seinem Bruder gar nicht ähnlich. Ihr Verhältnis war nicht so, daß sie dauernd miteinander telefonierten. Außerdem hatten sie sich erst am Freitag abend gesehen.
    Sean nahm den Hörer. »Was gibt’s?« fragte er.
    »Das wollte ich dich auch gerade fragen«, sagte Brian.
    »Willst du eine ehrliche Antwort oder unverbindliche Floskeln?« fragte Sean.
    »Ich glaube, du sagst mir lieber ganz offen, was los ist«, sagte Brian.
    »Dieses Zentrum ist ziemlich bizarr«, sagte Sean. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich hierbleiben will. Es könnte sich als eine einzige Zeitverschwendung herausstellen.« Sean warf Janet einen Blick zu, die verzweifelt die Augen verdrehte.
    »Hier ist auch etwas Merkwürdiges passiert«, sagte Brian. Er erzählte Sean von den beiden Männern, die ihre Mutter besucht und nach Immunotherapy gefragt hatten.
    »Immunotherapy ist längst Geschichte«, sagte Sean. »Was hat Mom ihnen erzählt?«
    »Nicht viel«, erwiderte Brian. »Behauptet sie zumindest. Aber sie ist ein bißchen nervös geworden. Sie hat nur gesagt, daß du die Firma zusammen mit einigen Freunden gegründet hast.«
    »Sie hat nicht gesagt, daß wir verkauft haben?«
    »Offenbar nicht.«
    »Und was ist mit Onkogen?«
    »Sie sagt, sie hätte es mit keinem Wort erwähnt, weil wir ihr verboten hätten, mit jemandem darüber zu sprechen.«
    »Gut für sie«, meinte Sean.
    »Wieso kommen diese Leute und fragen Mom aus?« wollte Brian wissen. »Dieser Rombauer hat gesagt, er käme im Auftrag des Forbes-Krebszentrums. Er hat behauptet, daß die Angestellten aus Sicherheitsgründen routinemäßig überprüft würden. Hast du irgendwas angestellt, was dich als Sicherheitsrisiko erscheinen lassen könnte?«
    »Himmel, ich bin doch gerade mal vierundzwanzig Stunden hier«, sagte Sean.
    »Wir kennen beide deine Neigung, Unruhe zu stiften. Und deine schmeichelhafte Art würde selbst die Geduld eines Hiob strapazieren.«
    »Meine schmeichelhafte Art ist nichts im Vergleich zu deinem Gelaber, Bruderherz«, spottete Sean. »Du hast ja sogar eine feste Einrichtung daraus gemacht, indem du Anwalt geworden bist.«
    »Da ich heute gute Laune habe, werde ich diese

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