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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und goß sich Champagner nach. »Außer mir stellt offenbar eine weitere Person Nachforschungen über Sean Murphy an: Tanaka Yagamuchi.«
    Dr. Mason glaubte zu spüren, wie sich die Tortellini in seinem Magen umdrehten.
    »Haben Sie je von dem Mann gehört?« fragte Sterling.
    »Nein«, erwiderte Dr. Mason. Er hatte noch nie von ihm gehört, aber der Name legte bestimmte Schlüsse nahe.
    »Ich würde vermuten, daß er für Sushita arbeitet«, meinte auch Sterling. »Und ich weiß, daß er von Sean Murphys Verbindung mit Immunotherapy Kenntnis hat, weil Seans Mutter es ihm erzählt hat.«
    »Er hat Seans Mutter aufgesucht?« fragte Dr. Mason alarmiert.
    »Genau wie ich«, erwiderte Sterling.
    »Aber dann wird Sean doch wissen, daß man Nachforschungen über ihn anstellt«, platzte Dr. Mason heraus.
    »Das schadet gar nichts«, sagte Sterling. »Wenn er ein Industriespion ist, wird ihn das nachdenklich stimmen. Wenn nicht, ist es lediglich eine Frage der Neugier oder schlimmstenfalls einer leichten Irritation. Seans Reaktion muß nicht Ihre Sorge sein. Sie sollten sich lieber Gedanken wegen Tanaka Yagamuchi machen.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich habe Tanaka nie persönlich getroffen«, erwiderte Sterling. »Aber ich habe viel von ihm gehört, weil wir in gewisser Weise Konkurrenten sind. Er ist vor vielen Jahren zum Studium in die Vereinigten Staaten gekommen. Er ist der älteste Sohn einer wohlhabenden Industriellenfamilie, Schwerindustrie, glaube ich. Das Problem war, daß er sich im Sinne der Familienehre ein wenig zu schnell an die ›degenerierte‹ amerikanische Lebensart gewöhnte. Er hatte sich rasch amerikanisiert und war für japanische Verhältnisse viel zu individualistisch geworden. Die Familie entschied, daß sie ihn zu Hause in Japan nicht brauchen konnten, also finanzierten sie ihm ein Luxusleben in den Staaten. In gewisser Hinsicht ein Exil, doch Yagamuchi war clever genug, seine Mittel zu vergrößern, indem er dasselbe getan hat, was ich tue, nur für in den USA tätige japanische Firmen. Doch gleichzeitig ist er eine Art Doppelagent, der häufig sowohl die Yakuza, die japanische Mafia, als auch eine legale Firma repräsentiert. Er ist gerissen, er ist skrupellos, und er ist effektiv. Die Tatsache, daß er mit der Sache betraut ist, beweist, daß Ihre Freunde von Sushita es ernst meinen.«
    »Sie meinen, er war auch am Verschwinden unserer beiden Wissenschaftler beteiligt, die Sie später als zufriedene Angestellte von Sushita in Japan aufgespürt haben?«
    »Das würde mich zumindest nicht überraschen«, antwortete Sterling.
    »Ich kann es mir nicht leisten, daß hier ein Harvard-Student verschwindet«, sagte Dr. Mason. »Das wäre genau die Art Medienereignis, die das Forbes-Zentrum ruinieren könnte.«
    »Ich glaube, deswegen müssen Sie sich im Augenblick keine Sorgen machen«, beruhigte ihn Sterling. »Ich habe Informationen, daß sich Tanaka noch immer hier in Boston aufhält. Da er Zugang zu mehr oder weniger denselben Informationen hat wie ich, muß er annehmen, daß Sean Murphy noch etwas anderes im Schilde führt.«
    »Etwas anderes?« fragte Dr. Mason.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Sterling. »Es ist mir bis jetzt noch nicht gelungen, sämtliches Geld aus dem Verkauf von Immunotherapy zu lokalisieren. Weder Sean noch seine Freunde haben irgendwelche nennenswerte Rücklagen, keiner fährt einen teuren Wagen oder leistet sich sonst einen Luxus. Ich glaube, sie haben irgendwas mit dem Geld vor, und ich nehme an, daß Tanaka dasselbe glaubt.«
    »Gütiger Gott!« rief Dr. Mason. »Ich weiß nicht, was ich tun soll. Vielleicht sollte ich den Jungen einfach nach Hause schicken.«
    »Wenn Sie glauben, er könnte Ihnen behilflich sein bei der Arbeit mit den Proteinen, von der Sie mir erzählt haben«, meinte Sterling, »dann halten Sie still. Ich glaube, daß ich alles unter Kontrolle habe. Ich habe diverse Nachfragen bei meinen Kontaktleuten hier gestartet; wegen der Computerindustrie habe ich in der Gegend ziemlich gute Verbindungen. Sie müssen mir lediglich sagen, daß ich an dem Fall dranbleiben soll, und weiter meine Rechnung zahlen.«
    »Tun Sie das«, sagte Dr. Mason. »Bleiben Sie dran, und halten Sie mich auf dem laufenden.«

 
     
    5
     
    Donnerstag, 4. März, 6.30 Uhr
     
    Janet war zeitig aufgestanden, hatte ihre weiße Uniform angelegt und das Apartment zügig verlassen, um pünktlich ihren Dienst anzutreten, der von sieben Uhr morgens bis drei Uhr nachmittags

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