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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Bemerkung ignorieren«, erwiderte Brian. »Aber ernsthaft, was glaubst du, geht da vor?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, sagte Sean. »Vielleicht ist es so, wie der Mann gesagt hat: reine Routine.«
    »Aber die beiden schienen nichts voneinander zu wissen«, sagte Brian. »Das klingt mir nicht nach Routine. Der erste Mann hat sogar eine Karte dagelassen. Sie liegt hier direkt vor mir. Darauf steht: Tanaka Yagamuchi. Industrieberater.«
    »Industrieberater kann alles bedeuten«, sagte Sean. »Ich frage mich, ob sein Auftauchen irgendwas mit der Tatsache zu tun hat, daß ein japanischer Elektrokonzern namens Sushita Industries groß in die Forbes-Klinik investiert hat. Sie sind offensichtlich auf lukrative Patente aus.«
    »Warum können sie nicht bei ihren Kameras, elektronischen Geräten und Autos bleiben«, sagte Brian. »Sie bringen die Weltwirtschaft doch schon genug durcheinander.«
    »Dafür sind sie zu schlau«, sagte Sean. »Die haben längerfristige Perspektiven. Aber warum sie sich für meine Verbindung mit einem Fliegenschiß wie Immunotherapy interessieren sollten, ist mir trotzdem völlig schleierhaft.«
    »Nun ja, ich dachte, du müßtest es wissen«, sagte Brian. »So wie ich dich kenne, kann ich immer noch nicht so recht glauben, daß du da unten keinen Staub aufwirbelst.«
    »Hast du schon mal daran gedacht, daß du mit deinen losen Reden meine Gefühle verletzen könntest?« fragte Sean scheinheilig.
    »Ich setze mich mit dir in Verbindung, sobald die Franklin Bank die Finanzierung für Onkogen fertig hat«, sagte Brian. »Und versuch, dich aus allem Ärger rauszuhalten.«
    »Wer, ich?« fragte Sean unschuldig.
    Sean legte den Hörer auf die Gabel, sobald Brian sich verabschiedet hatte.
    »Hast du es dir wieder anders überlegt?« fragte Janet offensichtlich enttäuscht.
    »Wovon redest du denn?« fragte Sean.
    »Du hast deinem Bruder doch gesagt, du wärst dir nicht sicher, ob du bleiben willst«, sagte Janet. »Ich dachte, wir hätten beschlossen, den Plan durchzuziehen.«
    »Das haben wir auch«, sagte Sean. »Aber ich wollte Brian nichts davon verraten. Er würde ganz krank vor Sorge. Außerdem würde er es wahrscheinlich meiner Mutter erzählen, und wer weiß, was dann passiert.«
     
    »Das war wirklich sehr gut«, bedankte sich Sterling Rombauer bei der Masseurin. Sie war eine attraktive, kernige Finnin. Sie trug Kleidung, die als Tennisausrüstung durchgegangen wäre. Er gab ihr fünf Dollar Trinkgeld extra. Als er die Massage über den Portier des Ritz gebucht hatte, hatte er bereits darauf geachtet, daß in dem Betrag, den er auf seine Hotelrechnung setzen ließ, ein angemessenes Trinkgeld enthalten war, doch er hatte bemerkt, daß sie die festgesetzte Zeit überschritten hatte.
    Während die Masseurin ihren Klapptisch zusammenklappte und ihre Öle zusammensuchte, zog Sterling einen dicken weißen Frotte-Bademantel über und löste das Handtuch, das er um seine Hüfte geschlungen hatte. Er ließ sich in einen Sessel am Fenster fallen, legte seine Füße auf die Ottomane und goß sich ein Glas von dem Begrüßungschampagner ein. Sterling war ein regelmäßiger Gast im Ritz-Carlton in Boston.
    Die Masseurin rief ihm von der Tür einen Abschiedsgruß zu, und Sterling bedankte sich erneut. Er nahm sich vor, sie beim nächsten Mal nach ihrem Namen zu fragen. Regelmäßige Massagen gehörten zu den Spesen, die Sterlings Kunden lernen mußten zu tolerieren. Gelegentlich beschwerte sich einer von ihnen, worauf Sterling nur erklärte, daß der Kunde entweder seine Bedingungen akzeptieren müsse, oder einen anderen engagieren könne. Die Kunden hatten sich stets für ersteres entschieden, weil Sterling das, was er machte, sehr gut machte: Industriespionage nämlich.
    Es gab andere, weniger anstößige Umschreibungen für seine Profession wie zum Beispiel Handels- oder Geschäftsberater, aber Sterling selbst zog die ehrliche Bezeichnung Industriespionage vor, obwohl er das aus Gründen der Schicklichkeit nicht auf seine Visitenkarte gedruckt hatte. Dort stand lediglich »Berater«. Nicht »Industrieberater«, weil das Wort Industrie eine Beschränkung auf Herstellung von Produktion nahelegte, während sich Sterling für jede Art von Geschäften interessierte.
    Er nippte an seinem Glas, sah aus dem Fenster und genoß die phantastische Aussicht. Wie üblich hatte er ein Zimmer in einem der oberen Stockwerke mit Blick auf den wunderbaren Boston Garden.
    Als das Sonnenlicht verblaßte, gingen im

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