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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
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nicht?“
    „Meine Herren …“, sagte eine Stimme.
    „Wer sagte das?“ schrie Hennessey und fuhr herum.
    Die anderen sahen auf etwas, das sich zwischen ihnen und dem Gebäude befand. Eine gespenstische Gestalt.
    „Rumbold, Nolan, McOrdle – auf was starrt ihr da?“
    „Genau wie im Traum“, flüsterte Nolan.
    „Genau wie im Traum“, stimmten die anderen beide ein.
    Die schattenhafte Gestalt stand leise schwankend auf den Stufen der Kathedrale, der Auffahrt zum Palast, dem Platz vor dem Laboratorium. Sie wand sich, zerfloß und erstand von neuem wie eine Gestalt, die man im Rauch eines Feuers zu erblicken vermeint. In diesem Augenblick schien sie schwach zu leuchten, im nächsten war sie schwarz wie alles hier.
    Langsam nahm sie festere Formen an.
    Nolan erblickte eine Mischung von Mensch, Venus- und Marsbewohner.
    Rumbold erschien sie wie ein Priester.
    Und McOrdle sah einen großen, würdevollen Mann in einem goldenen Gewand.
    Hennessey sah gar nichts und begann zu zittern.
    „Folgen Sie mir, bitte“, sagte der Priester, der König, der Fremde – und der leere Raum. Die vier Männer betraten das Gebäude.
    Als er hinter den anderen herging, begann Hennessey zu glauben. Bis zu diesem Augenblick hatte er sich immer wieder versichert, daß sich alles, so seltsam es auch sein mochte, vernünftig erklären ließ. Die Stimme allerdings – sie war mehr, als er verarbeiten konnte. Sie brachte ihn innerlich zum Zittern. Allmählich begann für ihn die Stimme einen Leib zu bekommen, aus Materie, die aus den Klüften seines Unterbewußtseins emporquoll genau wie die Visionen der anderen. Ja, der Körper formte sich. Er sah genau hin, sein Mund stand offen, er wußte es nicht. Die Gestalt war ein großer, kräftiger Mann in einem weißen Gewand. Und als sich die Umrisse der Gestalt mit Substanz füllten, als der Körper aus Rauch und Nebel erstand, schien es in der Luft zu zittern und zu summen, als sie sich verfestigte, bewegte, zurechtschob und zuletzt als feste Mauern, Fenster und Türen erschien.
    Hennessey stand mit den drei anderen Männern und dem Fremden in einem langen, schmalen Raum. Der Raum hatte viele Türen, und in jeder war ein kleiner Durchblick, der mit einem Gitter verschlossen war. Gitter – ein Mann in weißem Gewand – Gitter: ein Irrenhaus …
     
    *                     *
    *
     
    Hennessey stieß einen schrillen Schrei aus und raste davon. Seine Schuhe klapperten über den metallenen Fußboden. Am Ende des Raumes führte eine Tür in einen anderen Teil des Gebäudes. Hennessey stürzte hindurch, von den Rufen der anderen, die ihn zurückhalten wollten, wie von Furienschreien verfolgt. Nein – er kehrte nicht um! Er mußte aus diesem Hause hinaus – irgendwohin, nur fort von diesem Schrecken.
    Der Korridor teilte sich., und er hielt einen Augenblick unentschlossen inne. Es war nichts zu hören, er wurde nicht verfolgt, die Rufe seiner Begleiter waren verstummt. Nirgends rührte sich etwas.
    Wohin jetzt – in welche Richtung? Er spähte unentschlossen die beiden Korridore entlang.
    Der linke Korridor schien mit Gummi belegt zu sein, und er hielt es für möglich, daß dieser es war, der vom Eingang ins Innere des Gebäudes führte. Der Boden des anderen Ganges dagegen bestand aus Metallplatten – wahrscheinlich endete er an einem Hinterausgang. Er schlich sich leise durch den rechten Korridor und hielt immer wieder inne, um zu lauschen. Aber er schien unbehelligt zu bleiben.
    Die Angst flatterte in seinem Magen wie eine in einer Höhe aufgestörte Fledermaus. Sie kroch überallhin in seinem Körper, in seine Arme, daß sie zitterten, in seine Beine, daß sein Gang unsicher wurde. Er spürte die Angst auch im Kopf, und er wußte, daß sie nie wieder von ihm weichen würde.
    Und dann fiel von ihm ab, was ihn bisher schweigen gemacht hatte. Seine Schreie brachen sich an den Wänden. Sie sprangen ihn wie rasend an und hallten in seinem Kopf wider und zerrissen ihm alles Denken und Überlegen, bis er glaubte, sein Kopf werde zerspringen in tausend Fetzen und Splitter.
    Durch diesen Gang floh er, dann durch jenen, stürzte sich durch diesen Bogen und rannte durch jene Tür und lief von einem Raum in den anderen. Von überallher kamen seine Schreie zurück, sie warfen sich ihm entgegen und hetzten ihn weiter.
    Zwanzig, dreißig – ein halbes Hundert Räume hörten seine Schreie, das Geklapper seiner Schritte auf dem Metall.
    Da sah er einen kleinen Durchblick in einer der

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