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Toedliche Hoffnung

Toedliche Hoffnung

Titel: Toedliche Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tove Alsterdal
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Hirtberger angibt. Graues Jackett und graues Hemd, Hose in einem dunkleren Farbton. Außerdem trug er einen Schlips, den er aber gelockert hatte, und die oberen Hemdknöpfe hatte er geöffnet, es war ein warmer Tag.«
    »Ja dann«, sagte ich matt. »Dann wissen Sie ja, dass er es nicht war.«
    »Zeit für einen Kaffee«, sagte Ferreira und hob den Hörer,drückte auf einen Knopf und sagte etwas zu der Person am anderen Ende der Leitung. Sein Portugiesisch klang wie eine kühlere, ein wenig hochnäsige Variante des Spanischen.
    »Zeugenaussagen sind eine unsichere Beweisquelle«, erklärte er, nachdem er aufgelegt hatte. »Menschen erinnern sich undeutlich, sie bringen Dinge und Tage durcheinander. Ein Teil von ihnen kann nicht einmal schwarz und weiß auseinanderhalten.«
    »Haben Sie erfahren, wer die beiden anderen Männer waren?«
    Er machte eine ausladende Geste mit den Armen.
    »Wir haben nicht genug Personal, um die Straßen Lissabons nach zwei normalen Männern in normalen Anzügen durchsuchen zu lassen, denn genau so wurden sie von den Zeugen beschrieben. Dies ist kein Fall mit hoher Priorität, und das ärgert mich. Ich möchte keine Bandenkriege auf meinen Straßen.« Er stand auf und ging zur Tür. »Den Obduktionsergebnissen zufolge könnte es sich genauso gut um Selbstmord handeln, die tödlichen Verletzungen nach einem Aufprall aus zwanzig Metern Höhe wären dieselben, egal, ob man springt oder gestoßen wird.« Er öffnete die Tür in dem Moment, als ein Klingelton zu hören war, und nahm ein kleines Tablett mit Kaffee und einer Keksschale entgegen. Die Person, die sie brachte, war von meinem Platz aus nicht einmal zu sehen. Ferreira stieß die Tür mit dem Absatz zu und stellte das Tablett vor mir ab.
    »Sie sagten, Ihr Mann wäre verschwunden?«, fragte er.
    Ich biss von einem Keks ab, der unerträglich süß war. Dann erzählte ich die Geschichte in voller Länge, während Kommissar Ferreira Marmeladenplätzchen in sich hineinstopfte.
    »Er wurde jedenfalls nicht gefunden«, sagte er, als ich fertig war. »Alle Reviere wissen, dass wir einen schwarzen Mann suchen, der am Tatort gesehen wurde. Wenn er irgendwo in Lissabon aufgetaucht wäre, hätten wir es also garantiert erfahren.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte ich.
    Er wischte sich einige Krümel vom Hosenbein.
    »Alle verdächtigen Todesfälle außerhalb des privaten Raumslanden auf meinem Schreibtisch. Und verstorbene ausländische Mitbürger sind ausnahmslos meine Angelegenheit. Ich bin der Einzige in der Abteilung, der Englisch spricht.« Ferreira schielte zu dem Bild von Patrick, das vor ihm lag. »Außerdem haben wir nach dem Mord an Jetjenko auch in den Krankenhäusern angefragt.«
    Ich lehnte mich zurück. Ließ die Worte ankommen und spürte trotzdem keine Erleichterung. Der Kommissar wischte sich die Finger an der Hose ab und deutete auf seinen Block, wo er zu meinem Bericht Notizen gemacht hatte.
    »Ich werde versuchen, der Sache nachzugehen«, sagte er, »aber ich zweifle daran, dass wir weiterkommen. Es sei denn, Jetjenkos Witwe liefert ein paar neue Hinweise. Ein oder zwei Namen zum Beispiel.«
    »Seine Witwe?« Ich starrte Ferreira an. Der Gedanke, dass Josef K. verheiratet sein könnte, dass es jemanden gab, der ihn vermisste, war mir nie in den Sinn gekommen. »Ist sie hier, in Lissabon?«
    Er nickte.
    »Sie hat ihn identifiziert. Sie wollten eine lange Reise unternehmen, sagte sie, nach Brasilien. Deshalb hatten sie hier einen Zwischenstopp gemacht. Ihr Mann sei auf der Terrasse gewesen, weil er die Aussicht bewundern wollte, mehr konnten wir ihr nicht entlocken.«
    »Ist sie noch in der Stadt?«
    »Soweit ich weiß ja.« Ferreira zuckte mit den Achseln. »Sie möchte ihn hier beerdigen, aber noch liegt der Gatte im Kühlschrank.«
    »Wissen Sie, wo sie wohnt?«
    »Das darf ich natürlich nicht sagen.«
    »Ich möchte nur mit ihr sprechen. Vielleicht weiß sie etwas über Patrick.«
    Er verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf.
    Ich holte Luft.
    »Ich bin schwanger«, sagte ich, ohne ihn anzusehen. Mir war, als würde der Inhalt meines Bauchs langsam etwas deutlichereKonturen annehmen. Es muss einen Namen bekommen, dachte ich. Eines Tages ist es nicht mehr es .
    Der Ausdruck des Mannes mir gegenüber wurde weicher, und er betrachtete mich mit einem väterlichen Blick, der mir unter die Haut ging. Ich bückte mich und hob meine Tasche vom Boden auf, hängte sie mir über die Schulter und stand auf, um zu gehen. Ich hätte

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