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Tödliche Investitionen

Tödliche Investitionen

Titel: Tödliche Investitionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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schönem blonden Haar umrahmt. Frank Frølich drehte sich um und entdeckte im linken Ohr des Gewichthebers einen kleinen Ring.
    Es wurde still.
    »Tja.«
    Bregård wippte nervös auf und ab.
    »Wir sollten uns vielleicht einen Raum suchen, wo wir in Ruhe miteinander reden können«, schlug Frølich entgegenkommend vor.
    Der Finanzplaner nickte und ging zu einer Tür am anderen Ende des Raumes.
    Das Büro des Mannes war nur mit einem Schreibtisch eher spärlich möbliert. Aber der dazugehörige Stuhl war Spitzenklasse. Velours, Nackenstütze und eingebauter Kippmechanismus. Ein Sessel, in dem man wunderbar die Fliegenfischerei des Jahres planen und dazu mit den Füßen auf dem Tisch schaukeln könnte. Außer einem wackeligen Hocker gab es kein weiteres Mobiliar. Der Polizist schob ihn an die Wand, um sich irgendwo anlehnen zu können. Die Wände waren rosa. Dekoriert mit Computerreklame. Ziemlich fetzige Teile. Eine Frau zog sich Netzstrümpfe an, den Fuß auf einen Computer gestellt. Es waren ungewöhnlich schöne Beine. Und sie hatte ungewöhnlich viele Haare auf dem Kopf.
    Bregård setzte sich in den Bürostuhl. Jetzt trug er eine kleine randlose rechteckige Brille.
    Frank riss den Blick von den Netzstrümpfen los. »Es geht, wie Sie sich sicher denken können …«
    »Reidun«, unterbrach ihn der andere. »Das habe ich schon kapiert.«
    Frank lächelte. Notierte in großen Buchstaben »A RSCHLOCH « auf seinem Block und zeichnete Kilroy auf einem Bretterzaun.
    »Reidun Rosendal war bei Ihnen als Verkäuferin angestellt?«
    Bregård nickte.
    »Sie handeln mit Computersystemen, soviel ich weiß?«
    »Administrative Systeme, Bürosysteme.«
    Der Mann zog eine Schreibtischschublade auf und kramte darin herum.
    »Wir stehen kurz vor einer größeren Erweiterung.«
    Seine Worte kamen stoßweise, während er weiter in der Schublade suchte. Schließlich nahm er einen Stapel Broschüren heraus, reichte ihn dem Polizisten und knallte die Schublade wieder zu. »Reidun hatte auch damit zu tun. Sie sollte Vertragspartner und Interessenten für die Erweiterung akquirieren. Und natürlich hatte sie auch mit dem Verkauf der üblichen Dienste zu tun«, fügte er hinzu und faltete die Hände geschäftsmäßig vor sich auf dem Tisch.
    Franken blätterte uninteressiert in den Werbeprospekten. Bunte Säulendiagramme und schöne Worte über Nutzen und Spareffekte. In der Mitte lächelte ihm das schnurrbärtige Gesicht des Mannes vom Hochglanzpapier entgegen. Ein gutes Bild. Frølich verglich das Foto mit dem Mann auf der anderen Schreibtischseite. Der Ring im Ohr trat auf dem Bild nicht in Erscheinung. Und er war förmlicher angezogen als im wirklichen Leben. Das Foto zeigte einen klassischen Bürohengst mit weißem Hemd, Schlips und grauem Jackett. Die Brille war dieselbe. Der Finanzplaner hob den Daumen, so wie ein Flieger im Weltkrieg. »Setzen Sie auf mich«, stand in einer Sprechblase über seinem Kopf.
    »Haben außer Reidun noch andere im Verkauf gearbeitet?«
    »Svennebye, unser Marketingchef. Und ich.«
    Er breitete die Arme aus. »Wir sind ein kleiner Betrieb, es kommt zu häufigen Überschneidungen. Engelsviken, unser Geschäftsführer, arbeitet auch im Verkauf, wenn er Zeit hat.«
    »Wie viele Angestellte gibt es hier?«
    »Insgesamt fünf, nein. Entschuldigung, vier, mit Reidun waren wir fünf.«
    Der Polizist hielt die Prospekte hoch. »Die Firma will sich also vergrößern?«
    »Wir werden sehr groß«, korrigierte Bregård unbescheiden. »Wir werben gerade neue Verkaufspartner im ganzen Land an.«
    »Mit selbst entwickelten Produkten?«
    »Nein. Wir haben eine Agentur im Ausland.«
    Er ließ den Sessel nach hinten kippen. Spreizte die Finger und tippte mit den Fingerspitzen gegeneinander. »Das liegt schon im Namen. Software Partners. Wir bauen auf diesem Konzept auf und werden durch unsere Verbindung mit anderen Handelspartnern größer.«
    Frank Frølich nickte. »Was Reidun betrifft …«
    Der andere wartete ruhig.
    »Kennen Sie ein Lokal namens Scarlet?« Bregårds Augen flackerten. Er beugte sich wieder vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Dann strich er sich über den Schnurrbart.
    »Scarlet?«
    Er probierte den Namen.
    »Ja … doch … da war ich sogar schon mal.«
    »Ist das schon lange her?«
    »Sicher schon ein paar Wochen.«
    »Aber am Samstag waren Sie nicht da?«
    »Nein.«
    »Wo waren Sie am Samstag?«
    »Zu Hause.«
    Frølich schwieg einen Moment, dann fragte en »Kann das jemand

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