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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einem Hochgefühl verdrängt. »Vielleicht war für ihn drei doch nicht die magische Zahl.«
    »Er hat das Ding behalten? Verdammt.« Enttäuscht von der Dummheit dieses Mörders schüttelte Beaver den Kopf. »Der Typ ist ein Idiot.«
    »Überprüfen Sie das Ding«, befahl sie, als sie mit dem Messer vor den Sensor trat.
    Beaver wechselte das Programm, vertauschte die Linsen, führte das Gerät an der Klinge des Messers entlang, und sofort piepste es los.
    »Irgendwas ist dran«, murmelte Beaver, während er seine dicken Fingerspitzen wie die eines Konzertpianisten über die Tasten fliegen ließ.
    »Fasern – vielleicht Papier. Irgendein Klebstoff. Fingerabdrücke am Griff. Woll’n Sie von denen einen Ausdruck?«
    »Ja.«
    »Okay.« Der Sensor spuckte ein Blatt mit Fingerabdrücken aus. »Drehen Sie das Ding mal um. Bingo. Da haben Sie Ihr Blut. Allerdings nicht gerade viel.« Stirnrunzelnd führte er den Sensor über die Kante der Klinge. »Sie müssen schon ziemliches Glück haben, damit es für eine ungefähre Bestimmung oder sogar für eine DNA-Analyse reicht.«
    »Sie sind einfach ein unverbesserlicher Optimist, Beaver. Wie alt ist das Blut?«
    »Also bitte, Lieutenant.« Er riss die Augen hinter den Brillengläsern auf. »Sie wissen, dass ich Ihnen das nicht sagen kann. Dafür müssen wir das Zeug schon ins Labor bringen. Meine Kleine hier kann die Materialien lediglich identifizieren. Keine Haut«, erklärte er. »Wäre besser, wenn wir ein bisschen Haut hätten.«
    »Mir genügt das Blut.« Als sie das Messer in eine Plastiktüte schob, nahm sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Sie hob den Kopf und blickte in die dunklen, feindseligen Augen von Marco Angelini.
    Er starrte auf das Messer, dann wieder auf sie, und in seinem bemüht reglosen Gesicht zuckte ein kleiner Muskel.
    »Ich würde gern kurz mit Ihnen sprechen, Lieutenant Dallas.«
    »Ich habe nur sehr wenig Zeit.«
    »Es wird nicht lange dauern.« Er blickte auf Beaver und dann erneut auf das Messer, das Dallas in ihre Tasche gleiten ließ. »Vielleicht könnten wir unter vier Augen miteinander reden.«
    »In Ordnung.« Sie nickte dem uniformierten Beamten zu, der sich hinter Angelini aufgebaut hatte. »Es soll noch jemand von der Spurensuche raufkommen und die Durchsuchung dieses Zimmers zu Ende bringen«, wies sie Beaver an und folgte Angelini in den Korridor hinaus.
    Er ging in Richtung einer schmalen, mit einem Teppich ausgelegten Treppe und legte eine Hand auf das schimmernde Geländer, während er eilig die Stufen erklomm. Oben angekommen, wandte er sich nach rechts und trat durch eine Tür.
    Dahinter verbarg sich ein sonnendurchflutetes Büro. Die hellen Strahlen fielen auf die Oberfläche der Kommunikationsgeräte, tanzten auf der glatten, schwarzen, halbkreisförmigen Arbeitskonsole und bildeten leuchtende Pfützen auf dem schimmernden Parkett.
    Als ärgere er sich über das warme, helle Licht, drückte Angelini auf einen kleinen, runden Kopf. Sofort wurden die Scheiben der Fenster bernsteinfarben getönt, und weiche, goldgerandete Schatten senkten sich über den Raum.
    Angelini trat an eine Wandkonsole, bestellte einen Bourbon on the rocks, schwenkte das viereckige Glas in seiner Hand und hob es vorsichtig an seinen Mund.
    »Sie glauben, dass mein Sohn seine Mutter und zwei andere Frauen ermordet hat.«
    »Ihr Sohn wurde in dieser Sache vernommen, Mr. Angelini. Er ist ein Verdächtiger. Falls Sie Zweifel an unserer Vorgehensweise haben, sollten Sie sich an seine Anwälte wenden.«
    »Das habe ich bereits getan.« Er nippte erneut an seinen Glas. »Sie glauben, es bestehen gute Chancen, dass er zwar unter Anklage gestellt, am Ende jedoch freigesprochen wird.«
    »Diese Entscheidung liegt bei den Geschworenen.«
    »Aber Sie denken, dass er verurteilt werden wird.«
    »Mr. Angelini, falls ich Ihren Sohn wegen dreifachen Mordes festnehmen und der Staatsanwaltschaft übergeben sollte, dann nur, weil ich glaube, die nötigen Beweise zusammengetragen zu haben, damit er für schuldig befunden und verurteilt wird.«
    Er blickte auf die Tasche, in der sie einen dieser Beweise mit sich herumtrug. »Ich habe mich über Sie informiert, Lieutenant Dallas.«
    »Ach ja?«
    »Ich weiß gerne, mit wem ich es zu tun habe«, erklärte er mit einem flüchtigen, freudlosen Lächeln. »Commander Whitney respektiert Sie. Und ich respektiere ihn. Meine Ex-Frau hat Ihre Zähigkeit und Gründlichkeit bewundert, und sie war niemand, der so leicht zu beeindrucken

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