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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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haben.«
    »Was am besten unser Geheimnis bleibt.«
    »Abgemacht.« Sie lehnte sich ein Stück zurück und sah ihm ins Gesicht. »Ich muss dich etwas fragen. Es ist eine ziemlich blöde Frage, aber trotzdem.«
    »Was?«
    »War es jemals…« Sie zuckte zusammen und wünschte sich, sie könnte das Bedürfnis, diese Frage zu stellen, unterdrücken. »War es jemals vorher, mit irgendeiner anderen – «
    »Nein.« Er küsste ihre Braue, ihre Nase, das Grübchen an ihrem Kinn. »Nie, mit keiner anderen.«
    »Für mich auch nicht.« Sie atmete ihn ein. »Fass mich an. Ich will deine Hände spüren.«
    »Kein Problem.«
    Und während die Sonne wie ein rot glühender Ball hinter dem dunklen Ozean entschwand, sank er mit ihr zusammen in die seidig weichen Kissen auf dem Boden und bedeckte ihre Lippen mit seinem wunderbaren Mund.

16
    E ine Pause zusammen mit Roarke war etwas anderes, als wenn man für einen schnellen vegetarischen Salat und Sojakaffee ein Schnellrestaurant betrat. Sie war sich nicht ganz sicher, wie er es anstellte, aber die Menge Geld, die er besaß, sprach eine Sprache, die man eindeutig überall verstand.
    Zum Abendessen speisten sie gegrillten, vor echter, sahniger Butter triefenden Hummer, nippten an Champagner, der so kalt war, dass er in Eves Hals gefror, und labten sich an einer Symphonie exotischer Früchte, die in sorgsam aufeinander abgestimmten Geschmacksnoten auf der Zunge zergingen.
    Lange vor ihrer Liebe zu ihm hatte sich Eve die Tatsache eingestehen können, dass sie süchtig war nach den kulinarischen Genüssen, die er je nach Bedarf aus dem Handgelenk zu schütteln schien.
    Sie badete nackt in einer kleinen, von mondbeschienenen Palmen gesäumten Lagune, entspannte ihre von dem heißen Wasser und dem ausgiebigen Sex geschmeidigen Muskeln und lauschte dem Gesang der Nachtvögel – keiner Simulation, sondern tatsächlichem Gesang –, der sich tränengleich aus der duftenden Luft über ihr ergoss.
    Im Moment, für diese eine Nacht, war der Druck der Arbeit Lichtjahre von ihr entfernt.
    Dieses Wunder vollbrachte einzig Roarke. Ihm gelang es, sie in kleine Nischen des Friedens zu entführen aus ihrer grundsätzlich eher kalten, von Gewalt geprägten Welt.
    Roarke beobachtete sie, froh darüber, dass die Anspannung einzig dadurch, dass er sie ein wenig verwöhnte, aus ihrem Blick verschwand. Er liebte es, sie weich und sinnlich zu erleben, zu gelassen, um Schuldgefühle zu empfinden, weil sie den Luxus, den er ihr bot, genoss. Ebenso wie er es liebte, sie auf Hochtouren zu sehen, wenn sich ihre Gedanken überschlugen, wenn sie in voller action war.
    Nein, nie zuvor hatte er mit irgendeiner anderen Frau etwas Ähnliches erlebt. Von allen Frauen, die er je gekannt hatte, war sie die einzige, die das geradezu zwanghafte Bedürfnis in ihm weckte, mit ihr zusammen zu sein und mit ihr zu schlafen. Doch neben dem körperlichen Verlangen, neben der ursprünglichen, offenbar unstillbaren Lust, die sie in ihm weckte, faszinierten ihn ihr Verstand, ihr Herz, die Geheimnisse und die Narben, die sie mit sich herumtrug.
    Er hatte einmal zu ihr gesagt, sie wären zwei verlorene Seelen. Jetzt war er sich sicher, dass das die Wahrheit war. Doch in ihrem Zusammensein hatten sie etwas gefunden, was ihnen Halt, was ihnen Wurzeln gab.
    Da er Zeit seines Lebens vor Cops auf der Hut gewesen war, war es geradezu verblüffend zu erkennen, dass sein Glück inzwischen von einem Cop abhing.
    Amüsiert glitt er neben ihr ins Wasser, und sie brachte gerade genügend Energie auf, um die Augen halb zu öffnen und zu murmeln: »Ich glaube nicht, dass ich mich noch bewegen kann.«
    »Dann lass es einfach sein.« Er reichte ihr ein frisch gefülltes Glas Champagner und wickelte ihre Finger um den Stil.
    »Ich bin viel zu entspannt, um mich zu betrinken.« Trotzdem fand ihr Mund den Rand des Glases. »Das Leben ist wirklich seltsam. Dein Leben«, verbesserte sie sich. »Ich meine, du kannst alles haben, tun und lassen, was du willst und überall hingehen, wo du willst. Du willst einen Abend freimachen, nach Mexiko rüberfliegen und dort Hummer und - was war das noch mal für ein Zeug, das du auf die Cracker gestrichen hast?«
    »Gänseleber.«
    Sie zuckte zusammen. »So hast du es aber nicht genannt, als du es mir in den Mund geschoben hast. Da klang es viel netter.«
    »Foie gras. Was allerdings dasselbe ist.«
    »Trotzdem klingt es besser.« Sie schlang ihre Beine um seine beiden Knie. »Tja, die meisten Leute sehen sich ein

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