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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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weiter auf das neiderfüllte Knurren ihres Magens ein. »Ich bin nicht wegen irgendwelcher Gerüchte hier.«
    »Aber sie bringen Farbe in das Ganze. Hören Sie, irgendjemand hat den Medien diese Information bewusst zukommen lassen. Also frage ich mich, ob das vielleicht bedeutet, dass es gar keine Hochzeit gibt. Riecht ganz nach Ärger im Paradies der beiden Turteltauben. Weshalb sollte sich Mirina gerade in einer Zeit wie dieser von ihrem Verlobten abwenden? Meiner Meinung nach wäre es doch viel passender, sie würden mit einer netten, ruhigen Zeremonie im Kreis der Familie vorlieb nehmen, und dann könnte er sie als ihr rechtmäßiger Ehemann über den Verlust der geliebten Mutter hinwegtrösten.«
    »Vielleicht ist ja genau das ihre Absicht, und sie wollen einfach die Medien von sich ablenken?«
    »Wäre natürlich möglich. Tja, was habe ich sonst noch anzubieten? Genau. Es sind Gerüchte im Umlauf, dass Angelini und Hammett ohne Towers als Puffer ihre Geschäftsbeziehung lösen. Weder vor, während oder nach dem Gottesdienst sollen die beiden auch nur ein Wort gewechselt haben. Es heißt, stattdessen hätten sie sich gegenseitig mit kalter Missachtung gestraft.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Nadine bedachte Eve mit einem katzenhaften, zufriedenen Lächeln. »Ich habe eben meine Quellen. Angelini braucht möglichst schnell möglichst viel Geduld. Roarke hat ihm ein Angebot für seine Anteile an Mercury unterbreitet, zu denen jetzt natürlich auch die Anteile von Cicely gehören.«
    »Ach.«
    »Sie haben also nichts davon gewusst. Interessant.« Mit listig blitzenden Augen leckte sich Nadine genüsslich ein paar Krumen von den Fingern. »Außerdem fand ich es durchaus interessant, dass Sie und Roarke den Gottesdienst nicht zusammen besucht haben.«
    »Ich war dort als Polizistin«, kam die knappe Antwort. »Reden wir lieber über die Dinge, wegen denen wir uns hier getroffen haben.«
    »Irgendwie scheint bei Ihnen beiden der Himmel momentan auch nicht gerade voller Geigen zu hängen«, murmelte Nadine, wurde jedoch sofort wieder ernst. »Hören Sie, Dallas, ich mag Sie. Ich weiß zwar nicht warum, aber es ist nun einmal so. Falls Sie und Roarke Probleme haben, dann tut mir das Leid.«
    Bei allzu großer Nähe wurde Eve stets unbehaglich zumute, sodass sie, als sie kurzfristig versucht war, sich Nadine anzuvertrauen, überrascht zusammenfuhr. Dann jedoch schob sie den Anflug von Vertraulichkeit auf Nadines Geschick als Journalistin und zuckte mit den Schultern. »Wie gesagt, reden wir lieber weiter über unseren Fall.«
    »Okay.« Nadine zuckte ebenfalls mit den Schultern und biss erneut in ihren Muff in. »Im Grunde weiß niemand was Genaues«, erläuterte sie knapp. »Aber es werden alle möglichen Spekulationen angestellt. Dabei geht es um Angelinis finanzielle Schwierigkeiten, um die Spielsucht des Sohnes, um den Fall Fluentes – «
    »Fluentes können Sie vergessen«, unterbrach Eve sie. »Er wandert ganz sicher in den Kahn. Das wissen sowohl er als auch sein Anwalt. Die Beweise sind geradezu erdrückend. Daran ändert sich auch nichts dadurch, dass Towers durch einen anderen Staatsanwalt ersetzt wird.«
    »Vielleicht war er ganz einfach sauer.«
    »Vielleicht. Aber er ist ein kleiner Fisch. Er hat weder die Kontakte noch das Geld, um jemanden wie Towers umbringen zu lassen. Es passt ganz einfach nicht. Wir überprüfen alle, die von ihr hinter Gitter gebracht worden sind. Bisher jedoch ohne den geringsten Erfolg.«
    »Dann haben Sie sich von der Rachetheorie also inzwischen halbwegs verabschiedet.«
    »Ja. Ich denke, es war eher jemand aus ihrem persönlichen Umfeld.«
    »Denken Sie dabei an jemand Bestimmten?«
    »Nein.« Eve schüttelte den Kopf. »Nein. Bisher habe ich nichts Genaues. Aber es gibt da etwas, das Sie sich näher ansehen sollten. Allerdings dürften Sie es erst bringen, wenn ich es Ihnen sage.«
    »So haben wir es schließlich besprochen.«
    Eve erzählte ihr in kurzen Worten von dem Vorfall in Sektor 38.
    »Ach du große Scheiße, das ist wirklich ein heißes Eisen. Und es steht alles in den öffentlich zugänglichen Akten?«
    »Vielleicht, aber ohne meinen Tipp hätten Sie nie gewusst, wo Sie suchen sollen. Also halten Sie sich an die Abmachung, Nadine, halten Sie die Sache noch ein wenig zurück, und hören Sie sich einfach etwas um. Versuchen Sie herauszufinden, ob jemand von der Sache weiß oder sich dafür interessiert. Falls es eine Verbindung zu dem Mordfall gibt, überlasse ich die

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