Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
wurde. Kein Raub, kein Anzeichen für einen sexuellen Übergriff oder einen Kampf.« Behutsam griff Eve nach einer von Yvonnes erschlafften Händen und sah sich im Licht ihrer Taschenlampe die Fingernägel an. In der von winzigen weißen Streifen durchbrochenen leuchtend roten Lackierung war nicht der kleinste Kratzer, nirgends fand sich ein Hautrest oder auch nur das kleinste bisschen Blut.
    »Da hat sie sich vollkommen umsonst so herausgeputzt«, bemerkte Eve, während sie den modischen, rotweiß gestreiften Catsuit des Opfers betrachtete. »Wir müssen herausfinden, woher sie kam oder wohin sie wollte«, stellte sie fest und drehte beim Klang sich nähernder Schritte den Kopf.
    Doch es war weder das Team des Pathologen noch der Trupp der Spurensuche, sondern C. J. Morse mit einer Crew von Channel 75.
    »Schaffen Sie die Kamera hier weg.« Bebend vor Zorn sprang sie auf die Füße und schirmte die Leiche instinktiv mit ihrem Körper ab. »Die Untersuchung des Tatorts ist noch längst nicht abgeschlossen.«
    »Sie haben den Tatort nicht offiziell gesperrt«, erklärte Morse mit zuckersüßem Lächeln. »Und so lange hat die Öffentlichkeit das Recht auf ungestörten Zutritt. Sherry, mach eine Aufnahme von dem Schuh dort drüben.«
    »Sperren Sie den gottverdammten Tatort endlich ab«, wies Eve einen der Uniformierten zornig an. »Konfiszieren Sie die Kamera und sämtliche Recorder.«
    »Sie können Ausrüstungsgegenstände der Medien erst konfiszieren, wenn der Tatort offiziell gesperrt ist«, erklärte C. J. während er sich den Hals verrenkte, um an ihr vorbei einen Blick auf die Leiche zu erhaschen. »Sherry, mach eine schöne Gesamtaufnahme, und dann konzentrier dich ganz auf das hübsche Gesicht des Lieutenants.«
    »Eines Tages werde ich Ihnen einen Arschtritt versetzen, der Sie von hier auf einen anderen Planeten befördern wird, Morse.«
    »Oh, ich wünschte, das würden Sie versuchen, Dallas.« Er blitzte sie feindselig an. »Nachdem Sie mich im Fall Towers am langen Arm haben verhungern lassen, wäre es mir ein Vergnügen, Sie gerichtlich zu belangen und das auch noch zu senden.«
    »Wenn Sie immer noch am Tatort sind, nachdem er abgeriegelt ist, werden Sie derjenige sein, der sich vor Gericht zu verantworten hat.«
    Statt einer Antwort trat er lächelnd einen Schritt zurück. Er ging davon aus, dass er noch ungefähr fünfzehn Sekunden hatte, bis er in Schwierigkeiten käme. »Channel 75 hat ein paar wirklich gute Anwälte.«
    »Verhaften Sie den Kerl und seine Leute«, knurrte Eve einen der Beamten an. »Schaffen Sie sie weg, bis ich hier fertig bin.«
    »Behinderung von Journalisten – «
    »Ach, leck mich doch am Arsch.«
    »Ich wette, dass der Ihre durchaus schmackhaft ist.« Immer noch grinsend ließ er sich abführen.
    Als Eve wieder vor dem Haus erschien, brachte er mit ernster Miene einen Live-Bericht von dem jüngsten Mord. Ohne seinen Redefluss zu unterbrechen, beugte er sich zu ihr vor. »Lieutenant Dallas, können Sie bestätigen, dass Yvonne Metcalf, der Star von Schalten Sie sich ein, ermordet worden ist?«
    »Die Polizei hat zum momentanen Zeitpunkt nichts dazu zu sagen.«
    »Stimmt es nicht, dass Ms. Metcalf hier in diesem Haus gewohnt hat und dass heute Nacht ihre Leiche im Hinterhof entdeckt wurde? Wurde ihr nicht die Kehle durchgeschnitten?«
    »Kein Kommentar.«
    »Unsere Zuschauer sind höchst beunruhigt, Lieutenant. Innerhalb von einer Woche wurden zwei prominente Frauen auf dieselbe Art und Weise und höchstwahrscheinlich von ein und demselben Täter brutal ermordet. Und Sie haben dazu nichts zu sagen?«
    »Anders als gewisse verantwortungslose Journalisten geht die Polizei vorsichtig zu Werke und ist eher an Tatsachen als an irgendwelchen wilden Spekulationen interessiert.«
    »Oder ist es vielleicht so, dass die Polizei einfach nicht in der Lage ist, diese Verbrechen aufzuklären?« Er machte einen schnellen Schritt zur Seite und versperrte ihr, als sie weitergehen wollte, geschickt erneut den Weg. »Lieutenant, haben Sie keine Angst um Ihren guten Ruf? Schließlich gibt es eindeutige Verbindungen zwischen beiden Opfern und Ihrem mehr als guten Bekannten Roarke.«
    »Es geht hier nicht um meinen Ruf, sondern einzig um unsere Ermittlungen.«
    Morse wandte sich wieder an die Kamera. »Im Augenblick scheinen die von Lieutenant Eve Dallas geführten Ermittlungen einen toten Punkt erreicht zu haben. Weniger als hundert Meter von der Stelle entfernt, an der ich gerade stehe, ist ein

Weitere Kostenlose Bücher