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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie hatte keine andere Wahl.
    Als Roarke an den Apparat kam, sah sie, dass er noch nicht im Bett gelegen hatte.
    »Nun, Lieutenant, das ist aber eine Überraschung.«
    »Ich habe nur eine Minute Zeit. Sag mir, welche Art von Beziehung du zu Yvonne Metcalf hattest.«
    Er zog eine Braue in die Höhe. »Wir sind befreundet und standen einander kurzfristig durchaus ein wenig näher.«
    »Ihr hattet also ein Verhältnis.«
    »Ja, kurz. Warum?«
    »Weil sie tot ist.«
    Sein schwaches Lächeln schwand. »Gütiger Himmel, wie ist das passiert?«
    »Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten. Halt dich weiter zur Verfügung.«
    »Ist das ein offizieller Befehl, Lieutenant?«, fragte er, und seine Stimme klang so hart wie Stein.
    »Es geht nicht anders. Roarke…« Sie sah ihn zögernd an. »Es tut mir Leid.«
    »Mir auch.« Mit diesen Worten brach er die Unterhaltung ab.

8
    E ve hatte kein Problem, diverse Verbindungen zwischen Cicely Towers und Yvonne Metcalf herzustellen. Nummer eins war ihre Ermordung. Nummer zwei die Vorgehensweise und die Person des Täters. Nummer drei, dass sie beide im Rampenlicht gestanden und dass die Menschen sie respektiert und gemocht hatten. Nummer vier, dass sie beide in ihren Berufen erfolgreich und engagiert gewesen waren. Nummer fünf, dass sie beide Familien gehabt hatten, von denen sie geliebt worden waren und nun schmerzlich vermisst wurden.
    Allerdings hatten sie sich sowohl gesellschaftlich als auch beruflich in vollkommen verschiedenen Kreisen bewegt. Yvonnes Freunde waren Künstler gewesen, Schauspieler und Musiker, Cicely hingegen hatte mit Gesetzeshütern, Geschäftsleuten und Politikern verkehrt.
    Cicely war eine durchorganisierte Karrierefrau mit tadellosem Geschmack gewesen, die ihre Privatsphäre vor der Öffentlichkeit geschützt hatte.
    Yvonne hingegen hatte sich als fröhliche, unkomplizierte Schauspielerin auch privat dem Publikum zur Schau gestellt.
    Irgendjemand allerdings hatte beide gut genug gekannt und leidenschaftlich genug gehasst, um sie zu töten.
    Der einzige Name, den Eve sowohl in Cicelys sorgfältig geführtem Adressbuch als auch in Yvonnes chaotischem Anschriftenverzeichnis hatte ausfindig machen können, war der von Roarke.
    Zum dritten Mal innerhalb einer Stunde ging Eve die Listen auf der Suche nach einer möglichen anderen Verbindung in ihrem Computer durch. Sie suchte einen Namen, der zu einem anderen Namen passte, eine gemeinsame Adresse, einen gemeinsamen Beruf, einen Menschen mit einem persönlichen Interesse an den beiden Opfern. Die wenigen Verbindungen, die sie ausmachen konnte, waren jedoch derart vage, dass sie ein Verhör kaum rechtfertigen würden.
    Trotzdem würde sie die Gespräche führen, denn die Alternative wäre, Roarke als den Hauptverdächtigen zu betrachten.
    Während der Computer die kurze Liste druckte, ging sie nochmals Yvonnes elektronischen Terminkalender durch.
    »Warum, zum Teufel, konnte die Frau bloß keine Namen aufführen?«, murmelte sie zornig. Sie fand Daten, Uhrzeiten, hin und wieder irgendwelche Initialen und regelmäßig kleine Symbole oder Randnotizen, die Yvonnes jeweilige Stimmung widerspiegelten.
    1.00 Uhr – Lunch im Corn Room mit B. C. Juchu! Komm ja nicht zu spät, Yvonne, und zieh das grüne Top mit dem kurzen Rock an. Er mag pünktliche Frauen mit langen, hübschen Beinen.
    Schönheitstag hei Paradise. Gott sei Dank. 10.00 Uhr. Sollte versuchen, um 8 im Fitness Palace zu sein, um ein bisschen zu trainieren. Uff.
    Sie hatte in teuren Restaurants gespeist, hatte sich im besten Schönheitssalon der Stadt verwöhnen lassen und ein wenig in einem luxuriösen Fitness-Studio geschwitzt. Alles in allem kein allzu schlechtes Leben. Wer hatte dem ein Ende bereiten wollen?
    Sie suchte nach dem Tag, an dem Yvonne ermordet worden war.
     
    8.00 Uhr – ausgiebiges Frühstück – kurzes blaues Kostüm mit passenden Schuhen. SIEH UM HIMMELS WILLEN ZU, DASS DU AUSSIEHST WIE EIN PROFI, YVONNE!
    11.00 Uhr - Vertragsverhandlungen in P.P.s Büro. Vielleicht erst noch ein kurzer Einkaufsbummel. SCHUH-SONDERVERKAUF BEI SAKS. Super.
    Lunch – verzichte besser auf den Nachtisch. Vielleicht. Erzähl dem Süßen, dass seine Show fantastisch war. Schließlich gibt es keine Strafe dafür, wenn man Kollegen in Bezug auf ihre Leistung ein wenig belügt. Gott, war er nicht einfach schrecklich?
    Zu Hause anrufen.
    Zu Saks, falls ich es vorher nicht geschafft haben sollte.
    Gegen 5.00 Kneipenbesuch. Bleib bei Mineralwasser, Baby. Du redest zu

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