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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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viel, wenn du etwas getrunken hast. Sei fröhlich, spritzig. Mach ein bisschen Werbung für Schalten Sie sich ein.
    $$$***. Vergiss nicht den Fototermin am Morgen und halt dich beim Wein zurück. Geh rechtzeitig nach Hause und mach ein kurzes Schönheitsschläfchen.
    Mitternächtliches Treffen. Könnte eine tolle Sache werden. Zieh den rotweiß gestreiften Catsuit an und lächle, lächle, lächle. Schließlich sollte man die Vergangenheit ruhen lassen können, oder etwa nicht? Man sollte niemals endgültig eine Tür hinter sich zuschlagen. Die Welt ist ein Dorf und so weiter und so fort. Was für ein dämliches Arschloch.
     
    Sie hatte also einen Termin um Mitternacht vermerkt. Nicht mit wem, nicht wo, nicht warum, aber sie hatte sich dafür hübsch machen wollen. Jemand, den sie von früher gekannt und mit dem sie offenbar Probleme gehabt hatte.
    Vielleicht ein ehemaliger Lover? Das konnte sich Eve nicht vorstellen. Yvonne hatte den Eintrag weder mit kleinen Herzchen ausgeschmückt noch die Absicht gehabt, sich sexy, sexy, sexy zu geben. Eve dachte, dass sie allmählich anfing, die Frau zu verstehen. Yvonne hatte sich über sich selbst lustig machen können, sie war jederzeit zu einem Späßchen aufgelegt gewesen, hatte das Leben, das sie führte, zur Gänze genossen. An Ehrgeiz hatte es ihr dennoch nicht gefehlt.
    Hätte sie nicht sonst aus Karrieregründen gelächelt, gelächelt und immer noch gelächelt? Für eine neue Rolle, eine gute Kritik, ein neues Drehbuch, einen einflussreichen Fan?
    Was hätte sie wohl über Roarke in ihrem Kalender vermerkt? Höchstwahrscheinlich hätte sie ihn unter einem großen, fett gedruckten R. notiert, den Eintrag mit Herzchen ausgeschmückt, mit Dollarzeichen oder lächelnden Gesichtern. So wie sie es achtzehn Monate vor ihrem Tod getan hatte.
    Um das zu wissen, brauchte sie Yvonnes älteren Terminkalender gar nicht erst anzuklicken. Der letzte Eintrag, in dem es um Roarke gegangen war, hatte ihr vollkommen genügt.
     
    8.30 Uhr – Abendessen mit R – LECKER-LECKER. Nimm die weiße Satinbluse und die passende Jacke mit Teddyfutter. Sei bereit, vielleicht hast du ja Glück. Der Körper dieses Mannes ist geradezu Ehrfurcht gebietend – ich wünschte, ich wüsste, was in seinem Kopf vorgeht. Tja, gib dich sexy und wart’s ganz einfach ab.
     
    Eve wollte gar nicht wissen, ob Yvonne das Glück an jenem Abend hold gewesen war. Offensichtlich hatten sie ein Verhältnis gehabt – das hatte Roarke ihr selbst gesagt. Weshalb also hatte sie nach dem Abend mit der weißen Satinbluse keine weiteren Termine mit Roarke notiert?
    Das war etwas, was sie herausfinden müsste – natürlich nur aus Zwecken der Ermittlung.
    Doch in der Zwischenzeit würde sie noch einmal zu Yvonnes Apartment fahren und versuchen, den letzten Tag in ihrem Leben zu rekonstruieren. Außerdem müsste sie Gesprächstermine vereinbaren, und, da Yvonnes Eltern sie mindestens einmal täglich anriefen, nachdem sie sich gegen ihre entsetzliche Trauer und die Fassungslosigkeit gestählt hätten, wohl oder übel auch mit ihnen nochmals reden.
    Doch die vierzehn- bis sechzehn-Stunden-Schichten machten ihr nichts aus. Tatsächlich waren sie ihr in der momentanen Phase ihres Lebens sogar regelrecht willkommen.
    Vier Tage nach dem Mord an Yvonne Metcalf tappte Eve immer noch vollkommen im Dunkeln. Sie hatte über drei Dutzend Personen ausführlich und erschöpfend befragt. Doch nicht nur, dass sie kein einziges mögliches Motiv gefunden hatte, sie war auch auf niemanden gestoßen, der das Opfer nicht geradezu angebetet hatte.
    Es gab nicht den geringsten Hinweis auf einen krankhaft besessenen Fan. Yvonne hatte täglich bergeweise Post bekommen, und Feeney ging die Schreiben immer noch am Computer durch. Natürlich hatte sie zahlreiche Heiratsanträge und Liebesbriefe erhalten, doch bisher hatte er nirgends eine versteckte oder offene Drohung, seltsame Avancen oder anzügliche Angebote ausgemacht.
    Zwar bestand immer noch die Möglichkeit, dass jemand, der Yvonne geschrieben hatte, auch zu Cicely in Kontakt gestanden hatte, doch Eve las die Schreiben ohne große Hoffnung, und mit jedem Fehlschlag nahm die Chance auf einen Treffer ab.
    Schließlich tat Eve, was bei ungelösten, mehrfachen Morden der üblichen Verfahrensweise der Polizei entsprach. Sie vereinbarte einen Termin mit der Seelenklempnerin.
    Während sie wartete, kämpfte sie mit den gemischten Gefühlen, die sie Dr. Mira entgegenbrachte. Die Frau war brillant,

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