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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dir nicht gefällt«, erklärte er, als ihre Hand über den weichen Rücken eines komfortablen Liegesessels strich. »Alles wurde auf deine Stimme und deinen Handabdruck programmiert.«
    »Sehr praktisch.« Sie räusperte sich leise. »Und obendrein sehr hübsch.«
    Überrascht von seiner eigenen Nervosität vergrub er die Hände in den Hosentaschen. »Du brauchst ein eigenes Arbeitszimmer. Das ist mir klar. Du brauchst deinen eigenen Raum, deine eigene Privatsphäre. Mein Büro liegt dort drüben, im Westflügel. Aber die Durchgangstür lässt sich von beiden Seiten abschließen.«
    »Ich verstehe.«
    Allmählich wurde seine Nervosität durch heißen Zorn ersetzt. »Wenn du dich im Haus nicht wohl fühlst, während ich unterwegs bin, kannst du dich ja hier in diesem Apartment einsperren. Ebenso wie du dich hier auch einsperren kannst, wenn ich zu Hause bin. Die Entscheidung liegt allein bei dir.«
    »Ja, das stimmt.« Sie atmete tief ein und drehte sich zu ihm herum. »Das hast du für mich getan.«
    Er nickte verärgert mit dem Kopf. »Es scheint nicht viel zu geben, was ich nicht für dich tun würde.«
    »Ich glaube, allmählich fange ich an das zu verstehen.« Nie zuvor hatte jemand ihr etwas derart Perfektes geschenkt. Nie zuvor, wurde ihr klar, hatte jemand ein derartiges Verständnis für ihre Bedürfnisse gezeigt. »Ich habe ziemliches Glück mit dir, nicht wahr?«
    Er öffnete den Mund und unterdrückte die gehässige Bemerkung, die ihm auf den Lippen lag. »Verdammt«, sagte er stattdessen. »Jetzt muss ich wirklich los.«
    »Roarke, nur eins noch.« Wohl wissend, dass er vor Wut beinahe platzte, trat sie auf ihn zu. »Ich habe dir noch keinen Abschiedskuss gegeben«, murmelte sie und presste ihren Mund so leidenschaftlich auf seine Lippen, dass ihm schwindelig wurde. »Danke.« Ehe er etwas erwidern konnte, küsste sie ihn noch einmal. »Danke dafür, dass du immer weißt, was mir wichtig ist.«
    »Nichts zu danken.« Mit einer besitzergreifenden Geste ließ er seine Hand durch ihr zerzaustes Haar gleiten. »Ich hoffe nur, dass du mich, während ich unterwegs bin, ordnungsgemäß vermisst.«
    »Das tue ich schon jetzt.«
    »Geh keine unnötigen Risiken ein.« Er packte eine Strähne ihres Haares. »Dich zu bitten, auch die nötigen zu vermeiden, wäre schließlich völlig sinnlos.«
    »Dann lass es besser einfach bleiben.« Als er ihre Hand an seinen Mund hob, setzte ihr Herzschlag aus. »Gute Reise«, wünschte sie ihm, als er in den Lift stieg. Diese Form des Abschieds war derart neu für sie, dass sie wartete, bis die Türen beinahe geschlossen waren, ehe sie ein leises »Ich liebe dich« hauchte.
    Und als Letztes sein breites Grinsen zu sehen bekam.
     
    »Was hast du gefunden, Feeney?«
    »Ich kann es noch nicht genau sagen.«
    Es war erst kurz nach acht am Morgen nach Roarkes Abreise in Richtung FreeStar One, aber Feeney wirkte bereits derart erschöpft, dass Eve zwei doppelt starke Kaffee bei ihrem AutoChef bestellte.
    »Wenn du zu dieser frühen Stunde in meinem Büro erscheinst und aussiehst, als hättest du die ganze Nacht in diesem Anzug vor dem Computer zugebracht, dann muss ich ja wohl davon ausgehen, dass du etwas entdeckt hast. Und als ausgezeichnete Kriminalistin verfüge ich über einen Spürsinn, der mich nur selten trügt.«
    »Also. Ich bin so, wie du es wolltest, noch mal die Familien, die Freunde und engen Bekannten der Opfer durchgegangen.«
    »Und?«
    Er hob seine Tasse an die Lippen, kramte seine Tüte mit gezuckerten Nüssen aus der Tasche und kratzte sich hinter dem Ohr. »Ich habe dich gestern Abend in den Nachrichten gesehen. Eigentlich eher meine Frau. Sie meinte, du machst eine echt hippe Figur. So nennen es die Kinder. Wir versuchen eben immer auf dem Laufenden zu bleiben.«
    »Dann lass mich dir sagen, dass du Schwachsinn laberst, Feeney. Das ist auch ein Ausdruck, den die Kinder gebrauchen. Soll heißen, dass du um den heißen Brei herumredest und mich unnötig auf die Folter spannst.«
    »Ich weiß, was das heißt. Scheiße. Das, was ich gefunden habe, ist pikant. Es ist wirklich pikant.«
    »Was der Grund ist, weshalb du hierher gekommen bist statt mir die Sache über den Computer zu schicken. Dann schieß mal endlich los.«
    »Okay.« Er atmete keuchend aus. »Ich habe mich ein bisschen näher mit Towers’ Sohn befasst. Vor allem mit seinen Finanzen. Wir wussten, dass er Spielschulden bei irgendwelchen Knochenbrechern hatte. Er hat sie immer wieder hingehalten, hat

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