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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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fahren Sie fort, Lieutenant.«
    »Mrs. Whitney«, setzte Eve vorsichtig an. »Sie waren mit der verstorbenen Cicely Towers bekannt.«
    »Ja, natürlich. Geht es hier um Cicely? Jack – «
    Ohne die Hand von ihrer Schulter zu nehmen, schüttelte er stumm den Kopf.
    »Außerdem sind Sie mit der Familie der Verstorbenen bekannt. Mit ihrem geschiedenen Mann Marco Angelini, ihrem Sohn David und ihrer Tochter Mirina.«
    »Ich bin mit ihnen mehr als nur bekannt. Ihre Kinder sind für mich wie ein Teil meiner eigenen Familie. Himmel, es gab sogar mal eine Zeit, in der Linda mit – «
    »Mama«, fiel ihr Linda lächelnd ins Wort. »Es reicht vollkommen, wenn du die Frage beantwortest.«
    »Aber das ist einfach lächerlich.« Ein Teil von Annas Verwirrung machte plötzlich echter Verärgerung Platz. Schließlich war dies ihr Zuhause, ihre Familie, um die es anscheinend ging. »Lieutenant Dallas kennt die Antwort auf die Frage bereits.«
    »Tut mir Leid, wenn ich mich wiederhole, Mrs. Whitney Würden Sie mir bitte trotzdem Ihre Beziehung zu David Angelini etwas genauer beschreiben?«
    »Meine Beziehung zu David? Nun, ich bin seine Patentante. Ich kenne ihn, seit er auf die Welt gekommen ist.«
    »Sie wissen, dass David Angelini vor dem Tod seiner Mutter in finanziellen Schwierigkeiten steckte.«
    »Ja, er war…« Ihre Augen wurden so groß wie Untertassen. »Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass David… das ist einfach schrecklich.« Ihre Lippen bildeten eine schmale, rote Linie. »Diese Frage beantworte ich nicht.«
    »Mir ist bewusst, dass Sie das Bedürfnis haben, Ihr Patenkind zu schützen, Mrs. Whitney. Mir ist bewusst, dass Sie dabei ziemlich weit gehen und es sich vor allem auch einiges kosten lassen würden. Um genau zu sein, zweihunderttausend Dollar.«
    Selbst unter dem teuren Make-up war zu erkennen, dass Anna blass wurde. »Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen.«
    »Mrs. Whitney, wollen Sie leugnen, dass Sie David Angelini in einem Zeitraum von vier Monaten – zwischen Februar und Mai dieses Jahres – einen Gesamtbetrag von zweihunderttausend Dollar in vier Raten zu je fünfzigtausend Dollar haben zukommen lassen?«
    »Ich…« Sie umklammerte die Hand ihrer Tochter und wich den Blicken ihres Mannes aus. »Muss ich darauf antworten, Linda?«
    »Geben Sie mir bitte einen Augenblick, um mich mit meiner Mandantin zu beraten.« Entschieden legte Linda einen Arm um ihre Mutter und führte sie ins Nebenzimmer.
    »Sie sind sehr gut, Lieutenant«, erklärte Whitney mit gepresster Stimme. »Es ist einige Zeit her, dass ich zum letzten Mal dabei war, als Sie einen Verdächtigen vernommen haben.«
    »Jack.« Feeney seufzte. »Sie macht nur ihre Arbeit.«
    »Ja, das tut sie. Schließlich ist ihre Arbeit das, was sie am besten kann.« Er wandte den Kopf, als seine Frau wieder in den Raum trat.
    Die Blässe in ihrem Gesicht und das leichte Zittern ihrer Hände verstärkten noch die Magenschmerzen, von denen er seit dem Augenblick, in dem Eve und Feeney zu ihm gekommen waren, gequält wurde.
    »Wir werden mit dem Verhör fortfahren«, erklärte Linda nüchtern, bedachte Eve jedoch zugleich mit einem kämpferischen Blick. »Meine Mandantin möchte eine Erklärung abgeben. Fang ruhig an, Mama, es ist alles in Ordnung.«
    »Es tut mir Leid.« In ihren Wimpern sammelten sich Tränen. »Jack, es tut mir Leid. Ich konnte es nicht ändern. Er war in Schwierigkeiten. Ich weiß, was du gesagt hast, aber ich konnte es nicht ändern.«
    »Schon gut.« Resigniert nahm er ihre Hand, die hilfesuchend nach der seinen tastete, und baute sich schützend neben seiner Gattin auf. »Sag Lieutenant Dallas die Wahrheit. Wir kommen schon damit zurecht.«
    »Ich habe ihm das Geld gegeben.«
    »Hat er Sie bedroht, Mrs. Whitney?«
    »Was?« Vor lauter Entsetzen versiegten die Tränen, ehe sie auch nur mit dem Weinen angefangen hatte. »Oh, mein Gott. Natürlich hat er mich nicht bedroht. Er war in Schwierigkeiten«, wiederholte sie, als ob dadurch bereits alles gesagt wäre. »Er schuldete den falschen Leuten eine Menge Geld. In seinem Unternehmen – dem Teil des Unternehmens seines Vaters, für den er verantwortlich war – gab es kurzfristige Probleme. Und zugleich versuchte er, ein neues Projekt zum Laufen zu bringen. Er hat mir die ganze Sache ausführlich erklärt«, fügte sie mit einer abwinkenden Handbewegung hinzu. »Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Ich habe kein besonderes Interesse an wirtschaftlichen

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