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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ehrfürchtiger Stimme. »Echter Wahnsinn. Und du hast die Hütte ganz für dich allein.«
    Eve bedachte Summerset mit einem kühlen Blick. »Beinahe.«
    »Wirklich anständig.« Mavis flatterte mit ihren mehrere Zentimeter langen Wimpern und streckte ihre mit zwei verwobenen Herzen tätowierte rechte Hand aus. »Und Sie müssen Summerset sein. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.«
    Summerset ergriff die Hand und hätte sie in seiner Verwirrung beinahe an seinen Mund gehoben, ehe er sich auf seine Position besann und sich auf ein steifes »Madam« beschränkte.
    »Oh, nennen Sie mich einfach Mavis. Toller Platz zum Arbeiten, oder etwa nicht? Aber sicher ganz schön stressig.«
    Unsicher, ob er entsetzt oder entzückt sein sollte, trat Summerset vorsichtig einen Schritt zurück, machte eine halbe Verbeugung und verschwand, den tropfnassen Umhang in der Hand, in einem der angrenzenden Räume.
    »Ein Mann weniger Worte.« Mavis zwinkerte, kicherte, trottete auf ihren fünfzehn Zentimeter hohen, aufblasbaren Absätzen den Korridor entlang und begann bereits beim Anblick des ersten Zimmers wollüstig zu stöhnen. »Ihr habt einen richtigen Kamin.«
    »Ich schätze, es sind ungefähr ein Dutzend.«
    »Himmel, treibt ihr es etwa vor dem Feuer? Wie in den alten Filmen?«
    »Das überlasse ich ganz deiner Fantasie.«
    »Ich kann es mir gut vorstellen. Himmel, Dallas, dieser Wagen, den du mir geschickt hast. Eine echte Limousine, ein echter Klassiker. Nur blöd, dass es gerade regnen musste.« Mit tanzenden Ohrringen wirbelte sie zu ihrer Freundin herum. »Deshalb hat nur ungefähr die Hälfte der Leute, die ich beeindrucken wollte, am Fenster gehangen. Was machen wir als Erstes?«
    »Wir könnten etwas essen.«
    »Ich bin halb verhungert, aber vorher muss ich mir die Hütte noch ein bisschen genauer ansehen. Zeig mir, was es hier so alles gibt.«
    Eve dachte kurz nach. Die Dachterrasse war unglaublich, aber es schüttete immer noch wie aus Kübeln. Die Waffenkammer war, ebenso wie der Schießstand, für Dritte tabu. Eve war der Ansicht, dass nur Roarke entscheiden konnte, wer dort Zutritt bekam. Natürlich gab es noch zahllose andere wunderbare Räume. Eve bedachte Mavis’ Schuhe mit einem unsicheren Blick.
    »Kannst du wirklich in den Dingern laufen?«
    »Es ist, als schwebe man auf Luft. Ich spüre kaum, dass ich sie anhabe.«
    »Also gut, dann nehmen wir die Treppe. Auf diese Weise bekommst du mehr zu sehen.«
    Zuerst führte sie Mavis in das Solarium und freute sich darüber, dass ihr beim Anblick der exotischen Pflanzen, der glitzernden Wasserfälle und der zwitschernden Vögel die Kinnlade herunterfiel. Durch die geschwungene Glaswand blitzten die Lichter von New York.
    Im Musikzimmer gab Eve eine Trash Band in die Anlage ein, und Mavis unterhielt sie mit einem schrillen Medley ihrer momentanen Lieblingssongs, und anschließend verbrachten sie eine Stunde im Spielzimmer, kämpften gegen den Computer, gegeneinander und gegen Hologramm-Gegner aus der Freizone und von Apocalypse.
    Die diversen Schlafzimmer entlockten Mavis eine Reihe lauter Ahs und Ohs, ehe sie sich unter Qualen für eine der Suiten als Nachtquartier entschied.
    »Und ich kann mir wirklich ein Feuer machen, wenn ich will?« Mavis strich mit den Fingerspitzen über den aus leuchtendem Lapislazuli gehauenen Kamin.
    »Sicher, aber es ist beinahe Juni.«
    »Mir egal, selbst wenn ich röste.« Mit ausgestreckten Armen ging sie durch das Zimmer, blickte durch das große Oberlicht in den dunklen Himmel und warf sich auf das überdimensionale, mit weichen, silbrigen Kissen übersäte Bett. »Ich fühle mich wie eine Königin. Nein, nein, wie eine Kaiserin.« Sie rollte sich auf der wogenden Matratze hin und her. »Wie schaffst du es, an einem solchen Ort normal zu bleiben?«
    »Keine Ahnung. Schließlich lebe ich noch nicht allzu lange hier.«
    Mavis rollte immer noch über die luftgefüllten Kissen und erklärte lachend: »Mir wird diese eine Nacht genügen, um nie mehr dieselbe zu sein.« Sie robbte sich in Richtung des gepolsterten Kopfbretts und drückte ein paar Knöpfe. Sofort blitzten und blinkten mehrere kleine Lichter im Rhythmus der einsetzenden Musik, und aus dem Nebenzimmer drang das Rauschen von Wasser an ihr Ohr.
    »Was ist das?«
    »Du hast die Badewanne angestellt«, erklärte Eve.
    »Huch. Dafür ist es noch viel zu früh.« Mavis stellte das Wasser wieder ab, drückte vorsichtig einen anderen Knopf, und sofort glitt das Paneel an der Wand

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