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Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Titel: Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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Beinen hatte sie auch. Ihre Kleidung war voller Blut.
    „Zwei Wildkatzen, drei Hasen, ein Paar Vögel und ein Wolf. Was habt ihr zu verbuchen?“, fragte sie und grinste Sally zu.
    Sally grinste zurück.
    „Das nenn ich mal Kampftalent junge Frau! Du gefällst mir“, sagte sie und klopfte Koko anerkennend auf die Schulter.
    „Wie könnt ihr stolz drauf sein all die Tiere getötet zu haben?“, fragte Emily fassungslos und schaute traurig auf die am Boden liegenden Fledermausleichen.
    „Wie kannst du es nicht sein? Immerhin sind wir die Guten!“, entgegnete Sally und schaute auf die Karte, die sie Dascha aus der Hand genommen hatte.
    „Sind ja nur noch ein paar Meter. In diese Richtung dort, dann sind wir in wenigen Minuten schon da.“ Sally zeigte Richtung Osten und ging diesmal voran.
     
    Sie erreichten die große Lichtung ohne weitere Zwischenfälle. Auf der anderen Seite der Lichtung lag der Eingang zur Höhle. Er befand sich in einem kleinen Hügel, der von Gras und Moos überwuchert war. Der Eingang sah aus wie ein großes, gähnendes Maul. Als sie auf der Lichtung eintrafen, trat Tara heraus, gefolgt von einem Tiger. Sally trat vor.
    „Nimm deine Schoßkatze und geh zur Seite, Abschaum!“, sagte sie in Befehlston und erhob ihre Pistole. Die anderen standen in einer Reihe hinter ihr. Tara schaute sie traurig an und seufzte.
    „Das kann ich leider nicht. Geht wieder nach Hause, bevor euch dieser Tiger zerreißt“, sagte sie und ließ die Leine los, an der sie den Tiger geführt hatte. Es war ein weißer Tiger, auch er hatte wie die anderen knallrote Augen. Sally fluchte und schoss. Sie feuerte ihr gesamtes Magazin in den Kopf des Tigers, bis dieser regungslos zu Boden ging. Sie grinste ihr typisches, überhebliches Grinsen und steckte ihre Pistole wieder weg.
    Tara schaute auf den am Boden liegenden Tiger und seufzte erneut.
    „Das arme Tier“, sagte sie dann und schaute Sally vorwurfsvoll an. „Schwing keine Reden, Missgeburt. Führ uns lieber zu deiner Herrin, wir fordern den Kampf um die Seele von Kira!“ Tara ließ ihren Blick über Sally, Dascha, Emily, Kyle und Koko wandern. Dann nickte sie und ging wieder zurück in die Höhle. Sally folgte ihr, die anderen zögerten. Doch jetzt wo sie schon so weit gekommen waren, konnten sie nicht wieder umkehren. Also schauten sie sich kurz an, nickten sich zu und folgten dann auch.

Kapitel 6: Trauriges Spiel
     
    Tara führte sie durch mehrere Gänge und Abzweigungen immer weiter in die Höhle hinein. Der Boden war abfallend, der große Teil der Höhle lag also unter der Erde.
    „Tara, warum arbeitest du für diese Freiya?“, fragte Emily nach einer Weile. Tara blieb kurz stehen, schaute Emily über die Schulter hinweg mit ihren großen, traurigen Augen an und ging dann weiter.
    „Ich muss. Freiya kam damals in das Dorf, in dem ich und meine Familie lebten. Meiner Mutter, meinem Vater und meinen beiden kleinen Schwestern wollte sie die Seele rauben. Ich habe sie angefleht, uns in Ruhe zu lassen, doch sie hat mich nur ausgelacht. Dann hat sie auf einmal nachgedacht und meinte dann zu mir, sie lässt meine Familie in Ruhe, wenn ich ihr freiwillig als Sklave folgen würde. Nun ja, ich habe zugestimmt. Sie ließ mich ihr Blut trinken, ich wurde zu einem Vampir. Seitdem folge ich ihr überall hin und bringe ihr regelmäßig neue Seelen. Das werde ich tun müssen bis sie genug Kämpfe – sie nennt es Spiele – verloren hat und zu Staub zerfällt. Dann werden auch alle ihre Abkömmlinge befreit von dem Fluch. Wenn es soweit ist, kann ich endlich meine Familie wiedersehen“, erklärte Tara, ohne sie anzuschauen.
    „Was für ein grenzenloser Egoismus! Du hast es verdient zu sterben, genau wie deine Herrin!“, sagte Sally wütend. Die anderen schauten sie erstaunt an, Tara ließ den Kopf sinken.
    „Du hast recht Jägerin, das hab ich. Ich dachte damals, ich würde das Richtige tun, aber ich habe mehr Seelen in die Hölle geschickt, als ich gerettet habe. Viel mehr“, sagte sie leise.
    „Erzähl uns von deiner Herrin!“, forderte Sally, doch Tara schüttelte den Kopf.
    „Fragt sie selbst“, sagte sie und sie betraten einen großen Abschnitt der Höhle. Die Decke war übersät mit über Kopf hängenden und scheinbar schlafenden Fledermäusen, es mussten Hunderte sein. Der Raum war rechteckig, ihnen gegenüber saß an der Wand eine Gestalt auf einem Sarg. An den Wänden hingen brennende Fackeln, die das ganze Szenario in rotes Licht und unheimlich

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