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Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Titel: Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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knallen lassen können. Lass uns lieber weiter das Haus durchsuchen, vielleicht erscheint sie uns noch mal. Ich muss versuchen ihr klar zu machen, dass wir ihr helfen wollen. Aber wenn du nicht willst, kann ich auch alleine weitergehen“, schlug Nane vor. Sally schluckte. Zugegeben, dieser Geist war weitaus gruseliger als die Wiedergänger und ihre komischen Traumwelten, mit denen sie sonst zu tun hatte. Aber ein vierzehnjähriges Mädchen alleine hinter einem Geist herjagen zu lassen, kam für sie nicht infrage. Also atmete sie tief durch und stellte sich langsam wieder hin.
    „Schon okay. Geister sind nur nicht so meins. Normalerweise weiß ich, womit ich es zu tun habe und wie ich es einschätzen muss“, sagte sie dann und brachte ein gequältes Lächeln zustande. Sie richtete sich auf und ging Richtung Küche.
     
    Der Kühlschrank war zu Sallys großer Enttäuschung leer. Also ging sie zum Fenster, zog die Vorhänge zur Seite und schaute heraus. Alles, was sie sah, war schwarz, nur ein paar Sterne am Himmel leuchteten. Also öffnete sie das Fenster und lehnte sich ein Stück heraus. Es ging steil direkt zum Meer herunter, die Rückseite des Hauses stand direkt am Rand der Klippe.
    „Ich würde mal vermuten, wenn Maria nicht weggelaufen ist, hat sie wohl entweder sich selbst oder jemand anders hier herunter befördert“, merkte sie an. In dem Moment tauchte der Geist direkt vor ihr auf. Sie schrie auf, verlor das Gleichgewicht und stürzte zum Glück in die Küche zurück und nicht aus dem Fenster. Maria stand direkt vor ihr, eine neblig-graue Gestalt. Ihre Konturen waren verschwommen, leichter Nebel umhüllte sie. Sally kam der vergleich zum Rauch einer Zigarette in den Kopf. Maria trug ein langes Kleid, wahrscheinlich ein Nachthemd. Füße konnte sie nicht erkennen, der Geist schwebte ein Stück über dem Boden. Die schulterlangen Haare fielen ihr übers rechte Auge, mit dem linken fixierte sie Sally. Dann erhob sie eine Hand und zeigte mit dem Finger auf diese. „Verschwinde aus meinem Haus!“, erklang ein Wispern, das einen seltsamen Hall hatte, wie ein Echo. Die Lippen bewegte Maria dabei jedoch nicht. Sally kroch rückwärts, bis sie mit dem Rücken gegen einen Schrank stieß. Maria machte eine erneute Bewegung mit der Hand, woraufhin ein Stapel Teller auf Sally niederfiel. Wieder aufschreiend versuchte sie mit ihren Händen ihren Kopf zu schützen, während um sie herum die Teller laut krachend zersprangen.
    „Maria, nicht! Wir sind hier, um dir zu helfen!“, mischte sich jetzt endlich Nane ein.
    Der Geist schaute zu ihr herüber, ohne dabei eine Regung im Gesicht zu zeigen.
    „Wir wollen dir nur helfen, ins Reich der Toten zu gelangen. Komm schon, sag uns, wie wir dir helfen können!“, fuhr Nane fort. Doch genau in diesem Moment wurde die Küchentür aufgerissen, und Dascha und Emily kamen hereingelaufen.
    „Was ist denn hier los? Wir haben Geschrei …“, fing Emily an, doch dann sah sie Maria und verstummte schlagartig. Dascha hingegen musterte den Geist neugierig. Dieser wandte sich ihr zu, langsam schwebte sie in ihre Richtung. Während die anderen zurückwichen, blieb Dascha stehen.
    „Sie kann euch nichts tun, das ist doch nur ein Geist!“, sagte sie dann und streckte die Hand nach Maria aus. Maria hielt vor Dascha an und musterte sie. Es war still in der Küche, keiner gab einen Laut von sich. „Du wirst die Nächste sein“, erklang dann wieder das seltsame Echo, das von überall und nirgendwo zu kommen schien. Dann verschwand Maria plötzlich, nur ein paar kleine Nebelschwaden waren noch zu sehen. Und auch die lösten sich sehr schnell auf. Erst herrschte Schweigen. Sally fluchte laut, weil sie sich beim Aufstehen die Hand an den Scherben aufgeschnitten hatte. Wütend hielt sie die Hand hoch, an der kleine Bluttropfen herabrannen.
    „Völlig harmlos also?“, fragte sie wütend und band sich ein herumliegendes Geschirrtuch um die Hand.
    „Ich wüsste gerne, was sie gemeint hat. Dascha ist die Nächste? Die nächste was?“, murmelte Nane vor sich hin.
    „Ich finde, wir gehen jetzt alle erst mal schlafen. Wir schauen morgen weiter“, sagte Emily und gähnte. Die anderen stimmten ihr zu, für diese Nacht hatten sie genug erlebt.

Kapitel 3: Traum
     
    Die anderen Mädchen schliefen schon, doch Dascha lag immer noch wach in ihrem Schlafsack. Sie wäre die Nächste. Aber was meinte der Geist damit? Weder sie noch die anderen konnten sich einen Reim darauf machen. Nane hatte sich

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