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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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Frauen aufgetan? Fehlten noch weitere Ketten und Armbänder? Wie viele Nachforschungen hatte sie überhaupt unternommen? Und würden die Ergebnisse reichen?
    Remy stand auf der Treppe zum Amtsgericht, in der einen Hand seine Aktentasche, die andere in der Hosentasche vergraben. Verblüfft schaute er erst zu Ezras Auto, um dann einen Blick zurück über die Schulter zu werfen.
    Ihm fiel Beulah Simmons auf, die eilig in ihr Büro schlüpfte. Hätte sie nicht die Tür hinter sich geschlossen, wäre ihm vielleicht nichts daran komisch vorgekommen. Aber dieses Verhalten war nicht ihre Art.
    Und nun machte sie tatsächlich die Tür zu. Ganz zu schweigen davon, dass sie ihm nicht einmal zugewunken hatte.
    Ebenso wie es Ezra nicht ähnlich sah, sein Rufen zu überhören.
    Seltsame Dinge gingen hier vor sich … und Remy war schon viel zu lange im Geschäft, um sich des Verdachts erwehren zu können, dass sie miteinander zu tun hatten.
    Ungefähr zwei Minuten lang wog er ab, ob er mit Beulah sprechen oder aber probieren sollte, etwas aus Ezra herauszubekommen. Beim Sheriff rechnete er sich ehrlich gesagt die größeren Chancen aus. Beulah ließ sich in der Regel kein Sterbenswörtchen entlocken, es sei denn, man bestach sie mit neuen Schuhen. Aber Remy hatte eine Hochzeit zu bezahlen, Flitterwochen … und ein Haus, das er Hope demnächst zeigen wollte.
    Also fiel die Wahl schließlich auf Ezra, der natürlich just in dem Moment ausgeparkt hatte, als Remy den Bürgersteig erreichte.
    Fluchend lief Remy zu seinem Auto, obwohl er noch nicht genau wusste, was er nun tun sollte. An sich hatte er an diesem Tag nichts weiter vor. Nachmittags hätte er zwar einen Termin im Gerichtssaal gehabt, aber dank eines unerwarteten Kooperationsangebots von Seiten der Pflichtverteidigung fiel dieser aus. Ihm blieb nun also genug Zeit, irgendwo Mittag zu essen und Hope anzurufen, was er ohnehin bald tun musste. Sie war draußen bei Law, und er wollte sichergehen, dass es ihr gut ging.
    Aber das konnte er auch machen, während er Ezra hinterherfuhr.
    Einem Bullen nachzuspionieren … Oh Mann, würde er das hinbekommen, ohne dass es Ezra auffiel?
    Unwahrscheinlich, aber er versuchte es trotzdem.
    Auch wenn er selbst nicht ganz begriff, was genau ihn dazu antrieb.
    Hope warf einen Blick auf ihr Handydisplay. Keine Anrufe. Keine einzige Nachricht von Remy. Seufzend schob sie das Telefon wieder in die Hosentasche zurück und stand vom Küchentisch auf.
    Es war schon fast zwei Uhr, und Lena zauberte gerade ein spätes Mittagessen, auch wenn keiner von ihnen wirklich Hunger hatte. Mit dem Kochen wollte sie sich vermutlich eher selbst ablenken.
    Und Hope konnte das nur allzu gut verstehen. Sie wünschte sich sehnlichst, sie hätte sich ein bisschen Arbeit aus Laws Haus mitgenommen. Doch sie würde nicht darum bitten, dass extra jemand von ihnen hinüberfuhr.
    »Weißt du was, im Wohnzimmer habe ich ziemlich viele Hörbücher«, sagte Lena über die Schulter hinweg. »Du kannst dir gern eines nehmen.«
    Hope zuckte zusammen. »Merkt man mir meine Gedanken so leicht an?«
    »Wie uns anderen auch«, antwortete Lena schulterzuckend, schob einen Bräter in den Ofen, schloss die Klappe und zog die Topfhandschuhe aus. »Ich höre dich eben umhertigern, und ich würde mich garantiert auch zu Tode langweilen, wenn ich stundenlang drüben bei Law festsäße und nichts zu tun hätte.«
    Hopes Miene verfinsterte sich. »Mich nervt es einfach, nicht zu wissen, was los ist.«
    »Mich auch.« Lena kam auf sie zu und streckte eine Hand nach ihr aus.
    Hope ergriff sie, und als Lena einen Arm um sie legte, erwiderte sie die Geste seufzend. »Eigentlich müsste doch alles einfacher sein, oder? Jetzt, da Joe tot ist, sollte das Leben eigentlich glattlaufen.«
    Lena kicherte. »Wahrscheinlich haben wir vergessen, es ihm zu sagen.« Sie drückte Hope leicht an sich, bevor sie sich wieder von ihr löste. »So ist das Leben eben, Hope. Wir stehen das gemeinsam durch, und alles wird wieder gut. Du wirst schon sehen.«
    »Schlimmer kann es ja auch kaum noch werden, so viel steht fest«, brummte Hope, fuhr sich seufzend durchs Haar und stellte sich in den Türrahmen. Das Vibrieren des Handys in ihrer Hosentasche ließ sie zusammenfahren, fast hätte sie aufgeschrien. »Oh Mann, bin ich nervös.«
    »Das sind wir doch alle«, entgegnete Lena. »Ich lasse dich dann mal in Ruhe mit deinem Schatz reden. Aber … ähm … vielleicht solltest du ihm nichts über diese ganze Sache

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