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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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erzählen. Noch nicht zumindest. Er und Carter stehen sich ziemlich nahe.«
    Hope runzelte die Stirn und schaute aufs Display. Ja, das war Remy.
    Nichts sagen …? Aber worüber sollen wir dann reden? ›Hi, Schatz, wie war dein Tag? Ich war im Inn und musste wieder gehen, aber ich darf dir den Grund nicht nennen …‹
    Normalerweise hatte es eine beruhigende Wirkung auf ihn, mit Hope zu reden. Auch wenn er dabei immer noch ein Kribbeln im Bauch verspürte.
    Doch als er schließlich wieder auflegte, war Remy alles andere als ruhig.
    Sie befand sich nicht bei Law, sondern bei Lena, gemeinsam mit Law und Nia. Und kurz zuvor war sie im Inn gewesen. An sich nicht weiter bemerkenswert, nur dass Remy sich gerade selbst dort aufhielt. Er hatte Ezra in die Einfahrt einbiegen sehen, aber statt ihm zum Haupteingang zu folgen, war Remy weitergefahren und hatte die zweite, etwas versteckt liegende Mitarbeiterzufahrt genommen und hinterm Haus geparkt. Von hier aus konnte er Ezras Wagen beobachten, sah, wie der Sheriff ausstieg, und bemerkte den grimmigen Gesichtsausdruck seines Freundes.
    Was in aller Welt …?
    Remy hätte die ganze Angelegenheit am liebsten einfach abgetan, schließlich gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Und wenn Ezra offiziell im Einsatz dort gewesen wäre, hätte er mit Sicherheit ein paar Deputies dabeigehabt. Doch er war allein gekommen. Das musste einfach etwas zu bedeuten haben.
    Eine böse Vorahnung verstärkte sein Misstrauen noch mehr.
    Sie ließ ihn aus dem Auto steigen und aufs Hauptgebäude zugehen.
    Er würde Ezra abfangen und herausfinden, was los war.
    Und wenn das nicht klappte, würde er Roz oder Carter aufsuchen.
    Denn irgendetwas war hier im Busch. Das wusste er.
    Genau in diesem Moment drehte Ezra den Kopf und sah ihm direkt in die Augen.
    Remy erschauderte. Langsam ging er über den Rasen auf seinen Freund zu, ohne Roz’ mühsam angelegte Wege zu benutzen. Sie steckte immer ziemlich viel Arbeit in ihren Garten, aber das interessierte ihn gerade nicht. Er war bis zum Zerbersten angespannt.
    Und als er schließlich vor dem Sheriff stand, wäre er wegen des Ausdrucks in Ezras Augen am liebsten wieder nach Hause gefahren oder in sein Büro zurückgekehrt, um noch Papierkram zu erledigen. Er hätte gern irgendetwas zu tun gehabt, nur um von Ezra wegzukommen.
    »Gibt’s einen Grund, warum du mir hinterherdackelst, Jennings?«, begrüßte dieser ihn barsch.
    »Jepp. Aber ich versuche immer noch, nachzuvollziehen, welchen.« Er schaute zum Inn hinüber. Es war ein hübsches Haus, gemütlich, einladend, freundlich.
    Doch in diesem Augenblick sah es irgendwie … kalt, geradezu abweisend aus.
    »Was machst du hier, Ezra?«
    »Nichts, was du wissen möchtest.« Seufzend schüttelte der Sheriff den Kopf. »Fahr wieder in die Stadt zurück, okay?«
    »Nein.« Remy verschränkte die Arme vor der Brust. »Was geht hier vor?«
    Ezra fluchte leise und drehte sich kurz weg. Als er Remy wieder anschaute, wirkten seine grünen Augen kalt und er hatte einen stechenden Blick bekommen. »Fragst du in Ausübung deiner Pflicht oder was?«
    »Ich frage, weil dein Gesichtsausdruck Ärger bedeutet. Außerdem stehst du vor dem Haus meines Cousins. Was ist los? Hat Roz mal wieder vergessen, ein Knöllchen zu bezahlen?«, setzte er sarkastisch nach.
    »Ein Knöllchen würde mich wohl nicht so schnell aus der Fassung bringen.« Ezra zog etwas aus seiner Hosentasche hervor.
    Remy hörte das leise Knistern von Plastik und schaute nach unten, doch was auch immer Ezra da in der Hand hielt, er versteckte es vor ihm. »Ich frage dich noch einmal, Remy. Warum bist du hier? Gibt es irgendeinen offiziellen Grund dafür?«
    »Verdammt!« Remy lockerte seinen Schlips, der ihn regelrecht zu ersticken drohte. »Nein, ich bin nicht offiziell hier. Aber in diesem Haus leben Verwandte von mir, da kann ich einfach nicht unbefangen bleiben. Abgesehen davon weiß ich ja nicht einmal, warum du vor Ort bist, wie sollte ich dann also dienstlich hier sein?«
    Ezra starrte ins Leere, als würde er angestrengt über etwas nachdenken. Dann nickte er, ging wieder zu seinem Auto und holte eine Mappe hervor. Er durchblätterte sie, richtete sich plötzlich wieder auf und reichte Remy ein Dokument.
    Dieser erkannte den Polizeibericht sofort wieder und musste unwillkürlich auf das Mädchen mit dem hübschen Gesicht, das unter zu vielen Schichten Make-up verborgen lag, schauen. Es hatte ein Lächeln auf den

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