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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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Arschloch.
    Sheffield klopfte an, bevor er eintrat – Carter hatte die Tür absichtlich offen gelassen. Schließlich war es nicht notwendig, sich zu verbarrikadieren. Er versuchte ja nicht, sich zu verstecken.
    Dennoch schlich er aus der Wohnstube hinaus und wartete im Esszimmer auf den Cop. Es war ein Katz-und-Maus-Spiel ganz neuer Art, aber es ließ sein Herz höherschlagen. Das hier würde seine letzte Vorstellung sein, und nachdem er sich erst einmal darauf eingelassen hatte, machte ihm das Ganze sogar richtig Spaß.
    Dielen knarzten, als Sheffield das Wohnzimmer betrat.
    Carter behielt den Fußboden im Auge, achtete auf Sheffields Schatten, der sich dem offenen Türbogen näherte.
    »Miss Sparks? Hier ist die Bezirkspolizei. Können Sie mir sagen, wo Sie sind?«, rief Ethan. Nun klang er nicht mehr so selbstsicher.
    Carter lächelte hämisch. Ach, Sheffield … Sie ist tot. Ich werde ihr ausrichten, dass du hier warst …
    Ethan näherte sich dem Esszimmer, und Carter zog sich vorsichtig weiter zurück, wobei er sorgfältig den Möbeln auswich und jene Dielenbretter mied, die quietschten. Mühevoll hatte er sich zuvor eingeprägt, welche es waren. Behutsam verlagerte er sein Gewicht. Als er um den Türbogen spähte, stand Ethan bereits am anderen Ende des Esszimmers.
    Lächelnd erhöhte Carter sein Tempo. Sheffields eigene Arroganz würde ihn zu Fall bringen. Ohne noch einmal um die Ecke zu schauen, trat der Mörder in den Raum und sah direkt in die Mündung von Ethans Dienstrevolver.
    »Was zum …?« Der Deputy schüttelte fassungslos den Kopf.
    Die Verwunderung in den Augen des Jungen hätte Carter vielleicht gerührt – wenn er mitfühlend gewesen wäre.
    War er aber nicht.
    Doch Ethan fasste sich ziemlich schnell wieder. »Lass die Waffe fallen«, forderte er ihn mit hartem Tonfall auf.
    Carter lächelte. »Nein.«
    Stattdessen riss er selbst den Arm hoch und zielte.
    Er drückte den Abzug im selben Augenblick, als der Polizist einen Schuss abgab.
    Der beißende Schmerz, der ihm durch den Arm jagte, war ein Schock. Es tat brutal weh und brannte, auch wenn es letzten Endes keine Rolle spielte, denn Ethan ging zu Boden. An seiner Kehle klaffte eine fleischige Wunde, aus der das Blut nur so sprudelte. Carter trat den Revolver des Cops weg, beugte sich über ihn und schaltete dessen Funkgerät aus. In wenigen Augenblicken würde der Deputy tot sein.
    Doch auf dem Weg zur Tür wurde er ein weiteres Mal getroffen.
    Eine Kugel bohrte sich seitlich in seine Wade.
    Carter stolperte und knallte gegen den Türrahmen. Als er sich umdrehte, sah er, wie Ethan seine Zweitwaffe fallen ließ. Dann wurde der Blick des Polizisten leer. Tot.
    Lena schloss die Augen.
    Der Schuss, der durch die Nacht hallte, war wie der neuerliche Beginn eines Albtraums. Nur dass sie sich dieses Mal nicht allein im Haus befand.
    Sie krallte sich mit den Fingern in Pucks Fell fest und rieb hin und wieder über ihren Ehering. Ezra war immer noch dort draußen, suchte nach Beweisen oder weiß der Himmel, wonach. Vielleicht jagte er sogar Carter. Roz … Verdammt noch mal, wo zur Hölle konnte sie nur sein?
    Draußen hielt ein Deputy Wache.
    Zudem waren Law, Hope und Nia bei ihr. Und sie wusste dieses Mal, dass sie sich das alles nicht nur einbildete, die Menschen um sie herum glaubten ihr. Alles war gut.
    Warum hatte sie dann trotzdem solche Angst?
    Wummernd klopfte es an der Haustür. Lena schreckte hoch und hätte fast aufgeschrien. Doch noch bevor sie aufstehen konnte, war Law zur Stelle. »Ich gehe schon.«
    Sie widersprach ihm gar nicht erst. Warum auch? Es gab ohnehin nur eine Handvoll Menschen, die sie derzeit ins Haus lassen würde, und zwei davon befanden sich bereits dort. Die anderen drei waren ihr Ehemann – und der wohnte hier, also zählte er eigentlich nicht –, Roz und Remy.
    Wie sich innerhalb weniger Sekunden herausstellte, handelte es sich um Remy. Hopes erleichtertes Seufzen verriet es ihr, ohne dass jemand seinen Namen aussprechen musste. Lena lächelte, als sie hörte, wie ihre Freundin zu ihm an die Tür eilte. »Oh Mann, bin ich froh, dich zu sehen!«
    »Und ich erst«, murmelte Remy.
    Seine Stimme … Er klang, als wäre er um mindestens zehn Jahre gealtert. Armer Kerl.
    »Hallo Remy.« Lena lehnte den Kopf zurück. »Du hast bestimmt gehört, was los ist.«
    Angespanntes Schweigen trat ein. »Ja«, antwortete er schließlich knapp.
    Lena nickte. »Du weißt nicht zufällig, wo Roz ist, oder? Ich habe sie den ganzen Tag

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