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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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leise. Carter war mit ihm verwandt – weit entfernt und über mehrere Ecken zwar –, aber er gehörte immer noch zur Familie.
    Auf der anderen Seite hatte er auch Verpflichtungen seinem Sheriff gegenüber, und als er von ihm angerufen worden war, hatte er die Dringlichkeit und den Ernst in dessen Stimme vernommen. King würde sie niemals zu irgendeiner verrückten Geisterjagd hinausschicken.
    »Ha! Siehst du, ich wusste, dass es nicht nur mir so geht.« Ethan schmunzelte und lehnte seufzend den Kopf zurück. »Alter, Sheriff King fährt seinen Karren gerade echt tief in die Scheiße.«
    Keith schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Du hast mir nicht richtig zugehört. Ich habe gesagt, ich möchte es nicht glauben. Das heißt aber nicht automatisch, dass ich es nicht tue . Ich halte mich mit meinem Urteil zurück. Aber der Sheriff hätte den Befehl nicht gegeben, wenn es keinen guten Grund dafür gäbe.«
    Das Knistern des Funkgeräts unterbrach ihr Gespräch.
    »Hier Einsatzzentrale … habe eine Meldung wegen verdächtiger Aktivitäten … Deb Sparks …«
    Wie aus einem Munde stießen Ethan und Keith ein Stöhnen aus.
    Keith funkte zurück. »Wir haben bereits einen Auftrag, Einsatzzentrale. Sie müssen eine andere Einheit dorthin schicken.«
    »Niemand in der Nähe … klingt dringend, sie hat ziemlich geschrien.«
    »Verdammt!« Ethan verdrehte die Augen.
    Keith stöhnte.
    »Es ist bloß Deb«, sagte Ethan leise zu seinem Kollegen. »Ich kann dich hierlassen, da vorbeifahren und kurz das Blaulicht einschalten. Das wird sie beruhigen, bis eine andere Streife kommt. Wir sind momentan einfach zu wenige, zumal sich die meisten drüben bei Carters Werkstatt aufhalten.«
    »Aber das verstößt gegen die Vorschriften!«
    »Und was, wenn es bei Deb wirklich ein Problem gibt?« Ethan deutete auf das Haus. »Hier ist doch kein Schwein.«
    Im Funkgerät knackte es wieder. »Die Männer des nächsten Wagens sagen, sie könnten frühestens in zehn Minuten dort sein.«
    »Wir sind nur drei Minuten entfernt.« Ethan funkelte Keith an. »Entweder steigst du jetzt aus und behältst das Haus zu Fuß im Auge oder du kommst mit mir mit.«
    Keith starrte den jüngeren Deputy wütend an und öffnete die Autotür. »Du weißt, dass ich dich dafür anschwärzen werde.«
    Doch Ethan grinste nur. »Mach das. Aber ich wette, King bekommt so viel Ärger wegen des ganzen Mists, den er Carter da anhängen will, dass sich niemand darum scheren wird.«
    Das war die dümmste Begründung, die Keith jemals gehört hatte. Während er zusehen musste, wie Ethan die Einfahrt entlangbrauste, war er innerlich im Zwiespalt – er hatte großen Respekt vor Ezra, mochte aber auch Ethan. Und Carter wiederum kannte er bereits fast sein ganzes Leben lang. Blieb also nur zu hoffen, dass Ezra Recht behielt – was bedeutete, dass Ethan mit seiner Befehlsverweigerung nicht ungestraft davonkommen würde. Oder aber sollte Keith sich wünschen, dass Ethan richtiglag und das kleine Manöver seines Kollegen im Wirbel um Ezras Scheitern unterging, während die Karriere des Sheriffs gelaufen war?
    »Für so einen politischen Mist bin ich nicht zur Polizei gegangen.« Er rieb sich den Nacken.
    Verflucht! Zu viel politischer Mist.
    Deb schien ihm mit leblosen Augen dabei zuzusehen, wie er sich einen Whisky aus dem Geheimvorrat in ihrem Nähkästchen eingoss und ihr zuprostete. »Auf dich, Deb«, murmelte Carter und schaute aus dem Fenster.
    Sie hatte die Bullen gerufen. Genau wie geplant.
    Wie hätte er auch sonst zur Tat schreiten sollen, wenn sich lauter Cops um das Haus tummelten, in dem er zu tun hatte?
    Und die Mitarbeiter des Sheriffs waren ohnehin schon überfordert. Er brauchte also nur für genügend Ärger zu sorgen, dann konnte er sich vielleicht doch unbemerkt hineinschleichen, seinen Plan ausführen und sich so alles vom Hals schaffen.
    Als er schließlich die Sirene hörte, lächelte er still vor sich hin, verließ Debs Nähzimmer und ging in die Wohnstube. Inzwischen herrschte Schummerlicht im Haus, und mit der einbrechenden Nacht würde es immer dunkler werden. Um die Lampen hatte er sich bereits gekümmert. Nun galt es, abzuwarten und zu beobachten.
    Durchs Fenster hindurch war der Streifenwagen bestens zu sehen. Es befand sich nur ein Deputy darin. Sheffield , dachte er. Er wusste es zwar nicht mit Sicherheit, aber so hieß er wohl. Carter fiel ein Stein vom Herzen, dass es kein Verwandter war.
    Jung … Dumm … Arrogantes

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