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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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einem verschlagenen Grinsen.
    »Haben Sie sie dabei?«
    »Klar.« Sie lag in ihrer Tasche im Wohnzimmer.
    »Bleibt zusammen und versteckt euch irgendwo.« Remy hatte seinen Körper so gedreht, dass seine Hände verdeckt waren. Erst jetzt sah sie das Handy, das er hielt. »Die Kavallerie ist schon unterwegs.«
    Sie schluckte. Also gut. Aber würden sie es schaffen, bis dahin am Leben zu bleiben? Schon im nächsten Moment hätte sie sich am liebsten für diesen Gedanken geohrfeigt. Verdammt, natürlich würden sie es schaffen. Sie hatte all das hier schließlich nicht durchgestanden, den Mörder ihrer Cousine und auch Law gefunden … um jetzt zu sterben. Niemand von ihnen war durch diese Hölle gegangen, um nun den Löffel abzugeben.
    Sie zog sich zurück und kroch auf allen vieren zurück ins Wohnzimmer, wobei sie stets dicht am Boden blieb. Der Anblick ihrer Tasche ließ sie beinahe aufjubeln. Sie öffnete den Reißverschluss und holte die Pistole heraus.
    Das feste, schwere Metall in ihrer Hand zu spüren, hatte etwas Beruhigendes, und Nia atmete erleichtert durch. Sie war nicht hilflos – war es nie gewesen. Und bei dem Mörder musste es sich um einen unglaublichen Dummkopf handeln, wenn er tatsächlich glaubte, sie würde so einfach aufgeben. Sie holte noch einmal tief Luft und schaute Hope an, dann zu Lena hinüber.
    Die beiden Frauen hockten auf dem Boden neben der Couch, vor der Puck Wache stand.
    »Law lebt. Die Kugel hat ihn ins Bein getroffen.« Sie musterte Hopes blasses Gesicht. »Ich habe ihnen die Tür aufgemacht, damit sie hereinkommen können, aber der Wichser hat sofort darauf geschossen. Sollten sie versuchen, ins Haus zu gelangen, wird er sie erschießen. So habe ich die Botschaft zumindest verstanden.«
    Hope wimmerte und presste sich die Hand auf den Mund.
    Lena schluckte. »Und der Deputy?«
    »Den konnte ich nirgends sehen.« Sie warf einen Blick zum Fenster, das hinter den Vorhängen verborgen lag. »Remy möchte, dass wir zusammenbleiben und uns verstecken. Er hat bereits Verstärkung gerufen. Also halten wir einfach so lange durch, bis die Polizei kommt. Lena, das hier ist dein Haus. Wo können wir uns verschanzen?«
    Law biss die Zähne zusammen vor Schmerzen, sagte sich jedoch, dass er keinesfalls zusammenbrechen und wie ein Mädchen anfangen würde, zu heulen. Was, wenn eine der Frauen im Haus das hörte? Sie würden ihn jahrelang auslachen. Ja – genau, denk an alles Mögliche, nur nicht daran, dass dein Bein höllisch wehtut oder das Blut trotz Remys improvisiertem Druckverband munter weitersprudelt.
    Schwer atmend schaute er zu Remy herüber. »Du musst zu ihnen hineingehen.«
    Remy sah zur Tür, dann scannte er den Waldrand. »Bei jedem Versuch wird er uns eine nette Botschaft schicken.«
    Ja, natürlich war das nicht an Law vorbeigegangen, viermal hatte der Kerl bereits auf sie geschossen. Lenas Haus wurde an diesem Abend ganz schön in Mitleidenschaft gezogen. »Ist mir egal«, gab er mit finsterer Miene zurück. »Nia, Hope und Lena sind da drin. Glaubst du, er hält uns nur zum Spaß von ihnen getrennt?«
    »Nein.« Remy spähte von der Veranda hinunter zum Waldstück. »Keith?«, rief er mit gedämpfter Stimme.
    »Ich bin hier unten.« Das Flüstern des Deputys verlor sich beinahe in der Nacht, so leise war es.
    »Bist du verletzt?«
    »Nein.«
    Keith Jennings hockte im Schutz der Veranda auf dem Boden, hielt die Dienstwaffe in der Hand und starrte in die Nacht. Er hatte ein wenig geflunkert. Der Schütze – und er musste davon ausgehen, dass es Carter war – hatte einige Kugeln nacheinander abgegeben und Keith mit einem Streifschuss am linken Arm erwischt. Doch davon würde sich der junge Polizist nicht aufhalten lassen.
    Remys Stimme drang wieder zu ihm herunter. »Jemand muss zu den Frauen ins Haus. Ich kann nicht. Sobald ich mich bewege, schießt er.«
    Ja, das war Keith auch schon aufgefallen. Doch damit würde der Kerl nicht ewig weitermachen, schließlich wollte er selbst ins Haus. Und falls Keith sich nicht völlig täuschte, hatte er sich bereits in Bewegung gesetzt.
    Dennoch … hineingehen, während nur wenige Meter weiter ein Verletzter lag …
    Sein Funkgerät knackte. »Einsatzzentrale, bitte kommen. Verdammte … Scheiße, wir haben hier ganz großes Chaos …«
    Innerlich fluchend presste er eine Hand auf den Lautsprecher und suchte hastig nach dem Knopf, um das Gerät auszuschalten. Ein weiterer Knall dröhnte durch die Nacht. Irgendetwas zischte an Keiths

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