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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Geh wieder zu den anderen. Ich rede mit Keith. Vielleicht bekomme ich so heraus, was eigentlich los ist.«
    Sie warf einen Blick zur Tür. »Ich will mit nach draußen, verdammt noch mal. Wir sind schon den ganzen Tag hier eingepfercht.«
    »Und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Tut mir leid.« Er strich ihr durchs Haar und zog sie an sich, um sie zu küssen. »Bin gleich wieder da.«
    Mit finsterer Miene kehrte Hope ins Wohnzimmer zurück, die Hände tief in den Gesäßtaschen vergraben.
    Remy sah ihr noch einen Moment lang hinterher, dann ging er zur Haustür. Als er auf dem Weg nach draußen Schritte hinter sich hörte, drehte er sich noch einmal um. Es war Law. Er blickte ihn missbilligend an, sagte aber nichts.
    Remy bemerkte Keiths Schatten, als der Polizist gerade von seiner Runde ums Haus zurückkam. »Wo ist dein Partner?«, rief er und ging zum Verandageländer.
    Keith seufzte. »Das würde ich auch gern wissen.«
    Die Fliegengittertür krachte auf, als Law herausgestürmt kam.
    »Reilly, Sie sollten sich nicht hier draußen aufhalten«, rief Keith mit gedämpfter Stimme. »Gehen Sie wieder hinein! Der Sheriff wird mir ohnehin schon den Kopf abreißen, meine anderen Körperteile möchte ich eigentlich behalten.«
    Law zuckte mit den Schultern. »Ihre Körperteile sind mir herzlich egal.«
    Keith schaute ihn verärgert an und sprang auf die Veranda. Gerade als Law auf die beiden Männer zugehen wollte, fiel ein Schuss. Blitzschnell riss Keith den Schriftsteller beiseite, doch Remy ging zu Boden.
    Laws Schrei gellte durch die Nacht.

23
    Nia hörte den Schrei.
    Sie musste nicht nachsehen, um zu wissen, von wem er kam.
    Sofort schoss sie zur Tür, aber Hope erwischte sie noch am Arm und hielt sie fest. »Wir müssen hier drinnen bleiben!«, sagte sie mit weit aufgerissenen Augen.
    »Ja, bleib du nur drinnen«, fauchte Nia sie an.
    »Verdammt noch mal, wenn wir da rausgehen, machen wir es ihm nur einfacher «, erwiderte Hope und umklammerte Nias Arm mit ihren kleinen, schlanken Finger erstaunlich kräftig.
    »Scheiße!«
    Ein weiter Schuss ertönte. Nia wirbelte herum und schlug auf den Lichtschalter. »Duckt euch«, befahl sie barsch. »Lass mich los. Wir müssen alle Lampen ausschalten. Draußen ist es jetzt dunkel – wenn das Licht an ist, sind wir zu leicht zu sehen. Und für die Jungs auf der Veranda macht es die Lage noch schlimmer.«
    Hope erbleichte. Dann löste sie ihre Finger langsam von Nias Arm.
    Nia selbst riss sich nicht unbedingt darum, hinauszugehen. Nicht, wenn es nicht sein musste. Aber sie brauchte einfach Gewissheit …
    Auf Händen und Knien krabbelnd, kamen ihr die paar Meter vom Wohnzimmer zur Haustür mindestens doppelt so weit vor. Sie haute mit der Faust auf den Lichtschalter, dann ließ sie ihren Augen kurz Zeit, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, bevor sie die Tür einen Spaltbreit aufmachte. Draußen sah sie Remy, der sich über Law beugte.
    Ach du heilige Scheiße …! Doch dann setzte sich der Schriftsteller auf.
    Es kam wieder Farbe in ihr Leben, ihr Herz fing wieder an zu schlagen, und sie atmete erleichtert aus. Danke, Gott! »Law«, rief sie gedämpft.
    Er warf ihr einen schmerzerfüllten Blick zu.
    Remy hatte seinen Schlips zur Hilfe genommen, um Laws rechtes Bein abzubinden. Eine feuchte, glänzende Blutlache formte sich auf dem Holzboden.
    Den Deputy konnte Nia nirgends entdecken.
    Sie schob die Tür ein bisschen weiter auf. »Kommt herein«, forderte sie die beiden Männer leise auf. »Jetzt …«
    Ein Kugel traf die Tür; Glas klirrte, Holz splitterte.
    Sie schaffte es gerade so, einen Schrei zu unterdrücken.
    Law schüttelte den Kopf. »Das heißt dann wohl, dass ich hier draußen bleiben werde.« Er lächelte kurz, dann senkte er den Blick.
    Sie reflektierte nicht im Licht – das war das Gute an der Pistole, die Nia sich ausgesucht hatte. Das matte Schwarz machte sie im Dunkeln für andere schier unsichtbar. Auch wenn sie ihr bereits vor ein paar Monaten von ihm abgenommen worden war, erkannte sie die Waffe doch sofort wieder. Er hatte sie also behalten. Unwillkürlich musste Nia grinsen. »Ich warte hier noch ein paar Minuten.«
    Remy schaute sie kurz an. »Gehen Sie wieder hinein zu den anderen beiden, und bleiben Sie zusammen«, befahl er ihr leise. Er warf einen Blick auf Laws Pistole – ganz subtil und ohne dabei den Kopf zu bewegen. »Haben Sie noch eine?«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, flüsterte Nia mit

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