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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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auf sie gewirkt. Deswegen wäre sie am liebsten an Ort und Stelle über ihn hergefallen. Deswegen wollte sie ihn immer noch …
    Fluchend stieg sie in die Dusche und drehte das heiße Wasser voll auf. Während es auf sie herabprasselte, lehnte sie sich gegen die kühlen Fliesen. Sie war ganz einfach zu lange allein gewesen und brauchte endlich einmal einen Höhepunkt.
    Den konnte Nia sich selbst verschaffen, verdammt, und genau das würde sie auch tun.
    Dazu brauchte sie keinen Kerl.
    Doch noch während sie die Hand über ihren Bauch nach unten gleiten ließ, sah sie plötzlich ausgerechnet sein Gesicht vor sich. Sie versuchte, das Bild wegzuschieben, hatte es aber nur noch deutlicher vor Augen. »Ach, Scheiß drauf«, flüsterte Nia.
    Wenn sie dabei unbedingt an einen Kerl denken musste, gab es eindeutig schlimmere Exemplare …
    Law klimperte mit dem Schlüsselbund und betrachtete abwechselnd die Tür und den Kaffeebecher in seiner Hand.
    Dann sah er zu seinem Auto.
    Er sollte einfach wieder verschwinden. Wahrscheinlich schlief sie noch. Allerdings war es schon nach neun. Und was zum Teufel sprach dagegen, ihr einen Kaffee vorbeizubringen? Höchstwahrscheinlich hatte sie Koffein bitter nötig. Verkatert und todmüde? Wer brauchte unter solchen Umständen nicht eine Dosis Koffein?
    Außerdem musste er ihr die Motorradschlüssel zurückgeben, nicht wahr? Er war extra früh aufgestanden, damit er zu Leon fahren, ihr Motorrad hierherbringen, dann wieder zurücklaufen und sein Auto holen konnte, ohne den Eindruck zu erwecken, sich deswegen abgehetzt zu haben.
    Zugegeben, ihm war bereits letzte Nacht bewusst gewesen, dass er noch einmal vorbeikommen musste, wenn er ihre Schlüssel in der Tasche behielt. Er hätte sie sogar als Vorwand nutzen können, um sich später mit Nia zu treffen, doch das hätte zu … gewollt gewirkt. Da war es doch eleganter, wie ein Idiot durch die Gegend zu rennen, ohne dass sie etwas davon mitbekam, statt ihr plump ihr Eigentum zurückzugeben, nicht wahr?
    Er redete sich ein, er würde lediglich Verantwortungsgefühl beweisen. Mehrfach hatte er sich gesagt, dass es ihm auch um nichts anderes gegangen war, als er sie in ihr Zimmer getragen und ins Bett gelegt hatte. Auch wenn es nicht verantwortungsvoll gewesen war, ihr über die Wange zu streicheln. Sie hatte so unfassbar weiche Haut …
    »Denk nicht ständig an ihre Haut«, raunzte er.
    »Wie bitte?«
    Während er rot anlief, schaute Law sich um und begriff, dass er Publikum hatte.
    Und von allen möglichen Personen war es ausgerechnet Deb Sparks. Mist! Er presste die Zähne aufeinander und schenkte ihr ein dünnes Lächeln. »Ich rede nur mit mir selbst, Deb. Sie kennen mich doch.«
    »Verstehe.« Sie schnaufte und blickte auf den Kaffeebecher in seiner Hand. »Wollen Sie … jemanden besuchen?«
    »Nein. Ich bin nur hier, um mich mit mir selbst zu unterhalten und den ganzen Tag eine Tür anzustarren. Und selbst?«
    »Kein Grund, unverschämt zu werden«, gab sie zurück, sog scharf die Luft ein und funkelte ihn an. Dann strich sie ihren buttergelben Rock glatt. »Ich bin hier, um mit Sam zu sprechen … Wahrscheinlich kennen Sie ihn nicht, schließlich sind Sie ja noch neu in der Stadt, aber er ist der Inhaber. Sam sucht jemanden, der die stellvertretende Leitung übernimmt, und ich dachte, das wäre genau das Richtige für meine Schwiegertochter. Mein Sohn hat …«
    Neu hier – richtig, er lebte ja erst seit zehn Jahren in Ash. Aber sie würde ihn auch nach fünfzig Jahren noch als Zugezogenen bezeichnen.
    »Aha. Das ist ja toll, Deb«, unterbrach er sie, hob die Hand und klopfte heftiger als nötig an Nias Tür. Also gut, wenn er die Wahl hatte, sich vor einer hübschen Frau zum Affen zu machen, womöglich eine hübsche, wahrscheinlich verkaterte Frau aus dem Schlaf zu reißen – oder Deb Sparks’ Ausführungen zu lauschen …
    Lieber eine der beiden Varianten mit der hübschen Frau als Deb. Himmel, er ließe sich sogar lieber mit einer glühenden Nadel die Augen ausstechen, als Deb zuzuhören. In der Nähe dieses Weibes kam man sich fast vor wie im neunten Kreis der Hölle.
    Er spürte ihren tadelnden Blick auf sich und schaute noch einmal über die Schulter.
    »Sie sind so ein unhöflicher, junger Mann«, schnaufte Deb. »Das muss schrecklich für Ihre Mutter sein!«
    »Oh ja.« Er bleckte die Zähne. »Ich kann einfach nichts dagegen tun. Aber ich bin wenigstens im Beisein der betreffenden Person unhöflich, statt hinter ihrem

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