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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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die Stirn in die Hände. »Herr im Himmel, glauben Sie wirklich, ich hole Sie nur aus Spaß mitten in der Nacht hierher, Sie Witzbold? Ja, ich bin mir sicher. Außerdem hat er gottverdammte Fußspuren hinterlassen. Die sind bestimmt nicht von mir ! Aschenputtels Glasschuhe mögen mir vielleicht nicht passen, aber so groß sind meine Füße nun auch wieder nicht.«
    Ezra nickte.
    Er hatte bereits einen seiner Deputies angewiesen, ein Protokoll anzufertigen, Fotos zu schießen und Maß zu nehmen, und Nia war froh, dass er wenigstens vorgab , ihr zuzuhören. Außerdem machte er nicht den Eindruck, dass seine Aufmerksamkeit nur gespielt sei.
    Wieder nickte Ezra und blickte auf seinen Notizblock. »Gibt es jemanden aus Ihrer Heimat, der Ihnen gefolgt sein könnte? Durch Ihren Job sind Sie ja relativ bekannt. Irgendwelche Stalker?«
    »Stalker?« Nia lachte trocken und schlang die Arme um den Oberkörper. Doch auch das half nicht gegen das Unwohlsein – ihr war kalt, sie fühlte sich hundsmiserabel, und sie hatte Angst.
    Verdammt, sie hätte Law anrufen sollen, war mehrmals in Begriff gewesen, es zu tun. Aber was hätte sie ihm sagen sollen? » Hi, ich weiß, dass wir tollen Sex hatten und so, und mir ist auch nicht richtig klar, was eigentlich zwischen uns läuft, aber ich habe gerade irgendwie Schiss. Kannst du nicht vorbeikommen? Es ist spät, ich weiß, aber ich habe Angst … Bitte komm her und halt mich fest.«
    Großer Gott, nein! Das Risiko, sich so verletzlich zu zeigen, würde sie nicht eingehen. Schon gar nicht jetzt. Noch nicht.
    »Nia?«
    Sie blickte ihn finster an. »Nein, Sheriff. Mich verfolgt niemand. Und ich bin auch nicht gerade berühmt. Das werde ich auch nie sein, außer ich habe Glück und stoße auf eine große Geschichte. Ein paar Leute mögen meinen Namen kennen. Die meisten sind Arbeitskollegen von mir. Aber ich werde nicht von irgendwelchen verrückten Fans verfolgt, mich stalkt also niemand.«
    Abermals reagierte er mit einem langsamen Nicken. Doch irgendwie bekam sie das Gefühl, dass ihm nicht gefiel, was er da von ihr hörte.
    Nia war ebenfalls nicht gerade begeistert darüber, denn auch sie wusste, was das bedeutete. Jemand musste mitbekommen haben, dass sie unangenehme Fragen stellte, das war die einzig logische Erklärung. Und es gab nur einen Menschen, dem klar war, dass sie auch allen Grund dazu hatte.
    Joelys Mörder.
    Sie bekam es mit der Angst zu tun, ließ sich jedoch nicht von ihr kontrollieren, geschweige denn überwältigen. Das würde sie nicht zulassen. Sie reckte das Kinn und hielt Ezras Blick stand, der ihr verriet, dass er dasselbe dachte wie sie.
    Sie öffnete den Mund, um noch etwas hinzuzufügen, doch er schüttelte nur unmerklich den Kopf und schaute kurz an ihr vorbei.
    Nia hielt inne und wusste plötzlich nicht mehr, was sie eigentlich hatte sagen wollen. Sie war plötzlich dermaßen verängstigt, dass sie einlenkte. Es gab jemanden, der ihr zu glauben schien.
    Also wartete sie ab.
    Schweigend und übernächtigt stand sie da, während die Deputies ihre Arbeit erledigten, immer wieder zum Sheriff liefen und mit ihm im Polizeijargon flüsterten, und wartete und wartete und wartete – wobei sie Kaffee in sich hineinkippte, als gäbe es kein Morgen. Sie hatte gerade die zweite Kanne aufgesetzt, als der letzte Deputy die Hütte verließ.
    Nia drehte sich um und sah Ezra neben der Tür stehen.
    »Ich lasse zwei meiner Männer draußen«, teilte er ihr mit ausdruckslosem Tonfall mit. »Und sobald auch nur ein Karnickel sein Ohr umknickt, rufen Sie mich sofort an.«
    »Das war kein Karnickel, Sheriff«, begehrte sie auf.
    »Genau die Befürchtung habe ich auch.« Er rieb sich übers Gesicht, sah müde und genervt aus. »Wer weiß alles, warum Sie hier sind, Nia?«
    Schulterzuckend starrte sie in ihre Kaffeetasse. »Keine Ahnung.«
    »Wie viele Leute kennen den Grund?«, bohrte er mit nachdrücklichem Unterton nach.
    »Verdammt, woher zum Teufel soll ich das wissen? Schließlich habe ich ja kein Plakat aufgestellt. Ihnen habe ich es gesagt. Das war’s.«
    »Nur mir? Law haben Sie es nicht erzählt?«
    »Großer Gott.« Sie runzelte die Stirn und rieb sich die Augen. »Doch, Law weiß auch Bescheid. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht vor meinem Fenster gelauert hat.«
    »Ich auch. Aber ich muss das fragen. Law kennt also auch den Grund. Wer noch?«
    »Niemand.«
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    »Meine Güte, ich habe hier nicht gerade viele Freundschaften

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