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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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trieb sie dort draußen? Hatte sie sein Versteck gefunden? Er reckte das Kinn, schaltete den Polizeifunk ein und rechnete fast schon jeden Moment damit, dass ein Einsatzbefehl durchgegeben wurde.
    Doch nichts dergleichen geschah. Was allerdings nicht zwangsläufig etwas zu bedeuten hatte. Er musste also weg von diesem Ort. Zunächst war es jedoch ratsam, die aufgestellten Fallen zu überprüfen – wenn sich jemand zu nah an sein Versteck herangewagt hatte, dann würde er es merken.
    Diese Unverschämtheit durfte er ihr nicht durchgehen lassen. Sie musste aus der Stadt verschwinden. Möglichst aus eigenem Antrieb. Denn sollte sie nicht von selbst gehen, dann würde er sie dazu bringen müssen.

12
    Nein, nichts.
    Alles war unverändert. Obwohl er sehen konnte, wo sie gestanden hatte … knapp dreißig Meter von seiner ersten Spurenfalle entfernt. Diese schadete zwar niemandem, zeigte ihm jedoch an, ob sich jemand genähert hatte.
    Und sie war tatsächlich gefährlich dicht dran gewesen. Er musste auf der Stelle etwas gegen diese Frau unternehmen, bevor sie noch neugieriger wurde. Zum Teufel mit ihr … Zum Teufel mit dieser blöden Schlampe!
    Die Nacht war bereits angebrochen, als er endlich aus dem Wald kam.
    Wenn er zu Hause ankäme, würde es stockdunkel sein. Allein, in der Stille, dachte er über die Situation nach. Er hätte sie ohne mit der Wimper zu zucken getötet, aber damit wäre die Aufmerksamkeit erneut auf den Mord von Nias Cousine gelenkt worden. Genau das bezweckte die Schlampe – aus diesem Grund war sie überhaupt in der Stadt.
    Und zu allem Überfluss wusste das dieser verfluchte Ezra King, ebenso wie dieser verdammte Law Reilly. Er konnte Nia also nicht umbringen, ohne alle in Alarmbereitschaft zu versetzen.
    Also brauchte er einen besseren Plan.
    Er musste sie aus Ash fortschaffen …
    Zu ihrer Überraschung plagten sie dieses Mal keine Albträume. Eigentlich hätte Nia nach diesem Tag eine richtig schlimme Nacht erwartet – hatte sogar Angst, ins Bett zu gehen. Aber kurz nach zwei Uhr morgens kam sie nicht länger gegen die Müdigkeit an und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf …
    … aus dem sie jedoch jäh erwachte.
    Mit klopfendem Herzen lag sie da, Adrenalin jagte durch ihren Körper, und nacktes Entsetzen packte sie.
    Sie wusste nicht einmal, was sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Sie spürte lediglich, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Es war dunkel im Zimmer – zu dunkel und zu still. So schrecklich still.
    Am Fenster ertönte ein seltsames Quietschen.
    Sie bekam einen trockenen Mund und schluckte schwer.
    Die Lichter … In der Nacht zuvor hatten vor der Hütte Lampen gebrannt. Es waren bloß kleine Gartenlaternen gewesen, die nicht wirklich etwas erhellten, aber allemal besser als nichts, oder?
    Doch nun gab es nichts , woran sie sich hoffnungsvoll hätte klammern können, nur das silbrige Mondlicht, das auf … eine Hand fiel.
    Nia stockte der Atem.
    Ruckartig setzte sie sich auf und wollte instinktiv das Licht einschalten. Doch dann sah sie, wie die Hand sich bewegte, und unterdrückte einen Aufschrei. Ein Schatten fiel durchs Fenster – im Mondlicht und durch die Verzerrung der Fensterscheibe wirkte er riesig!
    Ach, du Scheiße …
    Sie schwang die Beine aus dem Bett, stand auf und starrte immer noch auf diese Hand und die Umrisse des Mannes, der draußen stand. Ihr Herz pochte wie wild. Sie hätte schwören können, dass er durch die Vorhänge hindurch zu ihr hereinstarrte. Als wüsste er genau, dass sie sich im Zimmer befand, wüsste, dass sie wach und vor allem, wer sie war.
    Ohne den Blick abzuwenden, hob sie hastig ihre Reisetasche vom Boden auf, in der sie ihre Pistole versteckt hatte, und nahm diese langsam und mit ruhiger Hand heraus. Ebenso langsam und ruhig entsicherte sie die Waffe und schlich zurück zum Bett, wo sie nach dem Festnetztelefon auf dem Nachttisch tastete.
    Sie wollte Law anrufen und ihn verdammt noch mal dahaben.
    Aber dazu hätte sie in ihrem Smartphone nach seiner Nummer suchen müssen, und sie würde nicht das Risiko eingehen, diesen Typen mit Sicherheit wissen zu lassen, dass sie wach war, indem sie im Dunkeln mit einem hell erleuchteten Display herumwedelte.
    Schließlich stand er momentan immer noch unbeweglich dort … und beobachtete sie bloß. Sie wählte stattdessen also die Nummer der Polizei.
    Erst als sie anfing zu sprechen, wandte sich der Mann zum Gehen.
    »Sind Sie sicher?«
    Fluchend schaute Nia in Ezra Kings müde Augen und stützte

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