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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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jedoch an Dummheit grenzen. Und sollte der Mörder wirklich noch am Leben sein, dann war er klug.
    Er würde es nicht riskieren, sie zu töten … noch nicht zumindest.
    Sie konnte nicht schlafen, aber eigentlich wollte sie es auch gar nicht.
    Nia war vollauf damit zufrieden, auf dem Sessel zu sitzen und im Halbschlaf vor sich hin zu dämmern. Mehr brauchte sie nicht.
    Doch als jemand mit der Faust gegen ihre Tür hämmerte, schreckte sie mit einem Aufschrei hoch, verhedderte sich in der Decke und landete wie ein Knäuel auf dem Boden.
    Abermals rumste es gegen die Tür.
    Sie hörte jemanden ihren Namen rufen.
    Verwirrt rieb sie sich das schmerzende Steißbein und starrte zur Tür, die in den Angeln wackelte. Law …?
    Wieder ein Poltern an der Tür. Himmel, er würde sie noch aufbrechen! Fluchend stand sie auf, eilte ihm entgegen und machte die Tür auf, kurz bevor er sich ein viertes Mal dagegenwerfen wollte.
    »Verdammt noch mal, hast du den Verstand verloren?«, fauchte sie ihn an.
    Doch er packte sie nur an der Taille und riss sie an sich.
    Verdutzt und etwas durcheinander stand sie da, schmiegte den Kopf an seinen Hals und sog seinen Geruch ein. Kaum, dass sie sich wieder beruhigt hatte, schob er Nia von sich und musterte sie. »Geht es dir gut? Warum hast du denn gerade geschrien?«
    Er sah sich im Zimmer um.
    Die Besorgnis in seinem Blick löste eigenartige Dinge in ihrem Herzen aus – ebenso die Tatsache, dass er gerade fast die Tür eingetreten hätte, weil er sich Sorgen gemacht hatte. Und dennoch … Mit finsterer Miene wich sie einen Schritt zurück und strich sich das zerknitterte Oberteil glatt, das sie in der vergangenen Nacht nach dem Anruf bei der Polizei übergestreift hatte.
    »Ich habe geschlafen«, erwiderte sie. »Und … na ja, ich bin gerade, als du geklopft hast, vor Schreck aus dem Sessel gefallen. Das wirst du wohl gehört haben.«
    »Ich … oh.« Er runzelte die Stirn und fuhr sich durchs Haar, das ihm total zerzaust vom Kopf abstand, als hätte er das an diesem Tag schon öfter getan. Immerhin besaß er den Anstand, sie kurz betreten anzuschauen, bevor er einen genervten Gesichtsausdruck aufsetzte. »Ich habe gehört, dass du diese Nacht Besuch hattest.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »So, so. Der Buschfunk funktioniert in so einer Kleinstadt richtig gut, was?«
    »Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?«
    »Ich habe im Büro des Sheriffs angerufen«, gab sie zurück und deutete auf die Deputies, die von ihrem Wagen zu ihnen herübereilten.
    »Ja, und darüber bin ich auch froh. Aber du hättest trotzdem kurz durchklingeln können.«
    Irgendetwas blitzte in seinen braunen Augen auf … er wirkte fast schon gekränkt, was ihr unangenehm war. Und mit einem Mal wünschte sie umso mehr, sie hätte ihn tatsächlich angerufen.
    »Das wollte ich ja auch«, antwortete sie leise, überrascht darüber, dass sie dies eingestand. Seufzend gab sie den Deputies Entwarnung und ging zurück in die Hütte. Sollte Law sich doch um die Tür kümmern. »Aber ich … ach, verdammt!«
    Müde setzte sie sich auf die Bettkante und steckte die Hände zwischen die Knie. »Wir können doch immer noch nicht sagen, was eigentlich zwischen uns läuft, oder, Law? Mal abgesehen davon, dass wir miteinander schlafen, ich dich mit einer Knarre bedrohe und du indirekt mein Steißbein prellst, haben wir keine gemeinsame Vergangenheit.«
    »Brauchen wir die, damit ich mir Sorgen um dich machen darf?«
    Er lief zu ihr herüber, ging vor ihr in die Knie, umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht und strich ihr mit dem Daumen über die Unterlippe. »Ist das so notwendig, Nia?«
    »Nein … vermutlich nicht.« Sie schmolz förmlich dahin, schon jetzt gehörte ihm ihr Herz voll und ganz. Wie sollte sie damit bloß umgehen? Sie stieß einen zittrigen Seufzer aus und legte die Hände auf seine. »Ich wollte dich ja anrufen, war kurz davor, es zu tun. Aber … na ja, der Wunsch, dich bei mir zu haben, wurde einfach zu groß. Und ich mag es nicht, auf andere Menschen angewiesen zu sein, egal auf wen. Vor allem nicht, wenn ich ohnehin schon Panik schiebe.«
    Er lächelte matt. »Tja, ich glaube, das verstehe ich.« Dann beugte er sich vor und gab ihr einen zärtlichen Kuss. »Vielleicht magst du mir stattdessen jetzt erzählen, was passiert ist. Dann muss ich es nicht aus dem Sheriff herausprügeln.«
    Sie musste lachen. »Aus dem Sheriff herausprügeln?«
    »Ja. Auch wenn ich ihn manchmal gern einfach so vermöbeln

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