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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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geschlossen, klar? Ja, Law weiß es, aber abgesehen von ihm habe ich es wirklich niemandem erzählt.«
    »Könnte vielleicht jemand so darauf gekommen sein? Hat Ihnen jemand auffällig viele Fragen gestellt? Zum Beispiel einer der Bibliothekare, als Sie die Archive durchwühlt haben? Irgendjemand im Bezirksamt? Fällt Ihnen irgendwer ein? Ich muss einfach herausfinden, wer mitbekommen haben könnte, dass Sie den Mörder Ihrer Cousine für lebendig halten.«
    Sie lächelte angriffslustig. »Tja, wenn Sie mich so fragen – drei Leute wissen es ganz sicher. Ja, ich habe es Law erzählt, aber er war es nicht. Also bleiben noch Sie … und Joelys Mörder. Der weiß garantiert, warum ich hier bin.«
    Ezra schloss die Augen und fasste sich an die Stirn. »Verflucht!« Dann machte er die Augen wieder auf und richtete den Zeigefinger auf sie. »Hören Sie auf. Was immer Sie gerade versuchen … Hören Sie auf damit. Vielleicht fahren Sie sogar besser nach Hause. Ich tue, was ich kann, aber verflucht noch eins, ich will hier nicht noch eine tote Frau haben.«
    »Und ich will nicht, dass der Mörder meiner Cousine ungeschoren davonkommt!«, schrie sie ihn wutentbrannt an, wirbelte herum und knallte die Kaffeetasse auf den Küchentisch. Aber schließlich gewann doch wieder die Angst die Oberhand, und Nia stützte sich fluchend auf der Platte ab. »Warten Sie … Was soll das heißen, Sie tun, was Sie können?«
    Seufzend rieb Ezra sich die Augen. »Na ja, ich stelle ein paar Nachforschungen an, allerdings im Verborgenen. Anders geht es nicht, Nia. Wer auch immer hinter all dem steckt, kennt diese Stadt und die Menschen hier. Ich darf also nicht riskieren, dass der Mörder mitbekommt, woran ich arbeite. Deswegen muss ich diskret vorgehen. Und das ginge um einiges einfacher, wenn Sie einfach nach Hause fahren würden – wo Sie sich in Sicherheit befänden.«
    Schnaubend schüttelte sie den Kopf. »Verdammt noch mal, glauben Sie vielleicht, mir gefällt diese kranke Scheiße hier? Aber ich kann nicht einfach so gehen, Ezra. Ich kann es einfach nicht.«
    »Und wenn Sie recht behalten, Nia?«, fragte er leise. »Mal angenommen, der Kerl, von dem Ihre Cousine umgebracht wurde, hat das alles eingefädelt. Und nun läuft er frei und unbehelligt in der Stadt herum und sieht Sie. Er weiß, warum Sie hier sind, was Sie vorhaben. Zack, hat er ein neues Ziel. Wollen Sie dieses Ziel sein, junge Dame? Haben Sie eine Vorstellung, was er mit Ihrer Cousine angestellt hat? Sie ist nicht einfach nur getötet worden.«
    »Ich weiß, was er ihr angetan hat.« Sie schluckte ihren Ärger hinunter, reckte das Kinn, ging mit zittrigen Beinen zu ihrer Tasche und zog eine Mappe hervor, in der Joelys Obduktionsbericht lag. Nur wenige Dinge waren ihr in ihrem bisherigen Leben so schwergefallen wie diese Lektüre. »Ich habe Kontakte, King. Ich weiß, was er ihr angetan hat – in allen Einzelheiten.«
    Sie hielt ihm den Bericht hin.
    Mit einem tiefen Seufzer nahm er das Dokument entgegen. »Wie sind Sie da herangekommen?«
    »Kontakte«, wiederholte sie schulterzuckend. »Über manche meiner Informanten weiß ich sehr unangenehme Dinge. Also habe ich ein paar Gefälligkeiten eingefordert, bestochen, erpresst, was eben nötig war. Spielt es eine Rolle?«
    Ezra runzelte die Stirn. »Das habe ich überhört.« Er gab ihr die Mappe zurück. »Ich weiß, was darin steht. Und Sie sollten es eigentlich gar nicht wissen.«
    »Ich konnte nicht anders, als es mir anzuschauen.«
    »Sie mussten es wohl sehen«, brummte er und schüttelte den Kopf. »Also gut. Ich an Ihrer Stelle hätte wohl dasselbe getan. Vielleicht waren Sie in Ihrem vorherigen Leben ja ein Cop.«
    »Bitte. Sie haben keinen Grund, mich zu beleidigen«, erwiderte sie mit einem gequälten Lächeln. Todmüde ließ sie sich auf den Ohrensessel sinken. Über die Lehne war ein Plaid drapiert, und sie zog sich eines der Enden über die Knie. »Ich kann nicht nach Hause. Es geht einfach nicht. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass an der ganzen Sache noch mehr dran ist. Ich weiß es einfach. Und zu Hause werde ich noch wahnsinnig – ich kann nicht arbeiten, nicht schlafen, kaum essen. Diese Angelegenheit will mir nicht mehr aus dem Kopf gehen, und wenn ich nicht irgendetwas unternehme , raubt mir das noch den Verstand.«
    »Ich glaube, den Punkt haben wir bereits erreicht«, murmelte Ezra. »Ihnen ist doch wohl klar, dass ich Sie festnehmen muss, sollten Sie sich irgendetwas leisten, das ich als Einmischung in

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