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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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finde.«
    »Jammerschade, weil mir nämlich die Vorstellung, dass dir etwas zustoßen könnte, ganz und gar nicht gefällt!«
    Fluchend drehte er sich um und begann, im Zimmer auf und ab zu wandern, wobei ihm alle möglichen Szenarien in den Sinn kamen. Gleichzeitig wurde er von Gedanken regelrecht überflutet, sodass in seinem Kopf ein großes Durcheinander herrschte. Scheiße, Scheiße, Scheiße!
    »Was wolltest du denn finden?«, knurrte er. »Ein kleines Baumhaus mit einem Schild davor, auf dem ›Herzlich willkommen beim Serienmörder‹ steht?«
    Sein Tonfall führte dazu, dass sich ihre Unsicherheit und Angst in Wut verwandelten.
    Höhnisch lächelte sie ihn an und fragte sich, ob sie ihn lieber hinauswerfen oder beschimpfen sollte. Das Einzige, was sie von beidem abhielt, war der Umstand, dass sie nur allzu gut wusste , wie dumm es gewesen war, allein in den Wald zu gehen – aber darum scherte sie sich nicht. Sie würde es jederzeit wieder tun.
    »Hör zu, Schlauberger«, sagte sie und bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Ich weiß, dass ich mich nicht allzu klug verhalten habe, aber ich kann nicht einfach nur herumsitzen und nichts tun.«
    »Und was hattest du dir von der Aktion erhofft?«
    »Na ja … auf jeden Fall bin ich jemandem unbequem geworden, oder etwa nicht?« Sie blickte zum Fenster und unterdrückte ein Seufzen. Dann schlang sie sich die Arme um den Oberkörper, hockte sich aufs Bett und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Kopfstütze.
    »Was soll ich denn machen, Law?« Sie schaute ihn Hilfe suchend an. »Hier ewig herumhocken, obwohl ich aus tiefstem Herzen davon überzeugt bin, dass das Schwein nicht tot ist? Der Sheriff kann nichts unternehmen, solange keine Beweise vorliegen.«
    »Verdammt noch mal, Nia.« Fluchend wandte er den Blick ab. Dann seufzte er schwer, ließ sich aufs Sofa fallen und schaute sie aus seinen dunklen Augen besorgt an. Offenbar hatte sich sein Zorn so schnell, wie er gekommen war, auch schon wieder verflüchtigt.
    »Was soll ich denn machen?«, wiederholte sie. »Ich kann nicht in mein altes Leben zurückkehren, bevor sich hier nicht irgendetwas tut. Das funktioniert einfach nicht. Ich habe es bereits versucht. Ich kriege das Ganze nicht mehr aus dem Kopf. Und wenn das bedeutet, dass ich einen Knacks weghabe, gut, dann habe ich eben einen Knacks weg. Du kannst mich auch gern als Idiotin bezeichnen, wenn ich mich unüberlegt in etwas hineinstürze und mich wirklich zur Idiotin mache. Aber ich unternehme wenigstens etwas. Ich kann nicht einfach nur Däumchen drehen. Joelys Mörder ist nicht tot. Und ich kann nicht so tun, als ob er es wäre.«
    Verdammt!
    Je länger er in ihre goldfarbenen Augen schaute, desto schwieriger wurde es, wütend auf sie zu sein – auch wenn er sich nicht wirklich beruhigte. Er war immer noch ziemlich aufgebracht, geradezu panisch. Großer Gott, er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal solche Angst um jemanden gehabt hatte.
    Außer vielleicht vor ein paar Monaten, als er hinter Remy durch den Wald gestürzt war, um Hope zu finden.
    Doch irgendetwas an dieser Geschichte fand er noch gruseliger als damals. Die Vorstellung, dass Nia allein durch den Wald marschierte …
    Hör auf! Es geht ihr gut. Konzentrier dich auf das, was sie dort erreichen wollte – und sorg dafür, dass sie dich das nächste Mal mitnimmt.
    Seufzend schaute er sie an und versuchte, seine Befürchtungen zu verdrängen. Er musste nachdenken – und ihr zuhören. »Was wolltest du dort finden, Nia?«
    »Keine Ahnung«, stöhnte sie, lehnte den Hinterkopf gegen die Wand und schloss die Augen. »Ich weiß nur eins: Als ich erst einmal dort war, bin ich ein bisschen umhergelaufen und habe mich gefragt … Dieser Abhang. Ich dachte …«
    Ihr versagte die Stimme, und sie schaute weg.
    »Was dachtest du?«
    Nia schüttelte den Kopf. »Gar nichts.«
    »Nia …« Mit finsterer Miene setzte er sich genau vor sie, packte sie an den Hüften und hob sie auf seinen Schoß, sodass sie rittlings auf ihm saß. »Was hast du dir gedacht, Nia?«
    Als sie auch weiterhin schwieg, hob er ihr Kinn an. »Komm schon, Süße. Bisher habe ich nichts, was du gesagt hast, als verrückt abgestempelt, oder? Abgesehen natürlich von der Tatsache, dass du ganz allein in einem Wald herumspaziert bist, in dem sich deiner Meinung nach das Versteck eines Mörders befindet.«
    Er legte ihr eine Hand an die Wange und drehte ihren Kopf in seine Richtung, sodass sie ihn anblicken musste. In

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