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Toedliche Offenbarung

Titel: Toedliche Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Kuhnert
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auf den Zahn fühlen, ansonsten bleibt uns nur ein Alleingang, außerhalb der …«, er macht eine Atempause, »… Dienstvorschriften. Klar?«
    Borgfeld schluckt und wirft Streuwald einen verzweifelten Blick zu, doch der bohrt mit seinen Augen zur Abwechslung jetzt Löcher in den Boden.
    »Klar«, flüstert Borgfeld. Dabei ist ihm nichts klar. Oder doch? Plötzlich fällt ihm sein Notizbuch wieder ein. Er zieht es aus der Hosentasche und schlägt die Seite auf, die er im Clubheim geschrieben hat und reicht sie Beckmann. Der bekommt das Buch schlecht zu fassen und es landet aufgeschlagen auf der hinteren Seite.
    »Handkuss ausprobieren«, liest Beckmann laut vor und runzelt die Stirn. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Nichts«, stammelt Borgfeld mit hochrotem Kopf, klappt die Seite zu, wo er sich seine guten Vorsätze notiert. Er blättert und hält Beckmann dann die richtige Seite hin.
     
    Beckmann liest sich Borgfelds Tabelle mehrmals durch.
    »Das ist ein Anfang. Gut gemacht. Während wir auf den Bericht von Schmidt und der Kriminaltechnik warten, arbeiten wir die offenen Fragen ab. Sie beide untersuchen Broderichs Wohnung. Überprüfen Sie, welche Angehörigen benachrichtigt werden müssen. Vielleicht ergibt sich ja da ein Anhaltspunkt. Ich kümmere mich ums Telefon und den Dorfkrug. Morgen früh um neun treffen wir uns wieder hier.« Er zögert einen Moment. Goldmann sollten sie sich auf jeden Fall genauer ansehen. Da hat Borgfeld völlig Recht. Genau wie mit seinen Fragezeichen.
    »Bestellen Sie den Präsidenten vom Golfclub für 10:00 Uhr hierher. Dem fühlen wir auf den Zahn. Wenn Trixis Informationen stimmen, werfen sie ein neues Licht auf den Mann. Erpressung ist immer ein Motiv.«
    Falls er Widerspruch erwartet hat, wird er überrascht. Heute scheint alles anders als sonst zu sein.
     

62
     
    Endlich nimmt Rischmüller den Telefonhörer ab. Zum Glück ist er noch nicht auf dem Weg zum Maschseefest – dann hätte Beckmann schlechte Karten gehabt. Noch schlechtere. Denn auch jetzt ist sein Kollege nicht von dem Ansinnen begeistert, Broderichs Telefondaten an einem schwülwarmen Samstagabend zu checken.
    »Bitte, wenn es nicht so dringend wäre, würde ich nicht um diese Uhrzeit anrufen.«
    Schweigen am anderen Ende der Leitung.
    Beckmann hasst es, wenn sich jemand lange bitten lässt. Aber ein freier Samstagabend ist ein freier Samstagabend und er kann sich denken, dass Frank Rischmüller ganz andere Pläne für den Abend hat. Das erste Wochenende des Maschseefestes wird bei den hochsommerlichen Temperaturen Tausende ans Seeufer locken. Vor allem paarungswillige Großstädterinnen. Frank hatte gestern Abend breit gegrinst, als er das in Anspielung auf einen deutschen Spielfilm in die dritte Flasche Bier genuschelt hatte.
    »Bitte, du hast auch was bei mir gut.«
    Rischmüller gibt sich endlich einen Ruck.
    »Aber ich mach’s auf dem kurzen Dienstweg. Von zuhause aus, und später gibst du mir an der Löwenbastion einen aus.«
    Beckmann grinst. »Danke.« Der kurze Dienstweg. Der genauso genommen keiner ist. Das weiß er so gut wie Rischmüller. Aber manche Dinge spricht man besser nicht aus.
    Bleibt noch der Dorfkrug. Und Martha. Vielleicht auch in der anderen Reihenfolge.
     

63
     
    Goldmann ist irritiert. Wieso will ihn die Polizei morgen früh sprechen – und dazu noch im Polizeirevier?
    Unruhig steht er auf, schenkt sich in der Küche ein Glas Wein ein und trinkt es mit einem Zug aus. Die Sache gefällt ihm nicht. Wenn die ihn als Präsidenten sprechen wollten, müssten sie ihn doch im Club treffen.
    Goldmann greift zum Telefon und drückt auf Wahlwiederholung. Die Mailbox springt an.
    »Georg hier. Wo steckst du, verdammt noch mal? Ich muss dringend mit dir reden.«
    »Was ist denn so wichtig?« Zwei schmale Hände mit manikürten Fingernägeln legen sich auf seine Schulter. Erschrocken zuckt Goldmann zusammen. Er hat Liane gar nicht hereinkommen hören, dabei kündigt das Klackern ihrer Absätze seine Frau sonst stets an. Er wirft verstohlen einen Blick nach unten auf ihre Füße. Flip-Flops mit Gummisohle. Seine Sinne sind also noch wach.
    »Geschäfte, Liebes, du weißt doch.«
    Lianes Augen funkeln wütend. »Ich bin zwar blond, aber nicht blöd.«
    Goldmann atmet tief ein, zählt bis drei und lächelt. Jetzt bloß nicht auf Diskussionen einlassen.
    »Heute Morgen hat man einen Toten im Golfclub gefunden.« Mit der Wahrheit fährt man bei seiner Frau gewöhnlich am besten.
    »Habe ich schon

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