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Tödliche Ohnmacht: Kriminalroman (German Edition)

Tödliche Ohnmacht: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Tödliche Ohnmacht: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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fertig machen, bevor ich das Licht anschalten muss.«
    Jene Panik, die Marjorie eben so körperlich empfunden hatte, war immer noch deutlich spürbar. Sie wollte sich ins Auto setzen und einfach nur fahren und fahren und fahren, als würde sie das davontragen von der kritischen Situation, die sie so sehr fürchtete.
    »Dann los«, sagte sie und stand von ihrem Liegestuhl auf.
    Mit mühsam erworbener Fertigkeit bugsierte George das Auto durch das schmale Tor, und Marjorie, die ihn hinausgelotst hatte, stieg auf der Beifahrerseite ein.
    »Wo wollen wir hinfahren?«, fragte George.
    »Ach, ich weiß nicht. Irgendwohin, ist mir egal«, sagte Marjorie verzweifelt.
    »Ich werde schon zu Bett gehen, wenn es spät wird«, rief Mutter von der Veranda. »Aber kommt zurück, wann immer ihr wollt.«
    Das Auto fuhr in Richtung des goldenen Sonnenuntergangs. Es erreichte die Hauptstraße, auf der an Sommerabenden wie diesem viel Verkehr herrschte, bog ab in eine Seitenstraße, an die George sich noch erinnerte, sauste hinab in ein bewaldetes Tal und erklomm dann einen waldigen Hügel, weiter und weiter hinauf, immer rundherum in heiklen Kurven. Im vorzeitigen Dämmerlicht der schattigen Bäume sprangen und hoppelten Hasen über die Fahrbahn. Das Auto ratterte tapfer bis zum Kamm hinauf, und mit einem Mal ließen zu beiden Seiten die Bäume nach. Da konnten sie weit in der Ferne, jenseits der grasbewachsenen Landschaft, am Horizont das blaue Meer sehen, über dem ein großer roter Sonnenball schwebte.
    »Ooh!«, rief Marjorie, und George hielt instinktiv das Auto an und schaltete den lärmenden Motor aus.
    Sie sahen zu, wie die Sonne langsam tiefer sank. Es war alles ganz still um sie herum, abgesehen vom Gesang weit entfernter Vögel. George hatte solchen Szenerien nie viel Aufmerksamkeit gewidmet, doch dieser Abend war zu schön, als dass ihm dieser Anblick entgangen wäre. Ein qualvoller Schmerz breitete sich in Marjories Brust aus, während die Sonne immer tiefer sank. Die reine Schönheit des Ortes, die Traurigkeit des Abends, das Bedauern, dass diese glückliche Zeit zu Ende ging, all das arbeitete in ihr, während sie mit sich rang und versuchte, irgendeine Entscheidung über Ted zu fällen. In ihrem Kopf drehte sich alles, sie konnte nicht logisch denken.
    George spürte, wie sie sich neben ihm regte.
    »Komm, lass uns dort hinübergehen«, sagte Marjorie. »Ich will sehen, wie die Sonne im Meer versinkt.«
    Ein paar Schritte brachten sie wieder an den Waldrand, und der Meereshorizont hob sich über den grasbewachsenen Hügelkamm. Dieser Baumstumpf dort drüben schien nur an der Stelle gewachsen zu sein, um als Sitzplatz zu dienen, und gemeinsam setzten sie sich darauf, ganz dicht nebeneinander (notgedrungen), und sahen zu, wie eine einzelne längliche Wolkenbank über der Sonne zunächst orange und dann blutrot aufleuchtete, während die Sonnenscheibe kurz davor war, das Meer zu berühren. An diesem perfekten Augustabend, der so klar und still war, schien es beinahe, als könnte man ein Zischen hören, als der feurige Ball ins Wasser tauchte. Dann sank er tiefer und tiefer, bis einen Augenblick lang nur noch ein roter Punkt am Horizont hing, ein Fleck warmer Farbe mitten in all dem Rot und Gold, das ihn umgab. Dann verschwand er, und plötzlich nahm das Auge den dreiviertel vollen Mond wahr, der die ganze Zeit schon, unbemerkt, an der anderen Seite des Himmels gestanden hatte.
    »Oh, sie ist weg, sie ist weg«, sagte Marjorie; mit der untergegangenen Sonne begannen ihre Sorgen sie wieder zu drücken, heftiger als je zuvor, und der rote Himmel und der silbrige Mond waren immer noch da und quälten ihren Busen mit ihrer Schönheit.
    George bemerkte, dass ihre Augen feucht waren, als er sie ansah.
    »Marjorie!«, rief er. »Was ist denn los, Marjorie?«
    Und Marjorie drehte sich zu ihm um und klammerte sich an ihn, wie ein Kind, und er hielt sie unbeholfen fest, und jetzt drehte sich auch in seinem Kopf alles. Eine Zeit lang waren sie mit der schieren Berührung zufrieden.
    Dann regte Marjorie sich in seinen Armen, weil eine ganze Flut von Gefühlen auf sie einströmte. Angst vor der Zukunft, Grauen vor dem Gedanken, zu Ted zurückzukehren, Furcht,diese Insel des Friedens zu verlassen, die sie so unerwartet in der Mitte ihres Lebens gefunden hatte – all das bestürmte sie einerseits; andererseits war da der Gedanke, dass dies ein Beschützer sein könnte, einer von gutmütigem und sanftem Wesen. Und auch darin mag ein

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