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Tödliche Ohnmacht: Kriminalroman (German Edition)

Tödliche Ohnmacht: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Tödliche Ohnmacht: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Gegenwart der Kinder zu beherrschen, doch er tat es um ihretwillen, und weil er ihre Motive so sehr schätzte. »Kommt, Kinder. In welches Café sollen wir denn gehen – ins Beach oder ins Willow Pattern?«
    Wieder gingen sie den bevölkerten Strand entlang und bahnten sich einen Weg durch die überall lagernden Gruppen von Menschen. Marjorie betrachtete die Kinder, die vorausliefen, Derrick pummelig und stämmig in seinem Badezeug, Anne – ätherisch, aber nicht dürr im goldenen Sonnenlicht – anmutig in ihrem knappen Kleid, die Arme und Beine goldbraun gebräunt. Einen Augenblick lang nahm Marjorie das Gespräch noch einmal auf, das sie geführt hatten, ehe Derrick sie unterbrach.
    »Ich könnte sie doch nicht einfach so verlassen, nicht wahr?«, sagte sie flehentlich, hob den Blick zu George und legte ihm eine Hand auf den Arm.
    George schüttelte den Kopf.
    »Nein«, erwiderte er. »Du kannst sie nicht verlassen, Liebling. Das verstehe ich. Uns wird bald etwas einfallen, Liebes.«
    Doch auch im weiteren Verlauf dieses albtraumhaften Tages tauchte die Frage »Was sollen wir nur tun ?« immer wieder auf. Marjorie stellte sie erneut verzweifelt am Nachmittag. Sie hatte sich, irgendwie, allein mit Ely in der Küche wiedergefunden, und sie hatten sich geküsst, wie wild und halb ohnmächtig. Doch als diese wahnwitzigen Sekunden vorüber waren, hielt Marjorie Ely auf Armeslänge von sich weg und sagte: »Was sollen wir nur tun ?« Panik lag in ihrem Blick und in ihrer Stimme. Sie nahm jetzt so bewusst wie ein verurteilter Verbrecher wahr, wie die Stunden vergingen. Morgen würde sie zu Ted zurückkehren müssen. Die Zeiger der Uhr schienen schneller als sonst voranzuschreiten.
    Am späteren Nachmittag kam ihr plötzlich eine Idee.
    »Geh mit den Kindern hinaus auf die Straße«, flüsterte sie Ely eindringlich zu. »Kauf ihnen ein paar Süßigkeiten – irgendetwas. Bitte, Liebling.«
    Und als sie dann mit ihrer Mutter allein war, bat sie sie um Hilfe – sie war wie ein Tier, das in einem Schuppen gefangen war und in jede Ecke rannte auf der vergeblichen Suche nach einer Möglichkeit zur Flucht.
    »Mutter«, sagte sie atemlos. »Ich will morgen nicht nach Hause fahren.«
    Mutter hatte sich in die schattige Ecke der Veranda gesetzt und nahm ihre Strickarbeit aus dem Handarbeitskorb, wobei sie das Gesicht notgedrungen abgewendet hatte. Ein paar Sekunden später saß sie wieder aufrecht da, und mit einer Seelenruhe, die Marjorie beinahe wahnsinnig machte, ordnete sie erst noch einmal ihre Stricknadeln, bevor sie sprach.
    »Das überrascht mich nicht«, sagte sie gelassen. »Dies ist der schönste Urlaub, den wir je hatten, glaube ich. Doch jeder hat auch seine eigene Arbeit zu tun, weißt du, Liebes. Das Leben kann nicht ein einziger langer Urlaub sein.«
    Es war zum Verzweifeln, derart missverstanden zu werden.
    »So meine ich es nicht«, sagte Marjorie. »Der Urlaub ist mir egal. Ich meine, dass ich nicht zu Ted zurückkehren will, dass ich nicht mehr mit ihm zusammenleben will. Nie mehr.«
    Das Gesicht, das Mrs Clair jetzt von ihrer Strickarbeit hob, trug überzeugend den Ausdruck verständnisloser Überraschung, auf deren Darstellung sie sich vorbereitet hatte, seit George mit den Kindern das Haus verlassen hatte.
    »Aber Liebes!«, rief sie. »Was soll das denn heißen?«
    »Das, was ich sage, Mutter. Ich kann nicht zu Ted zurückkehren. Ich kann nicht. Oh, hilf mir bitte, Mutter.«
    Darauf war Mrs Clair vorbereitet. All die Tage und Abende, die sie in diesem Urlaub allein verbracht hatte, hatten ihr reichlich Zeit beschert, darüber nachzudenken, was sie wollte. Ted einfach nur Marjorie zu nehmen und ihm die Kinder zu überlassen wäre nicht annähernd genug.
    »Marjorie, Liebes«, sagte sie. »Ich muss mich doch sehr über dich wundern. Du willst deinen Ehemann verlassen? Warum denn nur? Ich wüsste nicht, wie ich dir dabei helfen könnte.«
    »Wegen Dot, Mutter. Und du kennst auch all die anderen Gründe. Und du kannst doch nicht von mir erwarten, dass ich zu ihm zurückkehre nach dem, was er Dot angetan hat.«
    »Wirklich, Liebes. Ich verstehe nicht, wovon du sprichst. Was hat die arme kleine Dot damit zu tun? Und was sind all die ›anderen Gründe‹?«
    Das traf Marjorie wie ein Schock; dann hatte sie ihre Mutter missverstanden an jenem Tag, als Derrick erzählte, was er gesehen hatte. Mutter hatte wohl doch keinen Verdacht geschöpft über Ted und Dot. Aber das war nicht sonderlich überraschend, wenn

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