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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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ich —«
    »Er müßte ersetzt werden.« Laura Lee nahm einen
Schluck Tee aus dem beschlagenen Glas. Eiswasser tropfte auf ihren Schoß. »Wo
hast du Servietten?«
    »In der obersten Schublade, dort. Laura Lee,
wenn ein leitender Angestellter der Firma in der Rechtsabteilung einspringen
würde, bis ein Ersatz gefunden werden könnte?«
    »Na gut, aber er müßte sich in der Arbeit
auskennen.« Sie ließ eine Serviette auf Wetzons Schoß fallen, plumpste aufs
Sofa und legte eine unter ihr nasses Glas.
    »Und wenn nun dieser Angestellte nicht bemerkte,
daß die zwei Konten dieselbe Nummer haben?«
    »Das könnte wohl passieren... unter solchen
Umständen.« Sie schien unschlüssig. »In einer wirklich kleinen Firma vielleicht.
Aber das alles ist illegal. Man kann damit nicht ewig ungestraft davonkommen.«
    »Mit nichts kann man ewig ungestraft
davonkommen.« Wetzon trank einen Schluck Tee.
    »Aber solange man damit durchkommt, kann man
eine Menge Geld verdienen.«
    Wetzon sprang auf und verschüttete dabei beinahe
den Tee. »Laura Lee, du bist phantastisch«, rief sie.
    »Hm, vielen Dank. Könntest du mir vielleicht
erklären, worum es bei dem Ganzen geht?«
    »Carlton Ash. Er wurde ermordet, weil er, als er
das Büro des verstorbenen Direktors der Rechtsabteilung benutzte, etwas
Illegales entdeckte, woran der Direktor gearbeitet hatte.«
    Laura Lee runzelte die Stirn und stützte das
Kinn auf die gebeugten Knie. »Dann mußt du nur noch herauskriegen, wer der
Makler ist, der diese Konten betreut, und du hast den Mörder.«

  Die Frage war : Welcher Makler hatte
diese Konten unter seinen Kunden? Und wenn mehr als ein Makler dahintersteckte?
Sie rief beim Midtown North an und gab die Information an Metzger weiter.
    Es würde ziemlich leicht sein, den Makler zu
finden. Von jedem Konto im Maklergeschäft war der Name des Finanzberaters, der
das Konto betreute, im Computersystem gespeichert, und wenn nicht der Name,
dann die Personalausweisnummer des Maklers. Alle Straßen führten nach...
    Wetzon faltete Notizpapier in Streifen und riß
die Streifen am Knick auseinander, dann schrieb sie Sandwiches zweimal, Kürbisbrot,
Kuchen, Plätzchen, Brötchen, und ließ je einen Streifen auf die dafür
bereitgestellte Servierplatte fallen.
    »So, das genügt für heute.« Laura Lee kam vom
Bad über den Flur und traf Wetzon dabei an, wie sie das Wohnzimmer
begutachtete.
    »Meinst du, es ist so richtig?« Wetzon fühlte sich
verunsichert und nervös. Ihr Herz flatterte und hämmerte, beruhigte sich,
begann erneut zu flattern und zu hämmern. »Ich hoffe, es wird kühl genug sein.«
Sie spürte Laura Lees besorgten Blick auf sich ruhen und wich ihm aus.
    »Ich lasse dich furchtbar ungern allein.«
    »Nein, nein, Laura Lee. Geh du nur. Ich habe
Momente blinder Panik, aber im Grunde bin ich hart wie Fels.« Sie lächelte.
»Ein leicht gesprungener Fels. Und du darfst den General nicht enttäuschen.«
    Laura Lee mußte lachen. »Kannst du dir das
vorstellen, ich altes Haus mit einem General? Wie Daddy sich darüber freuen
würde. Zu schade, daß er es nie erfahren wird.« Laura Lee machte es Spaß, ihre
Eltern mit Geschichten von jüdischen liberalen Nordstaatlern, mit denen sie
ausging, zu quälen. An der Tür stehend, umarmte sie Wetzon. »Wir Frauen müssen
Zusammenhalten.«
    »Ich weiß. Ich bin dir dafür dankbar, Laura Lee,
aber ich möchte jetzt lieber allein sein. Ehrlich. Ich begleite dich ein Stück.
Ich möchte nach der Post sehen und mich vielleicht mit einem mexikanischen
Essen zum Mitnehmen verwöhnen. Dann werde ich mich tüchtig einweichen und mit
einem Buch zu Bett gehen.« Irgendwo in der Wohnung mußte sie Scott Turows
neuestes haben.
    »Na gut, dann zieh dir was für die Straße über,
weil ich jetzt losgehen möchte. Der General fliegt zum Abendessen und zum
Juillard String Quartet herauf.«
    Ungeschickt streifte Wetzon einen Baumwollminirock
über das Trikot und band die Riemen der Keds zu. »Hört sich ernst an.«
    Laura Lee verdrehte die Augen. »Biii-ttte. Schon
bei dem Gedanken bekomme ich einen Ausschlag.«
    Während sie den Strohhut über die Stirn zog und
die Sonnenbrille aufsetzte, sagte Wetzon: »Der Grund ist, daß du eigentlich
nicht heiraten möchtest. Das kann ich verstehen.« Sie grinsten sich an.
    Laura Lee musterte sie. »Man kann nie wissen.
Was wirst du den Leuten erzählen?«
    »Daß ich gegen eine Tür gerannt bin. Oder die
Wahrheit. Ich möchte nicht, daß jemand glaubt, es sei Silvestri

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