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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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das
darunter leiden könnte. Habe ich recht?«
    »Du hast recht.«
    »Ich nehme an, Hoffritz übt Druck aus.«
    »Nein, Hoffritz nicht. Destry Bird.«
    »Wetzon, arme Kleine, Destry Bird ist ein
Spiegel.«
    »Wieso?«
    »Er reflektiert, sonst nichts.«
    »Sprechen wir nicht mehr davon. Laß sehen, was
du eingekauft hast.«
    Sie packten geräucherten Lachs, Brot, Kaffee und
Käse aus den Tüten.
    »Ich hoffe, du hast Brunnenkresse. Und Eier.«
    »Klar.«
    »Auch Gurken?«
    »Ja.«
    »Dann kann’s ja losgehen. Ich backe eine
Schokoladentorte mit Pekannüssen. Die Sandwiches bereiten wir morgen zu, kurz
bevor sie kommen.«
    »Hier ist das Mehl. Butter steht im Kühlschrank.
Du kannst die Küchenmaschine benutzen, und ich nehme das Handrührgerät.« Wetzon
holte eine Dose Kürbis aus dem Schrank. Sie hielt sich an das alte Rezept auf
der Dose, verfeinerte es aber mit Vanille, Mandeln und frischem Muskat. Sie
rührte alles zusammen, verteilte den Teig auf zwei gefettete Kastenformen und
schob sie in den vorgeheizten Backofen. Sie streifte sich das Mehl von den
Händen. »So macht mir das Backen Spaß. Eins, zwei, drei und in die Röhre.« Sie
stellte sich auf die Zehenspitzen und drehte am Zeitschalter.
    Nachdem sie jeden verfügbaren Meßbecher und jede
Schüssel verwendet und die unglasierten Kacheln auf Wetzons Küchenboden mit
Mehl eingestäubt hatte, goß Laure Lee den Schokoladenteig in eine eingefettete
Springform und schob sie in die zweite Backröhre. »Das ist wirklich schön, daß
du zwei Backröhren hast und keine davon eine Mikrowelle ist.«
    Wetzon stellte sich noch einmal auf die
Zehenspitzen, um den Zeitschalter zu erreichen. »Wie lang braucht deiner?«
    »Vierzig Minuten.«
    »Meine müssen eineinhalb Stunden drin sein, also
richten wir uns nach deinem, weil diese Uhr nicht funktioniert und ich noch
keine Gelegenheit hatte, jemand zum Reparieren herzubekommen.« Wetzon spülte
die Geräte und das Geschirr ab und räumte alles in die Spülmaschine.
    »Was ist das?« Laura Lee steckte die Nase in den
Kühlschrank.
    »Was?« Wetzon, die ihre Marmorarbeitsfläche
abgewischt hatte, trocknete sich jetzt die Hände ab und sah Laura Lee über die
Schulter. »Das ist ein Rest Pasta, Silvestri hat sie gestern abend zubereitet.«
    »Mmm. Riecht lecker.« Sie nahm eine Gabel aus
der Schublade und putzte den Rest weg. »Kochen kann er also auch. Diesen Mann
müssen wir uns warmhalten.« Sie sah Wetzon unter ihren mit Mascara getuschten
Wimpern heraus an.
    Wetzon merkte, daß sie rot wurde. »Ich möchte
dir etwas zeigen, Laura Lee.« Sie holte die Rolle mit dem aufgeklebten Papier
aus der Aktentasche und hielt sie Laura Lee hin, die ihr gefolgt war. »Wonach
sieht das für dich aus? Hast du Lust auf Eistee? Ich habe eine fertige Flasche
zum Kühlhalten im Kühlschrank.«
    »Ja. Mit viel Zitrone bitte.« Laura Lee
betrachtete aufmerksam das Blatt Papier.
    Während sie den starken Tee über Eiswürfel und
Zitronenscheiben goß, konnte Wetzon sie im Wohnzimmer laut die Namen vorlesen
hören.
    »Du weißt, was das ist?« rief Laura Lee.
    »Nein, deshalb zeige ich es dir.« Wetzon kam mit
zwei Gläsern ins Wohnzimmer.
    Laura Lee schlug mit dem Blatt nach ihr. »Na,
mir sieht es sehr nach einer Liste von Maklerkunden mit Kontonummern aus.« Sie
streifte die Espadrilles ab und zog die Beine aufs Sofa hoch.
    »Diese Zahlen sind Kontonummern?«
    »So sehen sie auf einer Kopie aus. Aber sieh mal
hier.« Laura Lee zeigte etwas auf dem Blatt Papier.
    »Moment.« Wetzon stellte die Gläser auf die
Glasplatte des Couchtisches und setzte sich neben Laura Lee. »Okay. Was
gibt’s?« Sie starrte auf Laura Lees langen rosenroten Fingernagel.
    »Fällt dir nichts Eigenartiges auf?«
    »Mmm.« Sie überflog die Namen. »Nein. Was siehst
du?«
    »Wetzon, zwei von diesen Namen haben dieselbe
Kontonummer. Siehst du... hier.«
    Wetzon sah sofort, daß Laura Lee recht hatte.
Adam Park und Jonathan Young hatten dieselbe Kontonummer.
    »Dazu kommt noch, daß sie beide Postfächer an
der Knickerbocker Station haben.«
    »Das habe ich gesehen, aber was heißt das?
Manche Leute haben nun mal Postfächer.«
    »Liebe Wetzon, zwei Leute können nicht dieselbe
Kontonummer haben. Es geht einfach nicht. Die Rechtsabteilung würde das sofort
aufgreifen.«
    Die Rechtsabteilung, dachte Wetzon, indem sie sich zu erinnern
versuchte. »Die Rechtsabteilung. Wenn nun deren Direktor in einer kleinen Firma
einen Unfall hätte — sterben würde oder was weiß

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