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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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nicht klappte.
Wetzon fröstelte. Totenkopflächeln.
    »Tut mir leid«, sagte Smith. Sie sah Weiss an
und schüttelte den Kopf.
    »Gesichter rechts«, sagte die Stimme. »Sie
können aufhören zu lächeln.«
    »Was meinst du, Les?« half Silvestri nach, indem
er ihr Redeerlaubnis erteilte.
    Sie drehte sich auf dem Stuhl um. Er lehnte an
der Rückwand, die Hände in den Hosentaschen. Sie blickte durchs Fenster auf die
sechs Männer. Waren sie ernst zu nehmen? War dies eine abgekaterte Sache?
    »Nun, Ms. Wetzon?« sagte Konstantin ungeduldig.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Wetzon. »Keiner
von diesen Männern ist David Kim.«

  »Du könntest mir ruhig erklären, worum
es hier überhaupt geht«, beschwerte sich Smith, als sie sich bei Manganaro’s an den Kunden vorbei zu dem kleinen Restaurant im hinteren Teil des
italienischen Lebensmittelgeschäfts durchschlängelten. Weder Schnee noch Hitze,
noch sonst etwas hielt New Yorker davon ab, essen zu gehen. Das Lokal war
überfüllt, nur an einem oder zwei Tischen war noch Platz. Sie wurden sofort zu
Plätzen unmittelbar neben einem übergewichtigen Mann im Straßenanzug geführt,
der in Ad Age las. Eine Serviette in den Kragen gestopft, aß er aus
einem großen Suppenteller nach Knoblauch duftende Spaghetti mit roter
Muschelsoße.
    »Bestellen wir erst. Möchtest du Pasta mit
Ricotta mit mir teilen?«
    »Ja, gern.« Smith holte einen Spiegel aus der
Handtasche und zog die Lippen nach.
    »Pasta mit Ricotta«, bestellte Wetzon bei einer
matronenhaften Frau in schwarzem Kleid. »Wir nehmen eine zusammen.«
    »Zu trinken?«
    »Eine Flasche Pellegrino, einverstanden, Smith?«
    »Ja doch, sicher.« Smith’ Stimme war hart
geworden.
    »David Kim ist ihnen entwischt.«
    »Nicht gerade die feine Art«, bemerkte Smith
sarkastisch.
    Wetzon überging es. »Nummer sechs in der Reihe
haben sie festgenommen, weil er ihnen sagte, er sei David Kim, und ich nehme
an, sie denken wie du, daß alle Asiaten gleich aussehen.«
    »Verschone mich, Mutter Teresa.« Smith sah ihren
Nachbarn angeekelt an. Er verschlang die Spaghetti mit lauten schlürfenden Geräuschen,
und seine Serviette war blutig vor roter Soße.
    »Übrigens heißt er wirklich David Kim. Es war
der falsche, das ist alles.«
    »Wie ist das möglich?«
    »Weil Kim in Korea so verbreitet ist wie Smith
bei uns.«
    »Nur weiter, Wetzon, ich gönne dir deine kleinen
Späße. Das trifft mich nicht.«
    Die Frau brachte die Flasche Pellegrino, öffnete
sie und goß das leicht perlende Wasser in ihre Gläser.
    »Das ganze Fiasko verschaffte dem echten David
Kim Zeit, sich abzusetzen.«
    »Du fängst schon an, wie die zu reden.«
    »Die?«
    »Die Bullen. Jargon.«
    »Egal. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er auf
dem Weg zurück nach Korea, wo er mit seinen unrechtmäßig erworbenen Gewinnen
wie ein König leben wird.«
    Sie erzählte Smith nicht, daß Silvestri sie
gewarnt hatte. »Geh nicht allein irgendwohin. Packe keine eigenartigen Pakete
aus. Halte dich unter Menschen auf, bis wir ihn haben.«
    »Nachdem er drei Menschen getötet und uns zu
töten versucht hat. Ich möchte das Geld zurückbekommen, das uns die Fenster gekostet
haben, und wie teuer der Garten wird, kann ich mir nicht einmal vorstellen.«
    »Zum Teufel damit. Das ist nur Geld, und davon
verdienen wir genug. Wir leben. Das ist das einzige, was zählt.«
    »Oh, bitte«, sagte Smith pikiert.
    »Und ich glaube, er hat sogar vier Leute
getötet. Der Direktor der Rechtsabteilung war der erste. Er stieß ihn vor einen
U-Bahn-Zug und kam ungestraft davon. Als Dr. Ash ihn dann erpreßte, glaubte er,
er könne sich Ash leicht vom Hals schaffen, weil er allergisch gegen Sulfite war.
Der Lebensmittelmarkt von Davids Familie hatte noch Dosen mit Sulfitpulver im
Keller.«
    »Ach?«
    »Silvestri sagt, es sei ein so feines Pulver,
daß man es nicht merkt, wenn man keine Allergie dagegen hat. David würzte damit
den Bourbon, den Ash trank, aber er konnte nicht damit rechnen, daß Goldie
ebenfalls allergisch gegen Sulfite war, ebenfalls Bourbon trank und aus
Versehen zu Ashs Glas greifen würde.«
    Die Pasta wurde bereits in zwei Portionen
geteilt gebracht. Der Ricotta war über den heißen Nudeln zu einer dicken Creme
geschmolzen. Die Kellnerin mahlte frischen Pfeffer über beide Teller und
stellte ein Töpfchen mit geriebenem Käse hin.
    Smith streute Käse über die Pasta. »Himmlisch.«
Sie steckte eine Gabel mit Fettuccine in den Mund.
    »Was meinst du übrigens, wo

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