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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Hoffritz und Bird
wieder auftauchen werden? Die werden sich nicht aus dem Geschäft
verabschieden.« Wetzon brach ein Stück Brot ab und tunkte es in die Soße. »Hm,
war das eine gute Idee.«
    »Ihre Anteile müssen ausgezahlt werden. Es wird
ihnen nicht weh tun.«
    »Nicht in ihren Brieftaschen, aber an ihrem
Selbstbewußtsein.«
    Smith lachte. »Dieser David Kim. So eine
unwichtige Person entpuppt sich als Mörder...«
    »Ich glaube nicht, daß sie ihn schnappen.«
Wetzon aß den letzten Bissen Pasta und goß Pellegrino in ihr Glas nach.
    »Du meinst, er wird entkommen? Mit dem ganzen
Geld?«
    »Nein, ich will sagen, ich glaube nicht, daß er
es riskiert, lebend gefaßt zu werden. Ich glaube, die Asiaten haben einen
ausgeprägten Sinn für Familie und Ruf. Ich weiß nicht. Ich kann mich immer noch
nicht mit der Tatsache abfinden, daß dieser nette, intelligente, eifrige Junge
Menschen ermordet haben soll.«
    »Wie dem auch sei.« Smith tat das Thema
unbekümmert mit einer Handbewegung ab. »Gehen wir wieder ins Büro. Twoey will
mich anrufen, wenn die Sache unter Dach und Fach ist.«
    »Ich dachte, das wäre sie bereits.«
    »Im Prinzip ja, aber du kennst doch
Rechtsanwälte. Sie müssen alles bis ins kleinste Detail ausarbeiten, damit ihr
Honorar gerechtfertigt erscheint. Zahl bitte die Rechnung, Wetzon. Ich habe
kein Kleingeld dabei.« Sie ging an der Kassiererin vorbei und betrachtete in
der Feinkostabteilung die verschiedenen Schinkensorten.
    Einmal wenigstens würde Wetzon gern erleben, daß
Smith eine Rechnung beglich, aber jetzt war es zu heiß, um deswegen zu
streiten.
    Als sie auf die Nineth Avenue hinauskamen, war
es halb zwei, und die Sonne brannte wie ein heißer Feuerball, der Himmel war
strahlend wolkenlos. Smith trat auf die Straße, schnalzte mit den Fingern, und
ein Taxi fuhr an den Bordstein. Der Fahrer kurbelte das Fenster herunter. »Nur
Upper West Side«, erklärte er. »Ich habe Dienstschluß.«
    »Paßt uns.« Smith kroch auf den schmalen
Rücksitz und winkte Wetzon, ihr zu folgen.
    »Smith! Das geht nicht!«
    »Willst du wohl reinkommen?« Als Wetzon einstieg
und die Tür schloß, sagte Smith: »49. zwischen First und Second.«
    Das Taxi, das gerade angefahren war, als Smith
zu sprechen anfing, kam mit kreischenden Bremsen zum Stehen. »Ich habe Ihnen
gesagt, nur Upper West Side. Steigen Sie aus, Sie.«
    Smith rührte sich nicht. Sie war nicht einmal
eingeschüchtert. Wetzon hatte die Hand am Türgriff. »Faß diese Tür nicht an,
Wetzon. Schreib Namen und Nummer dieses Mannes auf. Wir melden ihn.«
    »Gottverdammte Scheiße. Das wird Ihnen noch leid
tun, Weibsstück.« Er fuhr los und raste wie der Henker zu ihrem Büro. Smith
legte sechs einzelne Dollar in das Fach, und sie stiegen aus in die stickige
Hitze.
    »Ich dachte, du hast kein Kleingeld«, murrte
Wetzon, ohne sich anzustrengen, die Verärgerung zu überspielen.
    »Ich fand welches in meiner Tasche. Und was
diesen Taxifahrer betrifft, sie müssen uns von Rechts wegen fahren, wohin wir
wollen. Wir sollten ihn wegen seiner Ausdrucksweise melden. Hast du seinen
Namen aufgeschrieben?«
    »Nein, habe ich nicht. Eines Tages wird dir
einer wegen deines Benehmens eine runterhauen.«
    »Hör um Himmels willen auf.«
    Sie stellten fest, daß der Index über fünfzig
Punkte gefallen war, als sie wieder an ihren Schreibtischen saßen, und so ging
es für den Rest der Woche weiter — runter, runter, runter. Montag minus
einundfünfzig, Dienstag plus zwanzig, Mittwoch minus zweiundvierzig, Donnerstag
noch einmal minus dreißig. Die Gurus sagten wieder einmal das Schlimmste voraus
und rieten allen zu verkaufen.
    Wetzon hatte Silvestri kaum gesehen, der unter
enormen Druck stand, David Kim zu verhaften und die Untersuchung der
Wall-Street-Morde abzuschließen. Die ganze Stadt war alarmiert. Die
Schlagzeilen von Post und News schrien nach Blut.
    Und die starke Hitze ließ nicht nach. Die Nerven
lagen bloß. Ein Wetteransager bei einem der lokalen Fernsehsender wurde von
einer aufgebrachten Menge angegriffen, verprügelt und fast nackt vor der TKTS,
der Theaterkasse an der 47. und Broadway, liegengelassen, obwohl er einen
Wetterumschlag versprochen hatte.
    Als Wetzon am Freitag im Büro eintraf, hatte sie
das Gefühl, einen vollen Tag gearbeitet zu haben, und dabei war es gerade erst
halb zehn. Sie benutzte keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr. In den
Untergrund hinunterzusteigen war so ähnlich, wie freiwillig in ein Flammenmeer
zu gehen; die

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