Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
Vom Netzwerk:
aufgehört hatte, um eine eigene Firma zu gründen.
    »Ach, tatsächlich?« Smith reckte den Kopf, und
die mürrischen Falten auf der Stirn verzogen sich im selben Augenblick, als Mo
wieder erschien, ohne sich zu entschuldigen.
    »Wenn Sie bitte mitkommen möchten.« Mo ging
ihnen aus dem Zimmer und über einen breiten Flur voraus.
    Smith verpaßte Wetzon einen übertriebenen Stoß
in die Rippen, während sie hinter ihr hergingen. Sie deutete mit dem Kinn auf
Mos Hinterteil. Mo trug enge Baumwolleggins und ein weites Hemd, das kaum ihren
attraktiven runden Hintern bedeckte. Ein Pistolengurt saß auf ihrer Hüfte und
ragte unter dem Hemd heraus. Das kastanienbraune Haar fiel ihr über die
Schultern. Sie hatte etwas Überreifes und Schwüles an sich. »Silvestri steht
bestimmt darauf«, flüsterte Smith in Bühnenlautstärke.
    Mo straffte die Schultern. »Halt den Mund,
Smith«, zischte Wetzon, aber es war natürlich zu spät. Ein Toter hätte Smith’
lautes Flüstern hören können.
    »Leslie.« Metzger, die Pistole an der Hüfte,
wartete am Ende des Flurs auf sie. Er brachte sie in einen Raum mit zwei Reihen
von Klappstühlen vor einem großen dunklen Panoramafenster. Ein riesiger
staubiger Ventilator wälzte heiße Luft um. Metzger musterte ihr Gesicht. »Wie
geht es dir? Du hast uns einen schönen Schrecken eingejagt.«
    »Es geht wieder, danke, Artie.«
    »Ich bin Xenia Smith«, stellte sich Smith vor,
indem sie Rachel Konstantin, deren Garderobe aus zu kurzen Röcken zu bestehen
schien, die Hand reichte. Eine passende rote Jacke hing über der Lehne eines
Klappstuhls. Auf dem letzten Platz in der ersten Reihe saß ein Mann, Anfang
Dreißig, in einem zerknitterten braunen Anzug; eine schäbige Lederaktentasche
stand offen neben seinen Füßen. Er setzte die metallgefaßte Brille ab und
wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn, dann putzte er
die Gläser und setzte die Brille wieder auf. Die Ende eines spärlichen Schnauzbartes
trafen sich mit den Enden eines ebenso spärlichen Kinnbartes.
    »Richard Fuchs, Rechtsbeistand«, stellte er sich
vor. Wetzon schüttelte seine feuchte Hand; Smith übersah ihn.
    »Fangen wir an«, sagte Weiss. Er zündete eine
Zigarette an.
    »Können wir nicht darauf verzichten?« Konstantin
runzelte die Stirn. »Hier ist ohnehin keine Luft zum Atmen.« Weiss sah sie kurz
an, dann ließ er die Zigarette fallen und trat sie mit der Sohle seines
Ballyslip-pers aus.
    Als Silvestri erschien, bemerkte Wetzon sofort,
daß es Probleme gab. Sein Gesicht war dunkel, fast mürrisch. »Sind wir soweit?«
fragte er abrupt, indem er ihrem Blick auswich.
    »Möchten die Damen bitte hier Platz nehmen?«
Weiss deutete auf die erste Reihe.
    Smith strahlte ihn an. Wetzon sah ihr an, daß
sie zusammenrechnete, was er für den teuren Anzug und die Schuhe bezahlt haben
mußte. »Selbstverständlich, sagen Sie mir nur, was Sie von mir wünschen.« Es
kam wie eine sexy Aufforderung heraus, während Smith ihm zuzwinkerte.
    »Du lieber Gott.« Wetzon verdrehte die Augen.
    »Wir führen eine Gruppe von Personen vor. Sie
können uns weder sehen noch hören. Wir möchten von Ihnen nichts weiter, als daß
Sie versuchen, die Person auszuwählen, die Sie bei Goldie Barnes’ Bankett
gesehen haben, falls er einer dieser Männer ist.« Weiss ließ den Blick nicht
von Smith.
    »Lassen Sie sich Zeit, Ms. Smith«, sagte
Konstantin. »Wir möchten eine gültige Identifizierung.«
    Silvestri nahm einen Hörer an der Wand ab.
»Anfängen«, sagte er.
    Hinter dem Panoramafenster ging ein Licht an.
Eine Stimme sagte: »Vortreten und in einer Reihe aufstellen, Gesicht nach
vorn.«
    Eine Reihe von sechs Asiaten kam heraus und sah
sie an. Drei waren groß, zwei mittelgroß, und einer war sehr klein. Wetzon
betrachtete sie einen nach dem anderen. Der große Mann am Ende der Reihe war
nervös; er hatte das Kinn auf der Brust.
    »Köpfe hoch«, befahl die Stimme.
    Der Mann am Ende hob den Kopf. Sollte das ein
Witz sein? dachte Wetzon.
    »Sie sehen für mich alle ziemlich ähnlich aus«,
meinte Smith.
    »Nach rechts drehen«, befahl die Stimme.
    »Ich...« Wetzon spürte einen festen Händedruck
auf ihrer Schulter. Es war Silvestri. Er schüttelte den Kopf. Was zum Teufel
ging hier vor?
    »Nach links drehen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Smith. »Der Mann, den
ich sah, hatte ein sexy Lächeln und schöne Zähne.« Sie sah Weiss an und
strahlte.
    »Gesicht nach vorn. Lächeln.«
    Es war wie eine Steilprobe, die

Weitere Kostenlose Bücher