Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
Vom Netzwerk:
stand, halb im
Schatten und war plötzlich wütend und verstimmt. Irgendwie hatte Smith die
Laune mit ihr getauscht.
    »Smith, ich meine, wir sollten über den
Schlamassel reden, in den du uns gebracht hast.«
    »Was für einen Schlamassel? Wetzon, bitte. Nach
so langer Zeit hast du von diesem Geschäft immer noch weniger Ahnung als ich.
Indem wir den Mord untersuchen...«
    »Wir sind nicht ermächtigt, eine
Morduntersuchung durchzuführen, Smith.« Sie setzte sich auf dem Stuhl um, weil
sie zu schwitzen begann. Es war heiß geworden, gerade an der Grenze, wo es
ungemütlich wurde.
    »Betrachte es einmal so. Was immer wir
herausbekommen, können wir deiner geschätzten Polizei übergeben. Aber wichtiger
ist, daß wir einen Fuß bei Luwisher Brothers hineinbekommen. Wir werden
aufdecken, wo die Leichen begraben sind, und soviel Schmutz zutage fördern...«
Sie leckte sich vielsagend die Lippen. »Es wird uns für immer fest mit der
Firma verbinden.«
    »Smith! Verdammt, das ist Erpressung.«
    »Wetzon, hör endlich auf, so naiv zu sein. Das
ist Geschäft.« Sie biß kräftig in ihren Sandwich. »Mmm. Köstlich«, murmelte sie
und ließ Wetzon im Zweifel, ob sie über die Situation oder den Sandwich redete.
»Komm schon, du alte Schwarzseherin, das wird lustig, um nicht zu sagen,
lukrativ.«
    »Aber wir mischen uns in eine Morduntersuchung
ein.«
    »Wie denn? Sag mir bloß, wie. Indem wir ein paar
Fragen stellen, ein wenig herumstöbern? Wie?«
    »Ach, ich weiß nicht.« Wetzon packte ihren
Sandwich, und Geflügelsalat tropfte aus einer aufgerissenen Stelle in der
Pitatasche.
    »Wir machen es also. Okay?«
    »Ich komme gegen dich nicht an. Ich möchte nicht
streiten.« Sie knabberte um den Rand des Sandwichs, als äße sie ein
schmelzendes Eis am Stiel. »Aber du mußt mir versprechen, daß wir aussteigen,
wenn wir die Polizei stören.« Silvestri würde wütend auf sie sein — und dies
war gar nicht ihre Schuld. Sie hatte versucht, sich herauszuhalten.
    Smith strahlte. »Na, das kann ich leicht
versprechen. Schatz, ich würde niemals wollen, daß wir...«
    »Ach, sei still, Smith.« Wetzon aß den Rest
ihres Sandwichs im Gefühl, wieder einmal von Smith manipuliert worden zu sein.
Auf der anderen Seite mußte sie sich eingestehen, daß sie die Situation, in der
sie sich befanden, faszinierend fand.
    Smith zog den Reflektor herunter und sah
verletzt aus. »Du brauchst nicht so ungnädig zu sein. Ich kenne dich. Wenn das
deine Idee gewesen wäre, würdest du damit angeben. Außerdem sah es nicht nach
einem Mord aus. Es war offenbar ein Schlaganfall.«
    »Wenn ich recht verstehe, bist du Experte in
Gerichtsmedizin?«
    »Hm. Du weißt, daß ich ein gutes Gespür habe.
Außerdem sagen die Karten...«
    »Die Karten sagen, wir sollen einen Mord
untersuchen?«
    »Na ja, nein, nicht genau.« Sie lächelte Wetzon
an. »Sei ehrlich, Zuckerstück, du ärgerst dich ein ganz kleines bißchen, daß
ich mit dabei bin und du es nicht für dich allein hast.«
    »Das ist nicht wahr, und das weißt du.« Wetzon
merkte, daß sie stotterte. Hatte Smith recht? Nein, das konnte nicht sein.
    »Wetzon.« B. B. war an der Tür. »Howie Minton
für dich.«
    »Howie Minton?« stöhnte Smith. »Nicht schon
wieder. Wie viele Jahre geht das schon?«
    »Er hat letzte Woche angerufen.« Wetzon lachte.
Sie stand auf und wischte die Krümel von ihrem Rock. »Sag ihm, daß ich gleich
da bin, B.B.« Zu Smith sagte sie: »Er möchte es wieder probieren. Ich glaube,
ich arbeite jetzt fünf Jahre mit ihm, stimmt’s?«
    »Mindestens.« Smith reckte ihr Kinn wieder zum
Reflektor.
    »Diesmal ist es soweit, sagt er.«
    »Hm.«
    »Diesmal könnte es ernst sein. L. L. Rosenkind
macht keine Eigenhändlergeschäfte mehr. Ich bat Howie, es zu überdenken und
mich nur anzurufen, wenn er es wirklich ernst meint.«
    »Wie finde ich das?«
    »Er macht in den laufenden zwölf Monaten brutto
über eine Million.«
    Smith ließ den Reflektor mit einem Bums fallen.
»Mann!«
    »Smith.« B. B. erschien wieder an der Tür.
»Jake.«
    »Ah, gut.« Smith ging hinter Wetzon ins Büro.
»Räumst du draußen auf, B. B.? Sei so gut.«
    Sie trennten sich, gingen zu den Schreibtischen
und griffen zu den Telefonen.
    »Jake, Liebling«, hauchte Smith.
    »Tag, Howie«, sagte Wetzon.
    B. B. kam mit einer verzweifelten Miene ins
Büro. »Wetzon«, flüsterte er. »Ich habe vergessen, es Ihnen zu sagen. Ein Brief
für Sie ist durch Boten gekommen. Er liegt auf Ihrem Tisch.«
    »Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher