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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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würden
jemanden hochschicken, um sie hinauszulassen — , bekam das Freizeichen,
versuchte es noch einmal, bekam wieder das Freizeichen. Sie probierte es mit
ihrer Nummer zu Hause, und es passierte das gleiche. Sie drückte die 9. Nichts.
Sie knallte den Hörer auf. »Verdammt, verdammt!« Sie ging wieder zur Tür und
schlug mit beiden Händen dagegen, dann stakste sie zurück zum Tisch. Sie war
trotz der Klimaanlage in Schweiß gebadet.
    Nur Dr. Ash und Smith wußten, wo sie war, und
Smith war über das Wochenende in Connecticut. Smith würde versuchen, sie
anzurufen, sich aber vermutlich keine Gedanken machen, wenn sie sie bis morgen
nicht erreichte. Silvestri würde verrückt spielen, wenn sie nicht nach Hause
käme. Hmmmmm. Das war ein Gedanke. Er schien nie eifersüchtig — oder ließ es
sich wenigstens nicht anmerken, falls er es war.
    Sie erdachte dramatische Szenarios, wie sie am
Montag morgen die Tür aufschließen und eine Verrückte finden würden, als ihr
einfiel, daß bestimmt an diesem Morgen Makler kommen würden, um zu arbeiten.
Sie würde vernünftig sein, die Times weiterlesen und abwarten.
Irgendwann mußte jemand auftauchen. Schließlich war es immer noch sehr früh.
    Aber Chris war dagewesen. Was hatte er hier so
früh gemacht? Und warum hatte er es so eilig gehabt?
    Und wo war Dr. Ash?
    Sie betrachtete den verschütteten Kaffee, der
eine schmierige schwarze Lache auf dem Tisch bildete. Also gut. Falls sie
längere Zeit hier warten müßte, wollte sie nicht in solcher Unordnung sitzen.
Sie zog ein Kleenex aus der Handtasche, ließ es auf die Pfütze fallen und
beobachtete, wie die Flüssigkeit das Papiertaschentuch braun färbte. Vorsichtig
schob sie den Styroporbecher von sich weg zur Mitte des Tisches hin. Der Becher
faßte sich warm an. Chris, dachte sie. Sie zog den Becher zu sich hin.
Es war außer Kaffe noch etwas anderes im Becher, aber er war zu voll, um sehen
zu können, was es war.
    Gegenüber standen noch ein Becher und ein
Plastikteller voller Krümel. Sie stand auf und ging um den Tisch herum, nahm
den fast leeren Becher und goß den Inhalt des ersten Bechers vorsichtig in den
anderen. Auf dem Grund des ersten Bechers lag ein Inhaliergerät ähnlich dem,
das sie bei Carlton Ash gesehen hatte. Um Gottes willen, dachte sie und
ließ den Becher fallen. Er fiel auf die Seite und rollte von ihr weg.
    Unerklärlicherweise voller Angst stand sie auf
und probierte es noch einmal an der Tür, rüttelte am Knauf und schlug mit der
wunden Faust dagegen. Der Knauf drehte sich in ihrer Hand, und die Tür begann
sich zu öffnen. Sie trat beiseite, erstaunt, als die Tür aufging und Dougie
Culver in Jeans und blau-weiß gestreiftem Hemd mit noch einem Styroporbecher in
der Hand dastand. Der Schrecken stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Du lieber Himmel, Wetzon. Sie haben mich zu
Tode erschreckt. Was machen Sie denn hier zu dieser unchristlichen Zeit?«
    Sie sah auf die Uhr. Bloß zwanzig Minuten waren
in dem verschlossenen — war es das wirklich? — Konferenzzimmer vergangen. Sie
kam sich ein bißchen albern vor. Sie sah Dougie an, der wartete. »Ich sollte
hier jemanden um halb acht treffen, aber er ist nicht da. Ich dachte, er könnte
das Konferenzzimmer gemeint haben, aber als ich drinnen war, schlug jemand die
Tür zu und schloß mich ein.«
    Dougie hörte mit amüsierter Miene zu.
»Dramatisieren wir da nicht ein bißchen, Wetzon?« Er fummelte an dem
Schnappverschluß herum. »Es könnte wohl eingerastet sein«, sagte er
unschlüssig. »Oder vielleicht haben Sie aus Versehen den Knopf gedrückt und
sich selbst eingeschlossen.«
    »Ich bin keine hysterische Frau, Dougie Culver,
verzichten Sie also auf diesen gönnerhaften Ton.«
    Er gluckste. »Das mag ich so an Ihnen. Sie nehmen
kein Blatt vor den Mund.« Er tätschelte ihren Arm. »Nun machen Sie schon, seien
Sie so nett und teilen mein Frühstück mit mir.«
    Er tätschelte seinen Bauch, der über den Bund
seiner Jeans hing. »Und dann können Sie mir erzählen, wen Sie alles treffen wollten.«
Ohne ihre Antwort abzuwarten, ging er über den Korridor weg und auf sein Büro
zu.
    »Dougie...« Ach, verdammt. Ihr Magen knurrte.
Allein der Gedanke, zwei Tage ohne Nahrung eingesperrt zu sein, hatte sie
hungrig gemacht. Was für ein Kind du bist, Wetzon, dachte sie. Sie
folgte Dougie Culver.
    »Haben Sie mein Büro schon gesehen, Wetzon?« Er
ging durch die offene Tür und winkte sie herein. Der Blickfang im Büro war
nicht der

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