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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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worum es in der Studie von dem fetten
Arsch ging.«
    Wetzon Puls beschleunigte sich. »Wirklich?«
    »Es war eine Machbarkeitsstudie über die Abschaffung
von Provisionen und Einführung fester Gehälter für Börsenmakler.«
    »Was?«
    »Doch, wirklich.«
    »Das ist unmöglich.«
    »Machen Sie sich nichts vor, Wetzon. Es kommt
bestimmt.«

  Während sie auf die Rechnung wartete, nahm
Wetzon ihr Ringbuch vor und blätterte es bis zu den leeren Seiten durch. Falls
ihre Kunden die Börsenmakler auf feste Gehälter setzen sollten, wo blieben dann
die Headhunter?
    Sie schrieb Personalvermittlung und
darunter ein Prozent je tausend Dollar, denn so wurden Stellen mit
festem Gehalt wie Sekretärinnen oder Buchhalter bezahlt. Smith würde jedenfalls
eine Anfall bekommen. Sie hatte immer gesagt, diese Art von Arbeit sei unter
ihrer Würde. Außerdem brauchte man eine staatliche Lizenz, um
Stellenvermittlungen auf der unteren Ebene zu betreiben. Auf der anderen Seite
konnte praktisch jeder ein Büro aufmachen und sich zum Stellenvermittler für
Führungskräfte erklären. Der Unterschied lag darin, daß Vermittlungsfirmen für
Führungskräfte nicht reglementiert wurden und ihr Gedeihen oder Scheitern von
gutem Ruf, guter Arbeit und guter Geschäftsentwicklung abhing.
    Der Lärmpegel im Raum hatte seinen Höhepunkt
erreicht, wozu die Frauen am Nebentisch beitrugen. Wetzon war zu dem Schluß
gekommen, daß es Freundinnen vom College waren, denn sie erzählten sich
Geschichten, die mit schallendem Gelächter und »wißt ihr noch, wie Dekan
Kuschinsky...« durchsetzt waren.
    Wetzon blickte durchs Fester auf die Central
Park South.
    Unter Personalvermittlung schrieb sie Dinosaurier. Der Headhunter würde verschwinden. Wenn die Provision wegfallen sollte, würden
sich manche Kritiker der Branche freuen, weil die Zahlung nach
Bruttoprovisionen kein Anreiz mehr wäre. Zufrieden wären auch manche Makler am
unteren Ende der Skala, die die Sicherheit eines regelmäßigen Gehalts
brauchten, aber welcher große Produzent würde mit einem festen Einkommen arbeiten
wollen? Selbst wenn Prämien winkten, falls er bestimmte festgelegte Höhen
erreichte, würde der Makler nie soviel verdienen, wie mit Provisionen möglich
war. Sie schrieb Tötet Anreiz!
    Sie zahlte die Rechnung mit ihrer Kreditkarte
und schrieb Geringere Motivation zum Stellenwechsel. Wenigstens würde
das bei den großen Häusern der Fall sein. Warum für die gleiche Sache von einer
Firma zur anderen wechseln? Es wäre sogar denkbar, daß die Häuser in heimlichem
Einverständnis handelten und Grundgehälter und Provisionen festlegten. Nach
Jahren schärfster Konkurrenz feste Preise. Natürlich nach der Devise »Wir
sitzen alle im selben Boot«. Der Börsenmakler würde auf fürstliche Weise
reingelegt.
    Sie schüttelte entsetzt den Kopf und schrieb Kleine
und regionale Firmen. Für sie wäre es absurd, mitzuspielen und Maklern
Gehalt zu zahlen, wenn die großen Häuser das taten. Sie konnten nicht
konkurrieren. Sehr unternehmerische Makler großer Firmen würden dann vielleicht
die kleineren Häuser als echte Alternativen betrachten. Manche würden sich
sogar selbstständig machen und über Bear oder Pershing oder eines der anderen
Häuser verrechnen, die solche Dienstleistungen gegen Gebühr für kleine Firmen
übernahmen. Und diese Gebühr war so niedrig, daß der Makler viel mehr für sich
behalten konnte, als wenn er für eine börsenfähige Firma arbeitete. Ein großer
Produzent einer wichtigen Firma wurde ungefähr im Verhältnis sechzig zu vierzig
bezahlt, sechzig für die Firma, vierzig für den Produzenten. In einer viel
kleineren Firma, die nicht die hohen laufenden Geschäftskosten für Marketing,
Forschung, Information und andere personalintensive Bereiche hatte, konnte das
Verhältnis fünfzig zu fünfzig oder noch höher zugunsten des Maklers sein.
    Die Firmen würden der Öffentlichkeit erklären:
Seht, wir schützen euch vor den wenigen Banditen, die durch unsere strenge
Prüfung schlüpfen, indem wir die Möglichkeit der Preistreiberei ausschalten —
das Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren durch den Makler zu dem Zweck, seine
Bruttoprovisionen zu steigern.
    Sie schrieb Auftragsempfänger. Der
Börsenmakler würde auf die unkreative Position eines Auftragsempfängers
beschränkt. Er würde die Firmenprodukte verkaufen, anstatt sich nach dem besten
Produkt in der Wall Street umzusehen. Die Kunden würden der Firma treu bleiben,
nicht dem Makler.
    Die

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