Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
Vom Netzwerk:
kommt darauf an, aus welcher Perspektive Sie es betrachten. Aus der Sicht der Polizei sieht es gut aus. Aus Ihrer Sicht weniger.«
    Aus Helms Gesicht wich die Farbe. »Was wollen Sie damit sagen?«
    Snow gab ihm eine Kurzfassung von Harris’ Bericht. Dann bat er Helm, seine Version der Ereignisse von letzter Nacht zu erzählen. Es deckte sich mit dem, was Harris ihm berichtet hatte.
    »Sie haben nicht zufällig jemanden auf dem Gelände des Stellplatzes gesehen, als Sie dort waren?«
    »Nein, keinen Menschen.«
    »Haben irgendwelche Fahrzeuge in der Nähe geparkt, was darauf hindeuten könnte, dass sich jemand in einem der anderen Wohnmobile aufgehalten hat?«
    »Ich hab keine gesehen.«
    »Haben Sie irgendjemandem erzählt, dass Sie vorhatten, dieses Wohnmobil in bar zu bezahlen? Vielleicht einem Arbeitskollegen?«
    »Nein.«
    »Warum haben Sie in bar bezahlt?«, fragte Snow.
    »Ich zahl immer in bar«, erwiderte Helm. »Für alles.«
    »Aber achttausend Dollar sind ein bisschen viel.«
    »Wenn ich Craps spiele, habe ich manchmal sogar noch mehr dabei. Auf dem Strip werden Sie wahrscheinlich Leute finden, die Fünfzigtausend oder mehr in der Tasche haben.«
    »Was ist mit Drogen oder Schusswaffen? Haben die bei dem Geschäft eine Rolle gespielt?«
    »Es ging nur um den Wohnwagen«, sagte er. »Ich nehme keinerlei Drogen und besitze nicht einmal eine Waffe, zumindest nicht zurzeit.«
    »Was war damals, als Sie dreiundzwanzig Jahre alt waren?«
    Helm sah nach unten auf sein Bier. »Ach, Sie wissen darüber Bescheid.«
    »Natürlich. Ich bin bei meiner Prüfung des Strafregisters darauf gestoßen.«
    Er hob seinen Blick wieder. »Das ist schon ’ne ganze Weile her. Ich war jung und dumm, gerade aus der Luftwaffe entlassen. Der einzige Job, den ich damals finden konnte, war als Wachmann bei einem Fuhrunternehmen. Den 38er-Revolver und den Gürtel mit Holster dazu musste ich aus eigener Tasche bezahlen. Ich hab nur den Mindestlohn bekommen und davon konnte ich nicht leben. Also dachte ich mir, ich mach mit der Knarre noch ein bisschen was extra für die Miete. Bei meinem ersten Überfall auf einen Mini-Markt hab ich fast zweihundert erbeutet und es war ein Kinderspiel. Ich hab dem Typen hinter der Kasse die Knarre vor die Nase gehalten, er hat mir das ganze Geld gegeben und ich bin weggefahren. Es war so leicht, dass ich beschlossen habe, es nochmal zu versuchen. Aber beim nächsten Mal hab ich nur siebenundvierzig Dollar bekommen, also hab ich auf dem Heimweg noch bei ’nem anderen Laden vorbeigeschaut und da war es dann ein bisschen besser.«
    »Wie viele Raubüberfälle haben Sie begangen, bevor man Sie geschnappt hat?«
    »Ich glaube, es waren dreiundzwanzig«, sagte er. »Irgendwann war ich an dem Punkt angelangt, wo es sich angefühlt hat, als ob ich mir ’ne Tüte Milch und ein Dutzend Eier hole. Beim letzten Laden, den ich ausgeraubt hab, hat ein Polizeiwagen auf dem Parkplatz auf mich gewartet, als ich rauskam. Und der Bulle stand da und zielte mit der Waffe auf meine Brust.« Er seufzte. »Man hat mich wegen bewaffnetem Raubüberfall in siebenFällen angeklagt. Dann sind sie runtergegangen und haben mir fünf Jahre aufgebrummt. Die hab ich in Tucson abgesessen.«
    »Die ganzen fünf?«, sagte Snow.
    Helm lehnte sich in den Sessel zurück, ohne die Fußablage zu verstellen. »Ich wurde nie vorzeitig auf Bewährung entlassen. Mein Zellengenosse hat irgendwie ’nen Haufen Gras reingeschmuggelt. Das war seine Sache, ich hab mich da rausgehalten. Der Kerl war verrückt. Hat das Zeug mitten in der Nacht in der Zelle geraucht und mich gefragt, ob ich auch was will. Na ja, ich wollte ihn nicht verärgern, also hab ich ein paar Züge mitgeraucht. Vielleicht waren’s auch mehr. Kurz darauf bin ich bei einem unangekündigten Drogentest durchgefallen und das war’s dann.« Er trank einen Schluck Bier. »Aber seitdem bin ich nie mehr auf die schiefe Bahn gekommen. Ab und zu trink ich mal ’n paar Flaschen Bier, aber das ist auch schon alles. Nichts Illegales. Ich fahr nicht mal mehr mit überhöhter Geschwindigkeit.«
    »Und wo arbeiten Sie jetzt?«
    »Bei Samurai Nissan, drüben auf dem Sahara Boulevard. Ich bin der Verkaufsleiter. Ich bin jetzt schon seit sieben Jahren bei denen.«
    »Was können Sie mir über Ihr Verhältnis zu Bob Williams erzählen? Waren Sie beide miteinander befreundet?«
    Helm verlagerte sein Gewicht im Sessel, worauf das Kunstleder ein paar Mal quietschte. »Nicht besonders. Das Übliche

Weitere Kostenlose Bücher