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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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Warum tust du das?«
    »Weil es meistens stimmt.«
    »Wann hab ich dich jemals angelogen?«
    Snow dachte einen Augenblick nach. »Erinnerst du dich noch an das eine Mal, wo du die Neun-Volt-Batterie aus meinem Transistorradio rausgenommen hast? Du hast es abgestritten und dann hab ich sie in deinem Radio gefunden.«
    »Du hattest keinerlei Beweise dafür, dass es deine Batterie war.«
    »Beim ersten Mal nicht«, sagte er. »Aber danach hab ich immer ein winziges
J
in die Unterseite geritzt.«
    »Wir waren damals nur Kinder«, sagte sie.
    »Und dann war da noch das eine Mal, wo ich dir für ein paar Tage mein Auto geliehen habe, als deines in der Werkstatt war. Du hast es mir zurückgebracht und da hatte die Beifahrertür eine Delle mit braunem Lack. Du hast behauptet, du hättestkeine Ahnung, wie das passiert ist. Du hast gesagt, da muss jemand auf dem Parkplatz dagegen gefahren sein. Ich bin dann zu dir gefahren und hab mir den Anstrich am Torpfosten von deiner Garage angeschaut. Da hab ich dann den Kratzer gesehen, genau auf derselben Höhe wie meine Autotür.«
    Sie verdrehte die Augen.
    »Du hast Mom und Dad ständig angelogen«, fuhr Snow fort. »Und dabei bist du eine ausgesprochen schlechte Lügnerin. Du hast immer diesen Blick …«
    »Was für einen Blick?«
    »Wie Bette Davis … Also gut, hör mir zu.« Er legte die Hände flach auf den Tisch. »Ich kann dir nicht helfen. Ich werde mich aus der Sache heraushalten und dir und Steve alles Weitere überlassen. Wenn du einen guten Strafverteidiger brauchst, kann ich dir ein paar empfehlen, die ich kenne.«
    Snow stand auf.
    Karen saß da und blickte mit Tränen in den Augen zu ihm hoch. Sie zog die Mundwinkel herab und sah auf einmal wie ein Kind aus. »Jimmy, bleib hier«, sagte sie.
    »Wenn du dauernd lügst, kann ich nichts machen. Du behinderst mich nur.«
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Also gut, es stimmt. Steve und ich hatten was miteinander. Aber es war nichts Ernsthaftes und jetzt ist es vorbei.« Eine Träne lief ihr die Wange hinunter.
    Snow setzte sich wieder hin. »Was interessiert mich das? Ich bin nicht dein Ehemann. Ich bin sicher, Bob interessiert’s auch nicht. Er ist ja tot. Das Problem ist, dass zu dem ziemlich starken Motiv die noch stärkere Wahrscheinlichkeit hinzukommt, dass ihr beide unter einer Decke steckt. Man muss kein Mordermittler sein, um auf so was zu kommen. Erinnerst du dich noch an
Wenn der Postmann zweimal klingelt
und
Frau ohne Gewissen
? Deine Situation sieht langsam wie eine Neuauflage von beiden Filmen aus.«
    Sie beugte sich vor, ihr Gesicht eine schmerzverzerrte Maske. »Aber ich hab doch nichts getan!«
    »Und was ist mit Steve?«
    Sie sank in ihren Stuhl zurück. »Steve ist zu einem Mord nicht fähig.«
    »Und wie sieht’s mit bewaffnetem Raubüberfall aus? Hättest du jemals gedacht, dass er dazu fähig ist?«
    »Nein«, gab sie zu. »Ich war schockiert, als ich das gehört hab.«
    »Na ja, vielleicht bist du ein zweites Mal schockiert, wenn du rausfindest, dass Steve deinen Mann umgebracht hat.«
    »Warum? Warum würde er so was tun? Ich bin doch diejenige mit der Versicherungspolice?«
    »Du warst nicht die Einzige, die eine Affäre hatte«, sagte Snow. »Bob hatte was mit einer von den Croupiers im Kasino am Laufen. Sie heißt Linda Maltby.«
    Karen zuckte zusammen. »Wie lang lief das?«
    »Ungefähr ein Jahr. Und das ist noch nicht alles: Steve hat seit über zwei Jahren eine Affäre mit Linda Maltby. Vielleicht ist Steve dahinter gekommen, dass Linda und Bob was miteinander hatten, und dann ist er eifersüchtig geworden.«
    »Steve eifersüchtig auf Bob?«, sagte sie. »Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Wie sieht diese Linda Maltby aus? Hast du sie gesehen? Ist sie attraktiv? Sie muss es wohl sein, wenn Steve sich für sie interessiert hat.«
    Snow nickte. »Sie sieht umwerfend aus.«
    »Was hat sie mit Bob gemacht?«
    »Er hat ihr Geld gegeben.«
    »Sie ist eine Prostituierte?«
    »Ich glaube nicht, dass sie das so sieht. Eher so eine Art inoffizielles Arrangement.«
    »Sie hat also einen Mann gesucht, der sie aushält.«
    »Nicht ganz. Eher einen, der ihr ab und zu was zusteckt.«
    Karen dachte einen Augenblick darüber nach. Ihre Augen waren jetzt wieder trocken. »Ich glaube, ich brauch jetzt doch einen Kaffee. Was ist mit dir?«
    Snow lehnte sich zurück und hob die Hände. »Klar, warum nicht.«
    Sie erhob sich langsam und mit nachdenklicher Miene. Dann ging sie zur Kaffeemaschine, öffnete die

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