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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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fallen. »Sie hat mich zum Essen eingeladen, bei ihr zu Hause. Ich hab mich wirklich darauf gefreut, weil sie mir immer erzählt hat, sie wäre eine Gourmetköchin. Und dann macht sie Hotdogs und Kartoffelsalat. Ich will ja nicht meckern, immerhin waren es Gourmet-Hotdogs. Aber ich hatte mit irgendeinem ausgefallenen Auflaufgericht oder so was in der Art gerechnet.
    Ich komme also zu ihr nach Hause und sie führt mich in die Küche, sagt, sie hat ’ne Überraschung für mich. Dann macht sie den Kühlschrank auf und da ist ’ne Sechserpackung Bier drin. Ich muss zugeben, das war ’ne nette Geste. Zumindest zeigt mir das, dass sie aufgepasst hat.
    Ich trinke also die erste Flasche leer und bin gerade bei Nummer zwei, als sie plötzlich anfängt, mir unterschwellige Vorwürfe wegen meines Alkoholkonsums zu machen.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie hat sich aufgeregt und zu mir gesagt: ›Du trinkst aber viel!‹ Klar, ich gönne mir hin und wieder gerne ein Bier. Welcher waschechte Amerikaner tut das nicht? Außerdem war sie ja diejenige, die das Bier für mich eingekauft hat. Ich hab’s doch nur aus Dankbarkeit getrunken.«
    »Haben Sie ihr das gesagt?«
    »Klar hab ich das. Wir hatten beide miteinander von Anfang an vereinbart, dass wir eine offene und ehrliche Beziehung haben. Sie war diejenige, die immer wissen wollte, was ich denke. Also hab ich’s ihr gesagt – und auf einmal war’s ihr zu viel. Sie hat dann zehn Minuten kein Wort mit mir geredet, bis ich mich entschuldigt hab. Ich hab immer noch keinen blassen Schimmer, wofür, verdammt nochmal, aber was hätte ich machen sollen? Entweder das, oder aufstehen und gehen.
    Dann springt sie auf einmal auf und holt ein Bild von diesem Hund, den sie mal hatte, und von dem sie mir erzählt hat. Der ist an irgend so ’ner Krankheit gestorben. Sie hat gesagt, diese Hunderasse nennt sich Afaird. Das ist ’ne Mischung zwischen afghanischem Windhund und noch irgendwas. Jedenfalls setzt sie sich neben mich auf die Couch und zeigt mir das Foto. Und ich sag dann zu ihr, das ist ja der hässlichste Hund, den ich je gesehen habe. Hat ausgesehen wie ’ne Promenadenmischung, der man ’nen Bettvorleger aus Schafsfell umgehängt hat.
    Sie fängt dann zu heulen an und schreit mich an, sagt zu mir, wie kannst du nur so über diesen armen Hund reden, noch dazu, wo er tot ist. Scheiße. Welchen Unterschied macht das schon, ob er tot ist oder nicht? Er ist nach wie vor hässlich.«
    Alice hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht lachen zu müssen.
    Harris schüttelte den Kopf. »Von da an ging’s dann nur noch bergab. Und so geht’s mir jedes Mal mit Frauen. Am Anfang überschütten sie einen mit Lob, sagen einem: ›Oh, so was Tolles würde mein Ex-Freund nie machen.‹ Aber sobald es mit der Beziehung den Bach runtergeht, hört man nur noch Sprüche wie: ›Oh, so was Schreckliches würde mein ExFreund nie tun!‹
    Ich hab keine Ahnung, woher das alles kam. Es war gerade so, als hätte sie dieses ganze Zeug in sich aufgestaut und nur darauf gewartet, es bei mir abzuladen. Genau wie die Japaner in Pearl Harbor.« Er schüttelte das Eis in seinem Glas Tee hin und her und trank dann einen Schluck. »Aber jetzt reicht’s mir. Ich hab die Schnauze voll von weißen Frauen. Das sind doch nur verwöhnte und eingebildete Zicken. Ich hab mir überlegt, es mal mit einer gemischten Beziehung zu versuchen. Mal sehen, wie das läuft.« Harris sah Alice an und zog eine Augenbraue hoch. »Was macht übrigens Ihr Liebesleben?«
    Alice zuckte mit den Schultern. »Im Augenblick hab ich keins.«
    Harris nickte. »Sie hängen wohl meistens mit den Brüdern rum?«
    Sie lächelte. »Wollen Sie mich damit fragen, ob ich nur mit Afroamerikanern ausgehe?«
    »Ja.«
    »Ich lege normalerweise keinen Wert auf die Hautfarbe«, sagte sie.
    Harris grinste. »Könnten wir nicht mal zusammen essen gehen?«
    »Nein, lieber nicht«, sagte sie.
    Das Lächeln verflog. »Und warum nicht?«
    »Sie sind nicht mein Typ.«
    Harris hob beschwichtigend die Hände. »Okay, das kann ich akzeptieren. Aber Sie können mir keine Vorwürfe machen, nur weil ich gefragt hab.«
    »Das stimmt«, sagte Alice. »Aber das ist auch das Einzige, weswegen man Ihnen keine Vorwürfe machen kann.«
    Harris legte die Ellenbogen auf den Tisch, verschränkte die Finger und stützte das Kinn darauf. »Ich glaube, was ich jetzt brauche«, sagte er, »ist eine hübsche Asiatin. Ich würde mir gerne eine frisch aus dem Heimatland holen.«

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