Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler

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dass Sie gemerkt haben, dass die Mordkommission nicht Ihre Kragenweite ist.«
    »Ich trage keine Kragen«, gab Alice schlagfertig zurück. »Und die Mordkommission gefällt mir ganz gut. Ich möchte nur, dass man mir die Chance gibt, die Arbeit zu machen, für die ich bezahlt werde. Das war bisher leider nicht der Fall. Stattdessen wurde ich wie ein Hund an der Leine herumgeführt und durfte nur ohne was zu sagen dabei zugucken, wie mein Partner sich regelmäßig lächerlich macht. Und das ist einfach nur peinlich.«
    Bradley machte ein finsteres Gesicht und schüttelte den Kopf. »Genau das meinte ich vorhin, als ich von vorbildlichem Verhalten sprach. Teamarbeit ist in unserem Beruf wichtig. Wir können nur dann unserer Aufgabe, den Bürgern dieser Stadt zu dienen und sie zu beschützen, gerecht werden, wenn wir uns gegenseitig auf das Äußerste vertrauen und respektieren.«
    »Niemand sollte jemals Vertrauen und Respekt einfach so fordern«, sagte Alice. »Ich wurde in dem Glauben erzogen, dass man sich so etwas über einen längeren Zeitraum hinweg erarbeiten muss. Diese Dinge verdient man nicht automatisch, nur weil man eine Waffe und eine Polizeimarke trägt.«
    »Gemessen an dem, was ich bisher gesehen habe, hat Detective Harris es sich verdient. Er ist bestimmt nicht perfekt und er ist vielleicht auch nicht der beste Ermittler in meiner Abteilung, aber in meinen Augen ist er in Ordnung.« Er deutete mit dem Finger auf Alice. »Aber bei Ihnen, Detective, liegen die Dinge anders. Ich fürchte, ich muss hinter Ihren Namen ein paar negative Fragezeichen setzen – das ist meine rein persönliche Meinung. Und damit machen Sie bei mir nicht gerade einen guten Eindruck.
    Ich möchte betonen, dass ich Sie nicht in mein Büro gebeten habe, um Ihnen einen Rüffel zu verpassen. Das Letzte, was ich hier brauche, ist, dass Jesse Jackson hier mit den Medien im Schlepptau aufkreuzt.« Er gluckste vor Lachen.»Ich versuche also mein Bestes, die Situation so gut es geht zu entschärfen.
    Wie gesagt, ich hatte eine längere Unterredung mit Detective Harris und er hat mir berichtet, was im letzten halben Jahr zwischen Ihnen beiden vorgefallen ist. Ihr aufsässiges Verhalten, Ihre beleidigenden Äußerungen und der Mangel an Respekt vor seinen Führungsqualitäten, seiner Erfahrung und der Polizeimarke, die er so stolz an seinem Gürtel trägt …«
    »Und was ist mit dem Ding, das er so stolz unter seinem Gürtel trägt – und das er mir gerne reinstecken würde … hat er Ihnen davon auch erzählt?«
    Bradleys Haltung versteifte sich und er zog die Augenbrauen hoch. »Wollen Sie damit sagen, dass es unerwünschte sexuelle Annäherungsversuche gegeben hat?«
    »Nichts, wogegen ich mich nicht mit einem Betäubungsgewehr wehren könnte. Er hat bis jetzt nichts getan, was ich melden müsste. Aber ich würde sein Verhalten als eine ständige Quelle sexuell geladener Spannung beschreiben. Er mag das positiv sehen, ich aber nicht. Er hat den Geschlechtstrieb eines Teenagers.«
    »Möchten Sie, dass ich mit ihm darüber rede?«
    »Was nützt das schon?«, sagte Alice. »Ich hab ihn wiederholt darauf angesprochen, seit wir miteinander arbeiten. Die einzige Sprache, die er versteht, ist, wenn man ihm mit einer Holzlatte auf den Kopf haut.«
    Bradley nickte lächelnd. »Sie sind eine sehr attraktive Frau«, sagte er. »Vielleicht sollten Sie das Ganze positiv nehmen.«
    Alice zog eine Augenbraue hoch. »Ich will es auf gar keine Weise nehmen. Vor allem nicht, wenn ich auf dem Rücken liege.«
    Bradley leckte sich die Lippen. »Aha.« Auf seiner Stirn hatten sich inzwischen Schweißperlen gebildet. Er fuhr sich mit dem Handrücken darüber und wischte sie weg. »Wie dem auch sei, Detective Harris meint – und ich stimme ihm zu -, dass es am besten wäre, wenn Sie beide sich trennen.«
    Alice atmete erleichtert auf. »Oh, vielen Dank. Ich hatte darauf gehofft. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freue.« Sie lächelte.
    »Detective Stevens hat die nächsten zweieinhalb Wochen noch Mutterschaftsurlaub. Ihr Partner war bisher Detective Brewer. Seit sie ihren Mutterschaftsurlaub angetreten hat, wurde er ständig zwischen unseren vier Teams hin und her geschoben, dorthin, wo man ihn gerade brauchte. Ab morgen wird er mit Detective Harris arbeiten. Und wenn Detective Stevens wieder zurück ist, werden Sie ihre neue Partnerin. Was sagen Sie dazu?«
    Alice riss entsetzt den Mund auf. »Marcia Stevens?«
    »Ja. Haben Sie ein