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Tödliche SMS (German Edition)

Tödliche SMS (German Edition)

Titel: Tödliche SMS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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einladen darf.“
    „Danke! Aber eigentlich bin ich viel zu müde, um heute noch einmal das Haus zu verlassen. War ein langer Tag. Ein anderes Mal gerne.“
    „Dann bestell ich Pizza und wir essen bei Ihnen, während wir uns über den Preis streiten.“ Er lachte laut.
    Unweigerlich musste auch Andrea lachen. „Abgemacht! Ich mag am liebsten Pizza Salami. In einer halben Stunde?“
    „Dreißig Minuten sind okay. Ich lass die Pizzen dann gleich zu Ihnen liefern.“
    Andrea nickte. Damit hatte sie noch genug Zeit, bei Frau Meinrad anzuklopfen und Max anzurufen, um sie beide über die Beerdigung zu informieren. Die Sache mit Monika wollte sie noch nicht ansprechen.
    Sie drehte sich um, stieg die drei Stockwerke zur Wohnung hinauf, öffnete die rote Tür und trat eilig ein.
    Ihr Handy läutete.
    Sie ignorierte es, bis sie die Tür hinter sich zugeschmissen hatte. Erst dann fischte sie ihr Telefon aus ihrer Umhängetasche.
    Eine SMS: Bist du jetzt klüger?
    Wieder kein Absender, keine Telefonnummer, nichts.
    Ob Monika …?
    Sie schleuderte das nervtötende Gerät wütend auf die orange Couch, fühlte sich plötzlich sehr einsam.
    Später saß ihr Michael Kogler in der Küche gegenüber. Andrea deckte den Tisch. Die beiden Pizzen legte sie auf zwei Teller. Während sie hin und her lief, um in den Umzugskartons nach Servietten zu suchen, erzählte sie Kogler von der Beerdigung. Sie fand schließlich eine angebrochene Packung.
    „Danke für die Pizza. Wollen Sie auch ein Glas Rotwein dazu?“, fragte Andrea.
    Er lächelte und strich sein Jackett glatt. „Gern.“
    Sie drehte sich herum, nahm zwei verbliebene Weingläser aus einem fast leeren Küchenkasten und stellte sie auf den Tisch. Ein eigentümliches Gefühl überkam sie. Dort, wo einmal ihr Geschirr gestanden war, wird demnächst seines stehen. Sie warf einen Blick aus dem Fenster, sah die beiden Tauben.
    „Wohnen Sie gerne hier?“ Sie musste irgendetwas sagen.
    „Sehr gerne sogar“, antwortete er.
    „Darf ich Sie fragen, warum?“
    Er nahm sein Glas, prostete ihr zu, sagte feierlich. „Ich habe hier etwas gefunden, was ich lange gesucht habe. Ich habe schon in vielen Bezirken Wiens gewohnt. Dachte, dass es jetzt die richtige Wohnung, die richtige Umgebung sei … aber kaum hatte ich mich eingelebt … musste ich schon wieder weg.“
    „Sie mussten weg? Das verstehe ich nicht.“
    Er schob ein Stück Pizza in den Mund, kaute. „Wie soll ich das sagen … ich war auf der Suche. Es gab eine schlimme Veränderung in meinem Leben.“
    „Und hier haben Sie gefunden, was Sie suchten?“
    Er nickte, strich mit dem Handrücken über seine Stirn, versuchte die richtigen Worte zu finden. „Sie müssen wissen … wie soll ich sagen … na ja, ich hatte vor Jahren einen großen Verlust …“
    Er verstummte, wich ihrem Blick aus. Das Thema war ihm sichtlich unangenehm. Es ging sie auch nichts an, wahrscheinlich eine Frau.
    Er seufzte, trank sein Glas Wein aus.
    „Ich bin jahrelang vor mir selbst davongelaufen, habe mein Dasein gehasst.“ Aus irgendeinem Grund erzählte er ihr plötzlich ganz selbstverständlich von seinem Leben.
    „Ich liebte eine Frau“, sagte er. „Wir waren beide jung, voller Ideen und Wünsche, haben jede freie Minute damit zugebracht, über unsere Zukunft nachzudenken.“ Er zwang sich zu einem leisen Lächeln, wurde aber gleich wieder ernst. Sein Blick wurde verschwommen.
    Waren das Tränen in seinen Augen?
    Andrea wunderte sich über seine Aufrichtigkeit.
    „Aber leider hatte sie andere Ziele als ich. Sie wollte das Leben kennenlernen, wollte die Welt sehen.“
    Er blickte in sein leeres Weinglas, nahm die Flasche und schenkte ihr und sich nach, trank einen Schluck Wein und aß stumm weiter.
    „Und sie hat Sie verlassen?“, fragte Andrea und er errötete ganz leicht.
    „Ich war verzweifelt, flehte sie an, bei mir zu bleiben … aber sie ist trotzdem gegangen. Ich zog aus unserer Wohnung aus und versuchte zu vergessen. Im Laufe der Jahre bin ich dann mehrmals umgezogen, bis ich die Wohnung hier gefunden habe.“
    „Und wieso denken Sie, dass das jetzt die richtige ist?“
    Jetzt war sie neugierig geworden.
    Er lächelte. „Es ist nicht die Wohnung, die passt. Es ist die Gegend. Haben Sie schon vergessen, ich werde in drei Wochen umziehen. Aber ich langweile sie hier mit Details aus meinem Leben. Lassen Sie uns lieber über die Möbel reden.“
    Aber vorher erzählte Andrea ihm noch von Harry und Sally. Vielleicht würde Michael

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