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Tödliche SMS (German Edition)

Tödliche SMS (German Edition)

Titel: Tödliche SMS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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glitt an ihr vorbei wie Szenen eines Films. Sie wollte nichts hören, nichts sehen. Sie wollte nur neben dem alten Mann knien und die grauen Haare auf seinem Kopf streicheln. Trotzdem erhob sie sich wie in Trance, überließ ihnen den kraftlosen Körper Walters, drehte sich herum und setzte sich zu den anderen auf die Bank. Der Pfarrer und Gerhard hatten in der Zwischenzeit Maria beiseite genommen, sich mit ihr neben Max auf eine Bank gesetzt und sie beruhigt. Obwohl es nur wenige Minuten waren, schien es Andrea eine Ewigkeit zu dauern, bis sie das Folgetonhorn eines Rettungswagens hörte.
    Die Sanitäter kamen in Begleitung eines Notarztes angerannt. Es dauerte weitere Minuten, bis Silkes Vater auf eine Trage gehievt und in den Krankenwagen verfrachtet wurde. Maria fuhr mit ihnen. Die beiden Jacken blieben zurück. Das Signal des Rettungswagens entfernte sich. Ruhe kehrte ein.
    „So eine Beerdigung passt zu unserer Silke, was?“, sagte Gerhard, als das Schweigen bedrückend wurde. Max und Andrea nickten zustimmend. Die beiden Polizisten verabschiedeten sich mit einem flüchtigen Kopfnicken.
    Sie konnte nicht mit Bestimmheit sagen, wie lange sie so gesessen waren. Jedenfalls war sie die Letzte gewesen, die sich von Silkes Grab abgewandt hatte. Die Totengräber hatten bereits damit begonnen, das Grab zuzuschaufeln.
    An der Straßenbahnhaltestelle sah sie aus den Augenwinkeln zwei Personen, die ihr bekannt vorkamen. Sie schaute auf. Keine zwanzig Meter vor ihr stand Gerhard Mann. Er redete mit Michael Kogler.
    Die beiden kannten sich? Woher?
    Sollte sie zu ihnen rübergehen?
    Aber in diesem Moment reichte Gerhard Kogler ein Stück Papier, das aussah wie eine Visitenkarte. Dann verabschiedeten sie sich voneinander.
    Die Straßenbahn kam und Andrea stieg ein. Sie wollte so schnell wie möglich ins Krankenhaus.
    Auf den Gehsteigen und Straßen lag Rollsplitt. Ein Überbleibsel nach der Schneeschmelze am Vortag. Die ersten Glühweinstände hatten ihre Pforten geöffnet, doch sie hatten nur wenige Gäste. Die richtige Punschstimmung würde wohl erst beim nächsten Wintereinbruch aufkommen. Die Meteorologen hatten aber einen milden Winter vorausgesagt. Andrea hatte daran nichts auszusetzen.
    Der Winter im Vorjahr war viel zu kalt und lang gewesen.
    Walter König lag auf der Herzintensiv. Da sie keine Angehörige war, durfte sie die Station nicht betreten. Sie bat eine Krankenschwester, Maria Bescheid zu geben, dass sie hier war. Die Schwester versprach es ihr und verschwand. Andrea blieballein im Flur zurück, lehnte sich mit dem Rücken gegen die weiße Krankenhauswand. Ihre Gedanken schweiften ab.
    Monika, die Produktionsassistentin, eifersüchtig, verletzt und angriffslustig.
    Gerhard, der erste Mann in Silkes Leben, mit dem sie erst kürzlich wieder ein Verhältnis gehabt hatte.
    Remo Bauer, der ihr von einem tödlichen Drogencocktail erzählt und in den sie sich verliebt hatte – dessen war sie sich durchaus bewusst – und der jetzt vielleicht auch noch Walters Leben gerettet hatte.
    Und dann war da auch noch Max. Aus ihm wurde sie nicht schlau. Silke war seine große Liebe gewesen. Warum hatte er dann nicht den gleichen Ehrgeiz wie sie, Licht ins Dunkel zu bringen? Er musste sich doch nur ein wenig umhören. Entweder war er ganz einfach feige oder zu bequem. Oder er wollte die Wahrheit gar nicht wissen oder …
    Andrea stieß sich von der Wand ab. Oder er kannte die Wahrheit längst!
    Die Tür ging auf und Maria trat in den Flur.
    „Entschuldige, dass ich nicht früher gekommen bin“, sagte Andrea und umarmte die alte Frau. Maria König sah mit trüben Augen zu ihr auf.
    Ihr Gesicht war eingefallen und noch blasser als auf dem Friedhof. Sie erschien Andrea auf einmal ungeheuer alt.
    „Er schläft jetzt“, sagte sie mit leiser Stimme.
    „War es ein …“
    „Nein! Es war kein Infarkt. Es war ein Schlaganfall.“ Sie nahm Andreas Hand in ihre faltigen Hände. „Ausgerechnet heute.“
    „Was sagen die Ärzte?“
    „Genaues können sie noch nicht sagen. Die Körperfunktionen können sie erst testen, wenn er aufwacht. Aber im Moment ist es das Beste, wenn er schläft.“
    „Was kann man tun?“
    „Im Moment nur warten.“ Maria lächelte schwach.
    „Wird er wieder ganz gesund?“ In Andreas Stimme schwang Angst mit.
    Maria König zuckte mit den Achseln. „Es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis man Fortschritte sieht. Vorher gilt es aber abzuklären, welche Nervenzellen abgestorben sind, erst dann kann

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