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Toedliche Spiele

Toedliche Spiele

Titel: Toedliche Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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ungünstig. Das Orange wird in der Dunkelheit regelrecht leuchten. Ich werde versuchen daran zu denken, dass ich ihn morgen als Erstes tarne.
    Ich öffne den Rucksack. Was ich in diesem Augenblick am liebsten hätte, ist Wasser. Als Haymitch sagte, wir sollten als Erstes Wasser suchen, hatte er seine Gründe. Ohne Wasser werde ich nicht lange durchhalten. Ein paar Tage kann ich mit den unangenehmen Begleiterscheinungen des Austrocknens funktionieren, aber dann werde ich hilflos und in einer Woche bin ich tot, maximal. Vorsichtig hole ich die Vorräte heraus. Ein dünner schwarzer Schlafsack, der die Körperwärme speichert.
    Eine Packung Kräcker. Eine Packung getrocknete Rindfleischstreifen. Eine Flasche Jod. Eine Schachtel Streichhölzer. Eine kleine Rolle Draht. Eine Sonnenbrille. Und eine Zweiliterflasche für Wasser, ohne einen Tropfen darin.
    Kein Wasser. Welche Mühe hätte es sie gekostet, die Flasche zu füllen? Ich spüre die Trockenheit in der Kehle und im Mund, meine aufgesprungenen Lippen. Ich war den ganzen Tag auf den Beinen. Es war heiß und ich habe viel geschwitzt. Das kenne ich von zu Hause, aber da sind immer Bäche, aus denen ich trinken kann, oder Schnee, den ich schmelzen kann, wenn nötig.
    Während ich die Sachen wieder in den Rucksack packe, kommt mir ein schrecklicher Gedanke. Der See. Den ich gesehen habe, als ich auf den Gong wartete. Wenn der nun die einzige Wasserquelle in der Arena wäre? Auf diese Weise hätten sie die Garantie, dass sie uns in Kämpfe verwickeln. Der See ist einen ganzen Tagesmarsch von da entfernt, wo ich jetzt sitze, ein sehr beschwerlicher Marsch, wenn man nichts zu trinken hat. Und selbst wenn ich ihn erreiche, wird er garantiert streng von den Karrieretributen bewacht. Ich gerate schon fast in Panik, als mir das Kaninchen einfällt, das ich vorhin aufgescheucht habe. Das muss doch auch trinken. Ich muss nur herausfinden, wo.
    Die Dämmerung bricht an und ich fühle mich unbehaglich. Die Bäume stehen nicht dicht genug, um Deckung zu bieten. Die Schicht aus Kiefernnadeln, die meine Schritte dämpft, macht es auch schwerer, Tierspuren zu entdecken. Doch ich muss die Wildwechsel finden, damit sie mich zum Wasser führen. Und es geht immer noch bergab, tiefer und tiefer hinein in ein Tal, das endlos scheint.
    Hungrig bin ich auch, aber ich wage es nicht, meinen wertvollen Vorrat an Kräckern und Rindfleisch anzubrechen. Stattdessen nehme ich mein Messer und mache mich an einer Kiefer zu schaffen, schneide die äußere Rinde weg und kratze ein wenig von der weicheren inneren ab. Im Weitergehen kaue ich langsam auf der Rinde. Nach einer Woche mit den erlesensten Speisen der Welt fällt es nicht gerade leicht, das hinunterzuschlucken. Aber ich habe in meinem Leben schon so viel Kiefer gegessen. Daran werde ich mich schnell gewöhnen.
    Eine Stunde später ist klar, dass ich einen Platz zum Kampieren brauche. Die Geschöpfe der Nacht kommen hervor. Gelegentlich höre ich es heulen oder jaulen - der erste Hinweis darauf, dass ich mit natürlichen Räubern um die Kaninchen konkurriere. Ob ich ebenfalls als Nahrungsquelle betrachtet werde, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Gut möglich, dass in diesem Moment schon eine ganze Reihe von Tieren hinter mir herschleicht.
    Aber fürs Erste stehen meine Mittribute ganz oben auf der Liste. Bestimmt werden viele die ganze Nacht hindurch weiterjagen. Diejenigen, die am Füllhorn gekämpft haben, besitzen nun Lebensmittel, jede Menge Wasser aus dem See, Fackeln oder Taschenlampen sowie Waffen, die sie unbedingt benutzen wollen. Ich kann nur hoffen, dass ich weit und schnell genug gelaufen bin, um aus ihrer Reichweite zu sein.
    Bevor ich mich niederlasse, stelle ich im Gestrüpp mit meinem Draht zwei Schwippgalgenfallen. Es ist riskant, Fallen zu stellen, das ist mir klar, aber Nahrung wird schnell knapp werden. Und wenn ich weiterziehe, kann ich keine Fallen stellen. Trotzdem gehe ich noch fünf Minuten, bevor ich mein Lager herrichte.
    Sorgfältig suche ich mir einen Baum aus. Eine Weide, nicht allzu groß, dafür umgeben von anderen Weiden, die mit ihren langen, herabhängenden Ästen Deckung geben. Ich erklettere den Baum, indem ich auf die stärkeren Äste nahe dem Stamm trete, und finde eine stabile Astgabel als Bettstatt. Nach einigem Hin und Her liegt mein Schlafsack in einer relativ bequemen Position. Bevor ich hineinschlüpfe, stecke ich den Rucksack ans Fußende. Vorsichtshalber ziehe ich meinen Gürtel heraus, binde ihn

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