Toedliche Spur
Am besten, wir sind so gut wie möglich vorbereitet. Also wäre es schlau, wenn wir das entsprechende Schließfach morgen Nachmittag finden, bevor wir uns mit Morton treffen.«
»Und welche der hundert Banken, die zur Auswahl stehen, suchen wir uns aus?«
»Wir gehen einfach noch mal in Mortons Wohnung und suchen dort nach seinen Unterlagen. Andererseits: Jetzt, da wir wissen, dass er nicht tot ist, können wir mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass er die wichtigen Papiere mitgenommen hat. Außerdem wäre es zu riskant, wenn MacDunno uns verfolgt.« Wie auf Kommando sahen Bob und Peter einmal sichernd über die Schulter. Aber sie waren die einzigen Gäste, weder ein Glatzkopf noch sonst jemand befand sich in ihrer Nähe. »Daher plädiere ich dafür, es auf gut Glück zu versuchen.«
»Seit wann überlässt du etwas dem Glück?«, fragte Peter überrascht.
»Nun ja, es ist auch eine Portion Logik dabei. Wo habt ihr euer Konto?«
»Hä? Was soll denn die Frage?«
»Beantworte sie einfach, Peter.«
»Na, bei der Bank in Rocky Beach. Wo sonst?«
»Ich auch«, sagte Bob.
»Und warum?«
Bob ahnte, worauf der Erste Detektiv hinauswollte: »Weil sie in der Nähe ist. Du meinst also, wir sollten zunächst einmal einfach die Bank aufsuchen, die Mortons Wohnung am nächsten liegt?«
»Richtig. Die meisten Menschen denken äußerst praktisch. Sie suchen sich die Bank aus, die am einfachsten zu erreichen ist. Genauso wie sie in den meisten Fällen im Supermarkt um die Ecke einkaufen gehen, auch wenn er ein paar Cent teurer ist als der am Stadtrand. Mit etwas Glück finden wir auf diese Weise das richtige Schließfach.«
Bob räusperte sich. »Und was glaubst du, was in diesem Schließfach auf uns wartet?«
Justus grinste. »Die verschwundene Million!«
»Das ist doch nicht dein Ernst!«, rief Peter empört. »Meinst du wirklich, dass Morton das Geld hat? Er ist doch kein Verbrecher!«
»Das war ein Scherz«, wehrte Justus ab. »Ich weiß nicht, was wir finden werden. Aber hoffentlich ein paar Antworten und nicht wieder ein neues Rätsel.«
»Und wie kommen wir morgen ungesehen nach Los Angeles? Im Schutz der Dunkelheit wird es diesmal nicht funktionieren«, bemerkte Bob.
»Ganz einfach: mit dem Bus. Dann können wir nämlich ganz genau beobachten, ob ein kleiner Schotte ohne Haare mitfährt oder nicht.«
»Er könnte auch mit dem Wagen hinter dem Bus herfahren«, warf Peter ein.
»Stimmt. Aber nicht unentdeckt, wenn wir uns in die hintere Reihe setzen und aufpassen.«
»Und wenn wir den schwarzen BMW sehen?«
»Dann lassen wir uns was einfallen«, sagte Justus selbstsicher. »Wozu sind wir schließlich Detektive!«
Die drei ??? waren auf keinen Geistesblitz angewiesen, als sie am nächsten Nachmittag nach Los Angeles fuhren. Niemand war mit ihnen eingestiegen und kein Auto verfolgte den Bus. Misstrauisch beäugten sie an jeder Station die zusteigenden Fahrgäste, aber MacDunno war nicht dabei. Beruhigt stiegen sie am Wilshire Boulevard aus und gingen das letzte Stück zu Mortons Wohnung zu Fuß. Zwei Blocks weiter war die nächste Bank.
»Also schön, probieren wir es hier«, sagte Justus und betrat das Gebäude. Es dauerte eine Weile, bis sie sich in der großen Eingangshalle zurechtfanden. Schließlich entdeckte Bob ein Schild, das den Weg zum Tresorraum wies. Sie folgten einer Treppe in den Keller, wo ein uniformierter Wachmann an einem großen Schreibtisch saß. Sofort zog er misstrauisch die Augenbrauen zusammen, als er die drei ??? sah. Peter fühlte sich unbehaglich, doch der vor Selbstbewusstsein nur so strotzende Justus suchte in aller Gelassenheit das Fach mit der Nummer 267. Aber als er den Schlüssel ins Schlüsselloch stecken wollte, zuckte er erschrocken zusammen.
Jedes Schließfach hatte zwei Schlösser.
»Dürfte ich erfahren, was ihr hier zu suchen habt?«, fragte der Mann am Schreibtisch unfreundlich.
»Ich will nur … mein Schließfach öffnen«, antwortete der Erste Detektiv zögernd.
»Dazu brauche ich deine Personalien.«
»Wie bitte?«
»Deinen Ausweis«, brummte der Angestellte ungehalten. »Ich muss feststellen, ob das auch wirklich dein Schließfach ist.«
»Aber ich habe einen Schlüssel«, sagte Justus und hielt ihn zum Beweis hoch.
Der Mann lachte auf. »Das reicht nicht. Da könnte ja jeder kommen und die Schließfächer öffnen. Hast du deinen Ausweis nicht dabei?«
»Äh … doch, schon.«
»Nummer?«
»Bitte?«
Ungeduldig trommelte er mit den
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