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Toedliche Spur

Titel: Toedliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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herunter. Seine Eltern waren hocherfreut, dass er endlich mal wieder nach Hause kam, doch er enttäuschte sie durch seine Schweigsamkeit und die ständigen Blicke auf die Uhr.
    »Was ist denn bloß los mit dir?«, fragte seine Mutter.
    »Ich muss gleich weg«, antwortete er einsilbig.
    »Das habe ich mir fast gedacht. Dein Vater hat mir schon erzählt, dass ihr einem Geheimnis auf der Spur seid.« Sie sah ihn besorgt an. »Es ist doch nichts Gefährliches?«
    »Ist es doch nie, Mama.«
    Sie lachte auf. »Du machst mir Spaß! Ich kann mich an mindestens ein Dutzend Situationen erinnern, in denen ich große Angst um dich hatte.«
    »Überhaupt nicht nötig. Justus hat alles unter Kontrolle.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Justus Jonas. Dieses altkluge Dickerchen. Manchmal wünschte ich wirklich, du hättest ihn nie kennengelernt.«
    Bob sah überrascht auf. »Magst du ihn nicht?«
    »Mögen?« Sie blickte zur Decke und überlegte. »Ich kann nicht sagen, ob ich ihn mag oder nicht mag. Er ist … er ist so …« Sie seufzte. »Er ist eben Justus.«
    Mr Andrews lachte. »Das trifft’s.«
    Erneut sah Bob auf die Uhr und sprang auf. »Ich muss los!«
    »Komm nicht zu spät zurück!«, bat seine Mutter. »Vergiss nicht, du musst morgen zur Schule!«
    »Heute dauert es nicht so lange«, versprach er und verließ die Küche. Er benutzte die Hintertür, um zur Garage zu kommen. Das Fahrrad schob er durch den Garten und von dort aus am Nachbarhaus vorbei, bis er an der Straßenecke ankam. Dann blickte er sich aufmerksam um: kein schwarzer BMW, kein Mann mit Glatze. Bob fuhr ein paar hundert Meter ohne Licht, bevor er die Lampe einschaltete. Das gehörte alles zu Justus’ Plan. Er und Peter würden sich genauso verhalten. Sie wussten nicht, ob MacDunno sie noch beobachtete, und wenn ja, wen von ihnen.
    Bob fuhr ein paar Schleichwege, auf denen ein Auto ihm nicht folgen konnte, und erreichte so das Zentrum von Rocky Beach, wo sie sich mit Perkins im Stadtpark verabredet hatten. Als er am Parkplatz ankam, warteten Justus und Peter schon auf ihn.
    »Alles glattgegangen?«, fragte der Erste Detektiv.
    »Ja. Ich bin sicher, dass mir niemand gefolgt ist.«
    »Gut. Es wäre schon ein großer Zufall, wenn MacDunno hier auftaucht. Wir sind also vorerst sicher.«
    Mr Perkins kam pünktlich um acht Uhr. Als der schwarze Rolls-Royce mit den goldenen Beschlägen auf den Parkplatz rollte, gaben sich die drei ??? für einen Moment der absurden Hoffnung hin, Morton würde aussteigen. Doch der Mann in Uniform und Chauffeursmütze war kleiner, jünger und blond statt schwarzhaarig. Lächelnd kam er auf sie zu. »Ihr seid also die drei Detektive. Ich habe nicht viel Zeit, mein nächster Fahrgast wartet. Also beeilt euch bitte.«
    »Kein Problem, Mr Perkins.« Sie kletterten in den Wagen, Justus nach vorn, Peter und Bob nach hinten, und begannen jeden Quadratzentimeter abzusuchen. Justus hob die Fußmatten hoch, Peter tastete die Polster ab, Bob durchwühlte die Minibar. Dann versuchten sie, die Rückbank umzuklappen, was nicht funktionierte, und schließlich nahmen sie sich noch den Kofferraum vor.
    Peter untersuchte gerade Stück für Stück den Werkzeugkasten, als Mr Perkins langsam ungeduldig wurde. »Geht das nicht etwas schneller? Der Name Gelbert steht für Pünktlichkeit, erst recht bei einer Fahrt mit dem Schmuckstück der Firma. Und ich bin nicht sicher, ob ihr tatsächlich etwas im Werkzeugkasten verloren habt.«
    »Äh … doch, doch«, behauptete Peter, »das kann schon sein.«
    Perkins runzelte die Stirn, als Bob auch noch begann, den Erste-Hilfe-Koffer zu inspizieren. »Was genau sucht ihr denn, zum Teufel?«
    »Zum Teufel« würde Morton nie sagen, dachte Justus und antwortete: »Es ist eine Art Spiel. Morton hat etwas versteckt und wir müssen es finden.«
    »Ein Spiel?« Es stand Perkins förmlich ins Gesicht geschrieben: Er glaubte den drei Detektiven kein Wort. »Langsam habe ich den Eindruck, ihr wollt mich verkohlen. Und das auf Kosten des armen Morton.«
    »Nein, wirklich nicht, Sir! Es ist wichtig!«
    Perkins blieb hart: »Ich gebe euch noch zwei Minuten, dann fahre ich weiter, ob ihr es bis dahin nun gefunden habt oder nicht.«
    Eilig setzten sie ihre Suche fort, Justus warf sogar einen Blick in den Motor, doch die zwei Minuten verstrichen, ohne dass sie etwas entdeckten. »Tut mir leid, Jungs, ich muss los«, sagte Perkins schließlich, ohne das geringste Bedauern in seiner Stimme. Er schlug die Hintertüren zu, setzte

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